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59.1931 (0059)

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Copyright

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Bibliographic data

fullscreen: 59.1931 (0059)

Periodical

Persistent identifier:
86316854X
Title:
Saarbrücker Bergmannskalender
ZDB-ID:
ZDB Icon2862115-3
Place of publication:
Saarbrücken
Publisher:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Document type:
Periodical
Collection:
Periodicals
Mining
Erscheinungsverlauf:
1873 - 1962
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger

Volume

Persistent identifier:
86316854X_0059
URN:
urn:nbn:de:bsz:291-sulbdigital-399204
Title:
59.1931
Volume count:
0059
Publisher:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Document type:
Volume
Collection:
Mining
Year of publication:
1931
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger
Digitised pages:
204

Chapter

Title:
Gemischte Beiträge
Document type:
Periodical
Structure type:
Chapter
Digitised pages:
186

Contents

Table of contents

  • Saarbrücker Bergmannskalender
  • 59.1931 (0059)
  • Cover
  • Title page
  • Contents
  • Kalendarium
  • Gemischte Beiträge
  • Inseratenverzeichnis

Full text

82 
EtlMs Bon Franz Schubert. 
mmer wieder kommt der Wunsch aus unserem 
II Leserkreis, der Beramannskalender möchte doch 
auch einmal einen Aufsatz aus dem Gebiete der 
Musik bringen. Wir hatten das unterlassen, nicht, 
als ob wir die edle Frau Musica gering schätzten, son¬ 
dern weil wir uns der Schwierigkeit dieses Unter- i 
fangens nur zu bewußt sind. Mißte man doch not¬ 
wendigerweise, ebenso wie man einen Aufsatz aus 
den Gebieten der bildenden Kunst durch Abbil¬ 
dungen illustriert, einen musikalischen durch die Bei¬ 
fügung von Noten ergänzen. Nun würde dies aber 
einmal den Umfang unseres Kalenders beträchtlich j 
übersteigen; zum anderen würden doch nur die der- ! 
hältnismäßig wenigen, die selbst ein Instrument be- ! 
sitzen oder spielen, damit etwas anfangen können. Da 
aber das Verlangen unserer Leser nicht nachließ, so 
haben wir denn im vorigen Kalender versucht, durch 
Mörikes prächtige Novelle „Mozart auf der Reise 
nach Prag" unsere Leser in etwa den Hauch dieses 
Genies der Tonkunst spüren zu lassen, und der Bei¬ 
fall, den diese Veröffentlichung gefunden, ermutigt 
uns, heute eine kurze biographische Würdigung eines 
anderen Meisters der Töne, Franz Schuberts, 
zu bringen. 
Franz Peter Schubert gilt als der Meister 
des deutschen Liedes, und wie kaum einem 
anderen gelingt ihm der Ausdruck des echten 
Wiener Gemüts. Es ist auch bei diesem Genie 
wieder von Belang, die Einflüsse zu verfolgen, die 
das Elternhaus auf ihn ausübte, wie er gleich Goethe 
von dort etwas mitbekam, das sich in seinem ganzen 
späteren Schaffen immer wieder zeigt. 
Schubert wurde am 31. Januar 1797 zu Wien als 
Sohn des Schulmeisters bei der Pfarre zu den 
hl. 14 Nothelsern in Lichtenthal *) geboren. Der 
ersten Ehe seines Vaters waren 14 Kinder, von denen 
jedoch 9 im Jugendalter starben, der zweiten noch 
5 weitere Nachkommen entsprossen. Einem so großen 
Hausstand vermochte das schmale Einkommen eines 
Schullehrers (man berechnet es auf höchstens 
400 Gulden jährlich) natürlich nicht zu genügen, und 
die blasse Not war wohl kein unbekannter Gast in 
Schuberts Elternhaus. Trotz diesen beschränkten, ja 
dürftigen Verhältnisien wurde in der Erziehung ves 
selten begabten Knaben nichts versäumt und nicht 
nur seine Grundbildung im allgemeinen, _ sondern 
auch die Entwicklung ferner besonderen musikalischen 
