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53.1925 (0053)

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Copyright

Public Domain Mark 1.0. You can find more information here.

Bibliographic data

fullscreen: 53.1925 (0053)

Periodical

Persistent identifier:
86316854X
Title:
Saarbrücker Bergmannskalender
ZDB-ID:
ZDB Icon2862115-3
Place of publication:
Saarbrücken
Publisher:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Document type:
Periodical
Collection:
Periodicals
Mining
Year of publication:
1873
1962
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger

Volume

Persistent identifier:
86316854X_0053
URN:
urn:nbn:de:bsz:291-sulbdigital-526420
Title:
53.1925
Volume count:
0053
Publisher:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Document type:
Volume
Collection:
Mining
Year of publication:
1925
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger
Digitised pages:
360

Chapter

Title:
Gemischte Beiträge
Document type:
Periodical
Structure type:
Chapter
Digitised pages:
200

Contents

Table of contents

  • Saarbrücker Bergmannskalender
  • 53.1925 (0053)
  • Cover
  • Inserate I
  • Title page
  • Contents
  • Kalendarium
  • Gemischte Beiträge
  • Inseratenverzeichnis
  • Inserate II
  • Cover

Full text

70 
Zwecke Truppen mobilisie¬ 
ren. Gendarmen und Pa¬ 
trouillen wurden an den 
Wegkreuzungen aufgestellt, 
niemand konnte mehr von 
Ort zu Ort ohne Ausweis 
verkehren. Fliegende Kolon¬ 
nen durchsuchten die abge¬ 
legenen Orte und die Ge¬ 
hölze. Damit war das 
Schicksal der Banditen besie¬ 
gelt. Tie Polizei und die ge¬ 
schickte und hartnäckige fran¬ 
zösische Gendarmerie lernte 
nachgerade alle Stätten ken¬ 
nen, wo die Banditen sich 
aufhielten. Diese zerstreuten 
sich und Johann Bückler, auf 
dessen Kops ein Preis gesetzt 
war, ging auf das rechte 
Rheinufer. Aber die Fran¬ 
zosen hatten sein Signale¬ 
ment überallhin geschickt und 
die deutschen Behörden 
schlossen sich der Verfolgung 
der Banditen an. 
Eines Tages wurde eine 
dieser Kolonnen, die von 
dem pfälzischen Rat Fuchs 
befehligt wurde, in der 
Nähe eines Dorfes ange¬ 
halten und von den Schild¬ 
wachen benachrichtigt, daß 
ein Mann abseits von der 
Straße umherlaufe. Man 
machte dem Manne ein 
Zeichen, stillzustehen. Natür¬ 
lich gehorchte dieser und kam 
nachher auch auf die Straße 
selbst. 
— Guten Tag, mein 
Freund, sagte ein Soldat; 
was machen Sie da? 
— Ich gehe spazieren, 
antwortete der Mann. 
— Sie sind also aus diesem Dorfe? 
— Ja, das heißt, ich bin hierhergekommen, um 
Dachziegel zu kaufen. 
Fuchs hatte sich während dieses Gesprächs genähert. 
— Und bei wem wollen Sie die Dachziegel kaufen? 
sagte er. 
Der Mann schien verstört. 
— Sie Haben sicher einen Paß. Zeigen Sie ihn mir! 
— Sicher habe ich einen, aber ich habe ihn im 
Dorfe liegen lassen. Ich ging ein bißchen spazieren 
und glaubte nicht nötig zu haben, ihn bei mir zu 
tragen. 
— Sie machen sa ganz nette Spässe, erwiderte der 
Rat. Ich bin verpflichtet, Sie festzunehmen. 
Noch hatte niemand Verdacht gegen den Unbe¬ 
kannten, aber im nächsten Dorfe erkannte ihn ein 
Einwohner. 
— Das ist Schinderhannes, sagte er. 
Um ganz sicher zu gehen, steckte man den Gefan¬ 
genen mit einem vorgeblichen französischen Deserteur 
zusammen. 
Sei es nun, daß es diesem 
gelang, seine Aufgabe zu 
lösen, oder sei es, daß Fuchs 
andere Mittel fand, den 
Banditen zu identifizieren, 
wer weiß es heute? Jeden¬ 
falls wurde Schinderhannes 
erkannt und an das franzö¬ 
sische Gericht zu Mainz aus¬ 
geliefert. 
Jetzt begriff der Bandit 
endlich, daß seine Herrschaft 
zu Ende war, und daß er 
den Preis für seine Misse¬ 
taten voll bezahlen müßte. 
Immerhin machte er sich 
doch noch Illusionen über 
sein Schicksal. Den Leuten, 
die ihn festnahmen, hatte er 
sogar den Vorschlag gemacht, 
ihm gegen eine Summe 
Goldes die Freiheit wieder 
zu geben. Der Bestechungs- 
Versuch war natürlich ohne 
Erfolg geblieben. 
Aber Bückler war noch 
jung, kaum 27 Jahre alt, 
und hoffte trotz allem immer 
noch. Er erinnerte sich an 
seine erste Gefangenschaft in 
Saarbrücken, aus der er ent¬ 
flohen war. Bei einer zwei¬ 
ten Verhaftung war er tn 
ein licht- und luftloses Loch 
geworfen worden und doch 
war es ihm mit Hilfe eines 
anderen Gefangenen gelun¬ 
gen, aus dem Turme zu ent¬ 
fliehen. Der Strick, an dem 
sie sich herabgelassen hatten, 
war allerdings zu kurz ge¬ 
wesen und Schiriderhannes 
hatte sich beim Fallen ein 
Bein beschädigt. Sein glück¬ 
licherer Kamerad hatte ihm 
aber geholfen und ihn auf ein Pferd gesetzt, so daß 
er ein geheimes Versteck erreichen konnte, wo er 
wieder gesundete. 
Aber die feste Hand des Ersten Konsuls Bonaparte 
lenkte die Geschicke Frankreichs und es war schwer, 
aus den Gefängnissen des Herrn von Frankreich, der 
bald darauf Herr über ganz Europa sein sollte, aus¬ 
zubrechen. In Fesseln geworfen, brachte man Schin- 
derhanncs nach dem berüchtigten Holzturmc zu 
Mainz, der sich damals einsam auf einem der Plätze 
der Stadt erhob. Die Gefährten des Schinderhannes 
waren ihm nachgefolgt; man hatte sie fast alle er¬ 
wischt. Tag und Nacht wurde der Turm von Gen¬ 
darmen und Infanteristen bewacht, ein Entkommen 
war unmöglich. 
— Ach was! sagte eines Tages der Bandit zu seinen 
Gefährten. Ich habe niemals einen Mord begangen. 
Man wird mich also nur zu 6, 7 oder 8 Jahren ver¬ 
urteilen können. 
— Es wäre schön, wenn es so wäre! meinte ein 
Der Holzturm zu Mainz, 
in dem Schitlderhannes gefangen 
gehalten wurde.
	        

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53.1925. Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek, 1925. Print.
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