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49.1921 (0049)

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Copyright

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Bibliographic data

fullscreen: 49.1921 (0049)

Periodical

Persistent identifier:
86316854X
Title:
Saarbrücker Bergmannskalender
ZDB-ID:
ZDB Icon2862115-3
Place of publication:
Saarbrücken
Publisher:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Document type:
Periodical
Collection:
Periodicals
Mining
Year of publication:
1873
1962
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger

Volume

Persistent identifier:
86316854X_0049
URN:
urn:nbn:de:bsz:291-sulbdigital-373182
Title:
49.1921
Volume count:
0049
Publisher:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Document type:
Volume
Collection:
Mining
Year of publication:
1921
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger
Digitised pages:
164

Chapter

Title:
Gemischte Beiträge
Document type:
Periodical
Structure type:
Chapter
Digitised pages:
75

Contents

Table of contents

  • Saarbrücker Bergmannskalender
  • 49.1921 (0049)
  • Cover
  • Inserate I
  • Title page
  • Contents
  • Kalendarium
  • Gemischte Beiträge
  • Inseratenverzeichnis
  • Inserate II
  • Cover

Full text

48 
„Freundschaft allein genügt Ilse nicht, um einen 
Mann zu heiraten. Nur aus wahrer Liebe könnte 
sie es." 
„Und da sie mir dieses Gefühl nicht schenken 
kann, so gibt sie mir einen Korb!" 
„Anna Werdau gibt Ihnen dafür ihr Iawort," 
tönte es schalkhaft in das Contor hinüber. 
„Sehr schmeichelhaft, mein Fräulein, aber . . ." 
„Und wenn nun Anna Werdau und Ilse Sellhof 
beide Sie liebten? Wenn die Letztere Sie damals 
vor drei Jahren als die reiche Erbin des Hauses 
nur nicht lieben durfte, wenn sie sich Zwang auf¬ 
erlegen und ihrem Herzen gebieten mutzte, das 
sie zu dem bescheidenen Commis hinzog, der ihr 
besser gefiel, als alle die reichen Gecken, die sie 
umschwärmten? Wenn Anna Werdau in dieser 
kurzen Woche Ihren Charakter schätzen, Ihr Ge¬ 
müt verstehen, kurz. Sie lieben gelernt: welche 
von beiden wählten Sie, mein Herr?" 
„Mein Fräulein . . . Sie setzen mich in die 
tödlichste Verlegenheit", stotterte Erdmann verwirrt. 
„Nun, so heiraten Sie doch Beide!" rief es 
neckend zurück. 
„Aber da mützte ich Muselmann werden!" sagte 
der Buchhalter in lichter Verzweiflung. 
„Nicht nötig, durchaus nicht; denn . . ." 
„Bitte, fahren Sie fort, ich verstehe Sie nicht." 
'Qie&exixxebexie 
Ueberall sucht man in neuerer Zeit durch Wort und Schrift 
Interesse für hygienische Bestrebungen zu wecken, um die ge» 
fährdete Volksgemndheit wieder zu heben. Leider haben diese 
gesundheitlichen Belehrungen bei vielen Personen zu einer ge¬ 
wissen Aengstlichkeil geführt. Besonders macht sich eine über¬ 
triebene Furchl vor allem Staube vielfach bemerkbar, fei es, 
daß man sreziell im Siaube die vielerwähmen Bazillen fürchtet, 
»der die Schädlichkeit jedes Staubes für die Aimungsorgane 
als weit gefährlicher hält, als sie in Wirklichkeit ist. 
Zur Beruhigung so ängstlicher Gemüter sollen diese Zeilen 
beitragen. Bor allem sei ihnen gesagt, daß ihre Staubfurcht 
nutzlos ist! Wir Erdgeborenen sind eben allesamt zum Staub¬ 
schlucken verurteilt. Wer in staubfreier Luft leben wollte, 
müßte sich ständig in Regenwetter, Schneefall oder im feuchten 
Walde aufhalten, und das ist eben nicht möglich. Wir können 
den Staub wohl bekämpfen, müssen ihn. nicht nur aus 
hygienischen, sondern auch aus ästhetischen Gründen be¬ 
kämpfen — aber ihn beseitigen, vernichten oder vor ihm 
fliehen, können wir nicht. Das weiß jedes Stubenmädchen 
wie jede Hausfrau, jeder Handwerker wie Landwirt, jeder 
