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67.1939 (0067)

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Copyright

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Bibliographic data

fullscreen: 67.1939 (0067)

Periodical

Persistent identifier:
86316854X
Title:
Saarbrücker Bergmannskalender
ZDB-ID:
ZDB Icon2862115-3
Place of publication:
Saarbrücken
Publisher:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Document type:
Periodical
Collection:
Periodicals
Mining
Year of publication:
1873
1962
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger

Volume

Persistent identifier:
86316854X_0067
URN:
urn:nbn:de:bsz:291-sulbdigital-414117
Title:
67.1939
Volume count:
0067
Publisher:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Document type:
Volume
Collection:
Mining
Year of publication:
1939
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger
Digitised pages:
276

Chapter

Title:
Gemischte Beiträge
Document type:
Periodical
Structure type:
Chapter
Digitised pages:
251

Contents

Table of contents

  • Saarbrücker Bergmannskalender
  • 67.1939 (0067)
  • Cover
  • Title page
  • Kalendarium
  • Gemischte Beiträge
  • Inserate

Full text

schnell in die neue Lage fand. Aus der aber¬ 
maligen Blutmischung entstand eine Einheit, die 
nicht nur im Werk, sondern auch in den Stürmen 
des Weltkrieges standhielt und sich den Volks¬ 
genossen anderer Gaue als ebenbürtig erwies. 
K. Weltkrieg und Abstimmung 
Da kam der Weltkrieg und der Zusammen¬ 
bruch. Das Fehlen einer festen Führung lockerte 
Verbindungen, die trotz der Jahrhunderte noch 
nicht voll erhärtet waren. Abstimmung! Alan 
mutzte sie erst ertrotzen. Im westlichen Hultschiner 
Ländchen gelang es nicht. Es ging ohne Abstim¬ 
mung mit seinen zwei Kohlenschächten an die 
Tschechen verloren, trotzdem die Bewohner in 
privater Willenserklärung mit 96 vH die alte 
Heimat angerufen hatten. Gewalt vor Recht. Im 
Osten, an der polnischen Grenze, durfte man 
ebenfalls mit einer bedeutenden deutschen Mehr¬ 
heit rechnen, obwohl dort seit 30 Jahren die 
grotzpolnische Propaganda gearbeitet hatte. Es 
war ihr aber nicht gelungen, in den letzten 
Wahlen mehr als 20 bis 25 vH der Stimmen 
für ihre Kandidaten zu gewinnen. Und durchaus 
nicht alle dieser Polnischsprechenden wollten vom 
Reiche fort, dem sie als tapfere Soldaten stets 
die Treue bewahrt hatten. Man mutz sich hüten, 
alle Oberschlesier, die unter sich noch polnisch 
sprechen, für Nationalpolen zu halten. Sie ge¬ 
brauchen das Hauspolnisch, wie man in anderen 
deutschen Gauen den Dialekt spricht. Innerlich 
sind sie Deutsche. 
Die Feinde kannten diese Stimmung. Deshalb 
holten sie alle Mittel heraus — Hatz, Versprechen 
und Drohen, Geld und Gewalt — um das Volk 
von Deutschland abzuwenden. Ein furchtbarer 
Kamps entbrannte und ritz die schlimmsten Lei¬ 
denschaften auf. Anfang Februar 1920 wurde 
das Abstimmungsgebiet vom Reiche abgetrennt 
und der Verwaltung einer Interalliierten Kom¬ 
mission von Franzosen, Engländern und Italie¬ 
nern ausgeliefert. Der Vorsitzende war Fran¬ 
zose, ebenso der grötzte Teil der Besatzungs- 
truppen. Paris drückte der Abstimmung seinen 
Stempel aus. Während sich die Engländer noch 
hin und wieder bemühten, auch gegen die Deut¬ 
schen gerecht zu sein, die Italiener in diesem 
Bestreben sogar Blutopser gebracht haben, stell¬ 
ten sich die Franzosen von Anfang an offen auf 
die polnische Seite. Sie unterstützten sie mit Geld, 
Waffen und Rückendeckung und unterdrückten 