Anlagen nach Kräften gepflegt und gefördert. Der 
Vater erzählt selbst darüber: „In seinem fünften 
Jahre bereitete ich ihn zum Elementarunterricht vor, 
in seinem sechsten Jahre ließ ich ihn die Schule be¬ 
suchen, wo er sich immer als der erste seiner Mit¬ 
schüler. erwies. In seinem achten Jahre brachte ich 
ihm die nötigen Vorkenntnisse zum Violinspiel bei, 
und übte ihn so weit,, bis er imstande war, leichte 
*) Damalige Wiener Vorstadt. 
Duette ziemlich gut zu spielen; nun schickte ich ihn 
zur Singstunde des Herrn Michael Holzer, Chor¬ 
regenten stm Lichtenthal. Dieser versicherte mehrmals 
mit Tränen in den Augen, einen solchen Schüler 
noch niemals gehabt zu haben. Wenn ich ihm was 
Neues beibringen wollte, sagte er, hat er es schon 
gewußt. Folglich habe ich ihm eigentlich keinen 
Unterricht gegeben, sondern mich mit ihm bloß unter¬ 
halten und ihn stillschweigend angestaunt." — Wich¬ 
tiger als dieser weder regelrechte noch regelmäßige 
Unterricht, den ihm zeitweise auch die älteren Brü¬ 
der, Ignaz und Ferdinand, erteilten, war für das 
Wunderkind der lebendige Musiksinn, der im Schu- 
bertschen. Hause waltete und sich in einer fleißigen 
Pflege der zeitgenössischen Kammermusik betätigte. 
Unter der Nachwirkung der häuslichen Quartett- 
übungen, die der Vater mit seinen Söhnen oder 
guten Freunden allsonntäglich veranstaltete, mag sich 
die schöpferische Kraft des künftigen Tondichters zu¬ 
erst geregt haben und die Eindrücke, die seine musi¬ 
kalische Phantasie hier und später im Konvikt emp¬ 
fing, waren zweifelsohne von bestimmendem Einfluß 
auf den Gesamtcharakter seines künstlerischen Schaf¬ 
fens. Die behagliche Breite, die spielfrendige Art 
seiner Kompositionsweise, die sich um den schlagenden 
Effekt wenig bekümmernde, auffällige Absichtslosigkeit 
im Aufbau der Tonstücke, alle diese Eigenschaften 
verraten uns, daß es die Wirkung auf den kleinen 
Kreis mitschaffender und nachempfindender Musik¬ 
liebhaber war, die unser Tonkünstler zuerst an sich 
erfahren und die demgemäß auch zuerst und nach¬ 
haltig die Richtung seiner schöpferischen Tätigkeit 
mitbestimmte. Mit einem Worte: Schuberts Genius 
entwickelte sich unter dem Einflüsse einer gesunden 
und regen häuslichen Musikpfleqe, und seine Ton¬ 
schöpfungen sind daher in erster Linie und im besten, 
zugleich tiefsten und weitesten Sinne: Haus- 
mus i k. Dieser Grundzug seines musikalischen 
Wesens, der so recht im Gegensatz steht zu demjenigen 
Mozarts, des auf den Konzertreisen und im Opern¬ 
saale zum Meister heranreifenden Wunderkindes, 
äußerst sich nicht nur in der Vorliebe Schuberts für 
die Formen der vokalen und instrumentalen Kammer¬ 
musik, sondern läßt sich auch in der Eigenart und 
den Eigenheiten seiner größeren Werke oft erkennen. 
Holzer zog den begabten Knaben nicht nur zur 
Mitwirkung im Kirchenorchester, wo er Violine oder 
Bratsche spielte, sondern auch zu Gesangfolis in den 
Messen heran. Das führte 1808 zu feiner Aufnahme 
als Sängerknabe in die kaiserliche Hofkapelle; 
zugleich damit erhielt Franz einen Stiftsplatz im 
K. K. Stadtkonvikt, einem von Piaristenpatern gelei¬ 
teten Hause, dessen Insassen, fast alle Stipendien¬ 
bezieher, das Universitätsghmnasium besuchten. Auch 
konnte Franz durch die Teilnahme an den täglichen 
Uebungen des Konviktorchesters sich weiterhin musi-
	        

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59.1931. Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek, 1931. Print.
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