Soldat wie Kaufmann. Unser ganzes Leben und Treiben, 
jede Arbeit, ja jeder Schritt, den wir machen, erzeugt Staub; 
de selbe teilt sich naturgemäß der Luft mit und wir müssen 
ihn mitatmen. Das darf uns aber nicht beunruhigen. Ge¬ 
rade diese Allgegenwärtig'eit des Staubes sollte uns zum 
tröstenden Beweise gereichen, daß er nicht so gefährlich sein 
kann, wie ängstliche Gemüter glauben, weil sonst die Mensch¬ 
heit längst vernichtet sein müßte. 
Was sollte denn auch werden im gesamten Wirtschaftsleben, 
wenn die Staubfurcht sozusagen epidemisch würde? — Da 
„Denn: Anna Werdau . . . und Ilse Sell- l 
Hof . . . sind ein und dieselbe Person." Leise ’ 
wie ein Hauch kam es herüber: „Arthur, ich 
liebe Dich!" 
„Ilse!" Wie ein Schrei unbeschreiblichen Jubels 
tönte es zu ihr, die zitternd und bebend vor dem 
Sprech-Apparat sah. 
Und dann — war es lange still, hüben und 
drüben. 
Die Türe des Amtszimmers schloh sich bald 
darauf. Eine Frauengestalt schlüpfte eilig hinaus. 
Zehn Minuten später rasselte eine Droschke 
in rasendem Galopp um die Ecke und hielt vor 
dem Nebenhause. Ein Herr sprang heraus und 
stürmte die Treppe empor — eine Türe wurde 
droben geöffnet, und — doch weiter darf ich nichts 
berichten, nur, dah auf den Drähten des Tele¬ 
phons neckische Geisterchen hin und her flogen, die ; 
schalkhaft lachten und des losen Streiches sich - 
freuten, den sie vollführt haben. 
Zwei junge, glückliche Herzen hatten sich in ! 
treuer Liebe gefunden, nicht wie sonst wohl, auf 
dem Ball, in der Geselligkeit, auch nicht im 
Hause oder gar durch die Feder, wie es ja zu¬ 
weilen vorkommt, sondern auf ganz neue Art. I 
auf einem ganz seltsamen Wege, wie es bisher noch i 
nie geschehen war — durch's Telephon! 
§>faußfurc§f. 
hörte ja alles Schaffen auf ur.d die Menschheit müßte bei 
allem Fortschritt zugrunde geben. Nein, der Bauer, Hand¬ 
werker, Arbeiter darf keinen Staub scheu,n, wenn er für sich 
und die Allgemeinheit schaffen will. Und hat man schon jemals 
gehört, daß einer durch den Staub umgekommen ist? Wo i 
Staub als Krankheitserreger verschrien wird, da sollte man \ 
erst einmal gründlich untersuchen, ob nicht Ueberarbeitung, ! 
Umereritährung oder übermäßiger Alkoholgenuß die Lunge j 
gegen den Staub widerstandslos gemacht hat! Es wäre für 
Staubscheue sehr gut, wenn sie solche Berufe näher studieren ; 
wollten, bei welchen viel im Staube gearbeitet werden muß, 
z. B Landleule in der Ernte, in der Scheuer, bei der FlachS- 
bereikung — sie würden sich gewiß ihrer Staubfurcht schämen. 
Wirkt es nicht lächerlich, wenn Perionen, die sich vor jedem 
Stäubchen fürchten, draußen von rücksichtslosen Winden in 
dichte Staubwolken gehüllt werden! Da nützt kein Schutz — 
sie müssen die unreine Luft atmen, just wie sie die Soldaten 
auf ihren Märschen so oft atmen müssen und doch gesund 
bleiben, weil sie eben gesund sind. 
Darum fort mit aller Staubfurcht! Bekämpfen wir den j 
Schädling auch weiter aus hygienischen und ästberifchen Grün¬ 
den mit allen Mitteln, aber ohne Furcht I Lebe nur jeder 
sonst in allem naturgemäß, so daß Körver und Geist nicht zu 
Schaden kommen, und der gefürchtete Staub als Bestandteil 
der Luft, die wir atmen, wird seine Gefährlichkeit verlierin. 
Eine schon geschwächte Lunge mag sich so viel wie möglich 
vor Siaub schützen — der geiunde Mensch aber macht sich 
durch seine Staubfurcht lächerlich und seinem Mitmenschn 
lästig. Das mögen alle Staubscheuen beherzigen!
	        

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49.1921. Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek, 1921. Print.
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