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57.1929 (0057)

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Bibliographic data

fullscreen: 57.1929 (0057)

Periodical

Persistent identifier:
86316854X
Title:
Saarbrücker Bergmannskalender
Place of publication:
Saarbrücken
Publisher:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Document type:
Periodical
Collection:
Mining
Periodicals
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek

Volume

Persistent identifier:
86316854X_0057
URN:
urn:nbn:de:bsz:291-sulbdigital-391197
Title:
57.1929
Volume count:
0057
Publisher:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Document type:
Volume
Collection:
Saarlandica
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger
Digitised pages:
203

Chapter

Title:
Gemischte Beiträge
Document type:
Periodical
Structure type:
Chapter
Digitised pages:
185

Contents

Table of contents

  • Saarbrücker Bergmannskalender
  • 57.1929 (0057)
  • Cover
  • Title page
  • Homepage
  • Kalendarium
  • Gemischte Beiträge
  • Inseratenverzeichnis

Full text

72 
Beralde. Leider sind nur deine großen Ärzte 
zwei sehr verschiedene Arten von Leuten: wenn du 
sie sprechen hörst, die geschicktesten Männer von der 
Welt; siehst du aber, was sie tun, die erbärmlichsten 
Stümper, die es gibt. Dies, was ich darüber sage, 
gilt nur uns beiden; ich hätte gewünscht, dich ein 
wenig aus dem Irrtum zu ziehn, in dem du steckst, 
und möchte dich, was dies Kapitel anlangt, zu deiner 
Unterhaltung einmal in eines der Molière- 
s ch e n Lustspiele führen. 
Argan. Dein Molière wäre mir grade der Rechte 
mit seinen unverschämten Komödien! Ich finde es 
unerhört von ihm, sich über so brave Männer wie 
unsere Arzte lustig machen zu wollen. 
Beralde. Es sind ja nicht die Arzte, über die 
er sich lustig macht, sondern die H i r n g e s p i n st e 
ihrer Wissenschaft. 
Argan. Als ob er der Mann danach wäre, die 
Arzneiwissenschaft zu meistern! — Wie darf solch ein 
dreister, vorwitziger Faselhans sich erlauben, über 
Konsultationen und Rezepte sich aufzuhalten, an der 
ganzen Fakultät sich zu vergreifen, und so ehrwürdige 
Personen wie unsre Doktoren auf sein Theater zu 
bringen! 
Beralde. Wen soll er denn sonst aufs Theater 
bringen, als die verschiedenen Stände und Profes¬ 
sionen der Menschen? — Bringt man ja doch alle 
Tage Fürsten und Könige auf die Bühne, die doch 
von ebenso gutem Hause sind als die Arzte. 
Herr Fleurant tritt auf mit einer Spritze in der 
Hand. Argan. Beralde. 
Argan. Ach, Bruder, mit deiner Erlaubnis... 
Beralde. Wie? Was hast du denn vor? 
Argan. Nur eine kleine Injektion; es ist gleich 
geschehn. 
Beralde. Du spaßest! Kannst du denn nicht einen 
Augenblick ohne Injektion oder ohne Medizin leben? 
Verschiebe es auf ein andermal und gönne dir ein¬ 
mal ein wenig Ruhe. 
Argan. Heut abend, Herr Fleurant, oder morgen 
früh! 
Herr Fleurant (zu Beralde). Was fällt Euch ein, 
daß Ihr Euch den ärztlichen Verordnungen wider¬ 
setzte und mich verhindern wollt, Herrn Ärgan mein 
Klistier zu applizieren? Ich finde Euch sehr sonder¬ 
bar, eine solche Dreistigkeit herauszunehmen! 
Beralde. Geht, mein Herr. Man sieht, daß Ihr 
nicht in der Gewohnheit seid, Gesichter vor Euch zu 
haben. 
Herr Fleurant. Es ist unerlaubt, mit Medikamen¬ 