jede deutsche Regung. Schön der zweite pol- 
nische Aufstand im August 1920 zerschlug mir 
ihrer Hilfe fast alle deutschen Organisationen aus 
dem Lande, das durch polnische Stotztrupps be¬ 
herrscht und von ihnen nicht mehr befreit wurde. 
Die Städte blieben deutsch. 
Nach 1-1 Monaten Besatzung glaubte man das 
oberschlesische Volk genug gefoltert und reif für 
den Abfall von Deutschland. Am 20. März 1921 
rief man es zur Abstimmung und erlebte eine 
grotze Enttäuschung: 60 vH für Deutschland, 10 
vH für Polen, trotz allem! Eine wirklich freie 
Entschließung hätte dem Reiche noch viel mehr 
Stimmen gebracht. Dennoch: Das Volk hatte mit 
starker Mehrheit entschieden, beim Reiche zu 
bleiben. Sieg! 
9. Zerreihung Oberschlesiens 
Das durste nicht sein! Während man bei umge¬ 
kehrten Zahlen das Gebiet ungeteilt Polen zu¬ 
gesprochen hätte, ritz man jetzt in Fetzen, was in 
sechs Jahrhunderten verzahnt und verwachsen 
war. Eine Mißgeburt entstand, so sinnlos, wie sie 
nur abgrundtiefer Hatz erzeugen kann. Man 
raubte dem Reiche das Wertvollste, den Haupt¬ 
teil des Jndusiriebezirks mit den Städten Königs¬ 
hütte, Kattowitz, Tarnowitz, Myslowitz, Pletz 
und Rybnik und ließ uns nur einen Randstreifen 
davon mit den Städten Beuthen, Gleiwitz und 
Hindenburg, dazu das Land westlich mit Oppeln, 
Kofel und Ratibor. 90 vH aller Kohlenvorräte, 
zum grötzten Teil noch unverritzt, mit 78 vH der 
damaligen Förderung wurden polnisch; ferner 
alle Zinkhütten, mit 15 von den 19 Zink- und 
Bleierzgruben, 22 von den 37 Hochöfen und der 
Hälfte der Stahlwerke. Kein Platz, noch mehr 
aufzuzählen; 400 000 Deutsche fallen nach Polen, 
200 000 Polen bleiben im Reich. Ein italienisches 
Blatt schreibt am 9. November 1921: „Nicht ein¬ 
mal die Wilden Zentralafrikas behandelt man 
10. Kohlen- und Eisennot 
Schwere Nöte trafen nach der Zerreitzung 
Oberschlesiens den Absatz von Kohle und Eisen. 
Schon vor dem Kriege waren sie aus der Fern¬ 
läge des Bezirks und dem Mangel guter Wasser¬ 
wege ein Schmerzenskind der oberschlesischen 
Wirtschaft. In Weftoberschlesien ist diese Sorge 
unter dem Dritten Reich gemildert worden. Sie 
dürfte verschwinden, sobald in kurzer Zeit der 
Adolf-Hitler-Kanal Gleiwitz mit der schiffbaren 
Oder verbinden wird. Für Oftoberschlesien bleibt 
allein der lange, teure Landweg nach Danzig- 
Gdingen offen. Die Weichsel bietet bisher keinen 
sicheren Schiffahrtsweg. Polen, sehr waldreich, ist 
nicht imstande, die geförderte Kohle aufzunehmen. 
Autzer in Ostoberschlesien hat es auch in den 
alten, anftotzenden Grenzgebieten noch Kohlen¬ 
gruben. Auch das polnische Eisen kann im Lande 
nicht verbraucht werden. Der Durchschnittsbedarf 
daran liegt weit unter dem Deutschlands. Dazu 
auch hier die fernabseitige Erenzlage und ein 
noch weit grötzerer Mangel an Eisenbahn- und 
'Wasserwegen Polens. Mit den entwickelten Indu¬ 
strie-Staaten des Westens in Wettbewerb zu 
treten, ist dem Landwirtschaftsstaat Polen aber 
noch lange versagt. 
So sind Berg- und Hüttenwesen Ostoberschle¬ 
siens seit 1922 ins Stocken geraten. Man wird 
seines Reichtums nicht froh. Wenn auch die För- 
derziffer für Kohle 1922 bis 1937 von 25,6 auf 
27,1 Millionen Tonnen gestiegen ist, so hat in 
derselben Zeit die Belegschaft von 144 600 auf 
49 000 Mann abgenommen. Man fragt sich, wie 
87
	        

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67.1939. Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek, 1939. Print.
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