ten seinen Spott zu treiben und mich um meine 
Zeit zu bringen. Ich bin nur auf gemessene Vor¬ 
schrift hierher gekommen, und werde Herrn Purgon 
melden, welchergestalt man mich verhindert hat, sei¬ 
nem Befehl Folge zu leisten und meine Funktion 
auszuüben. Ihr sollt schon sehn, Ihr sollt schon sehn... 
(ab). 
Argan. Beralde. 
Argan. Bruder, du wirst ein Unglück angerichtet 
haben. 
Beralde. Das große Unglück, um ein Klistier zu 
kommen, das Herr Purgon verordnet hatte! 
Argan. Mein Gott, Bruder, du sprichst wie jemand, 
der sich Wohl befindet; wenn du aber an meiner 
Stelle wärst, du würdest ganz anders reden. 
Beralde. Aber was fehlt dir denn eigentlich? 
Argan. Du wirst mich noch ernstlich böse machen. 
Ich wünsche nur, du hättest meine Krankheit, und 
möchte Wohl wissen, ob du dann so viel schwatzen 
würdest. Ah, da kommt Herr Purgon. 
Herr Purgon tritt auf. Hinter ihm Toinette. 
Argan. Beralde. 
Herr Purgon. Schöne Neuigkeiten, die ich da eben 
unten an der Tür erfahre! — Man spottet hier über 
meine Rezepte und weigert sich, das von mir ver¬ 
ordnete Mittel zu nehmen? 
Argan. Herr Doktor, ich war... 
Herr Purgon. Das ist ja ein nie dagewesenes 
Unterfangen, eine unerhörte Rebellion eines Kran¬ 
ken gegen seinen Arzt! 
Toinette. Es ist entsetzlich! 
Herr Purgon. Ein Klistier, das ich recht con 
amore selbst bereitet... 
Argan. Ich war nicht schuld... 
Herr Purgon. Und nach allen Regeln der Kunst 
erfunden und zusammengestellt hatte... 
Toinette. Er hat unrecht! 
Herr Purgon. Und das eine stupende Wirkung 
hervorgebracht haben würde... 
Argan. Mein Bruder... 
Herr Purgon. Mit Verachtung zurückzuschicken! 
Argan (zeigt auf Beralde). Er war's... 
Herr Purgon. Das ist eine himmelschreiende Tat. 
Toinette. Das ist wahr! 
Herr Purgon. Ein frevelhaftes Attentat auf die 
Wissenschaft — 
Argan (zeigt auf Beralde). Er redete mir zu... 
Herr Purgon. Ein crlirisn laesae Facultatis, das 
nicht streng genug bestraft werden kann. 
Toinette. Ihr habt ganz recht. 
Herr Purgon. Ich erkläre hiermit, daß ich meine 
Hand von Euch abziehe... 
Argan. Es war mein Bruder- 
Herr Purgon. Daß ich von der Verschwägerung 
mit Euch nichts mehr wissen will — 
Toinette. Das macht Ihr recht. 
Herr Purgon. Und daß ich, um alle Verbindung 
mit Euch aufzuheben, die Donation, die ich zugunsten 
seiner Heirat meinem Neffen machen wollte, hier 
vor Euren Augen zerreiße. (Er wirst ihm die zer¬ 
rissene Akte vor die Füße.) 
Argan. Mein Bruder ist an dem ganzen Unglück 
schuld! 
Herr Purgon. Mein Klistier verachten! 
Argan. Laßt es kommen, ich will es nehmen! 
Herr Purgon. Ich hätte Euch in kurzem aus aller 
Not geholfen — 
Toinette. Er verdient es nicht! 
Herr Purgon. Ich stand im Begriff, grade jetzt 
Euren Körper zu reinigen und alle bösen Säfte 
gründlich auszutreiben — 
Argan. Ach Bruder! 
Herr Purgon. Und hätte Euch höchstens noch ein 
Dutzend Medizinen zugedacht, um rein Haus zu 
machen. 
Toinette. Er ist Eurer Sorgfalt nicht wert. 
Herr Purgon. Aber weil Ihr durch meine Hand 
nicht habt kuriert sein wollen — 
Argan. Es ist ja nicht meine Schuld! 
Herr Purgon. Weil Ihr Euch gegen den Gehorsam 
aufgelehnt habt, den man seinen Ärzten schuldig ist —
	        

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