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49.1921 (0049)

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Copyright

Public Domain Mark 1.0. You can find more information here.

Bibliographic data

fullscreen: 49.1921 (0049)

Periodical

Persistent identifier:
86316854X
Title:
Saarbrücker Bergmannskalender
ZDB-ID:
ZDB Icon2862115-3
Place of publication:
Saarbrücken
Publisher:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Document type:
Periodical
Collection:
Periodicals
Mining
Year of publication:
1873
1962
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger

Volume

Persistent identifier:
86316854X_0049
URN:
urn:nbn:de:bsz:291-sulbdigital-373182
Title:
49.1921
Volume count:
0049
Publisher:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Document type:
Volume
Collection:
Mining
Year of publication:
1921
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger
Digitised pages:
164

Chapter

Title:
Gemischte Beiträge
Document type:
Periodical
Structure type:
Chapter
Digitised pages:
75

Contents

Table of contents

  • Saarbrücker Bergmannskalender
  • 49.1921 (0049)
  • Cover
  • Inserate I
  • Title page
  • Contents
  • Kalendarium
  • Gemischte Beiträge
  • Inseratenverzeichnis
  • Inserate II
  • Cover

Full text

46 
doch immer erhalte ich dieselbe Antwort: „Bin 
beschäftigt." Mißvergnügt schritt er im Contor 
auf und ab. 
Plötzlich fuhr er heftig zusammen, stürzte zum 
Telephon und ritz den Hörer an's Ohr. 
„Sind Sie noch da, mein Herr?" klang Fräu¬ 
lein Wardau's Stimme. 
„Gewitz. Ich konnte nicht eher fortgehen, bis 
ich mit Ihnen gesprochen." 
„Tut mir leid, aber ich mutz gleich nach Hause. 
Meine Mutter ist wieder krank, ich werde des¬ 
halb von einer Collegin freundlichst abgelöst." 
„SBitte noch eine Minute. Sagen Sie mir: 
woher kennen Sie meinen Namen? Beantworten 
Sie schnell diese Frage, mein Fräulein!" 
„Morgen. Guten Abend. Schluß!" 
Erdmann schüttelte den Kopf. 
Freitag, 14. August 1900. 
Heute entwickelte sich, nachdem die beiden jungen 
Leute sich in Verbindung gesetzt, folgendes Ge¬ 
spräch. 
„Wollen Sie mir heute sagen, mein Fräulein, 
woher Cie meinen Namen kennen?" 
„So? Habe ich ihn denn ausgesprochen?" kam 
es verwundert zurück. 
„Allerdings nur die erste Silbe, aber die war 
richtig. Erlauben Sie, daß ich mich vorstelle: 
Arthur Erdmann. Buchhalter bei I. P. Bornstätt 
u. Sohn. Da haben Sie meine volle Titulatur." 
„Meine . . . Freundin Ilse Sellhof hat mir 
noch neuerdings von Ihnen erzählt." kam es 
zögernd bis zu ihm. 
„Sie kennen sie?" rief der junge Mann aufs 
Höchste überrascht. „Ist sie denn hier? So sagen 
Sie mir: ist sie noch immer das schöne holde 
Mädchen?" 
„Hm ... die arme Ilse ist wohl sehr ver¬ 
ändert." 
„Wie so? Was wollen Sie damit sagen?" 
„Sie hat die Pocken gehabt und ist recht ent¬ 
stellt. Auch lahmt sie nach einem rheumatischen 
Uebel und ihr schönes Haar ist kurz verschoren." 
„Aber ihr Herz ist dasselbe geblieben! Ihr 
kngelsgemüt kann sich nicht ändern! Sagen Sie 
mir nur noch etwas: ist sie unverheiratet?" 
„Ja. Aber was wollen Sie denn eigentlich 
von ihr?" 
„Zu ihr eilen! Ihr sagen, daß ihr mein ganzes 
Leben gehört," lautete die ungeduldige Antwort. 
„Lebt sie hier?" 
„Das darf ich nicht sagen. Suchen Sie, suchen 
Cie, mein Herr!" 
„Wie grausam Sie sind! Begreifen Sie denn 
nicht, dah ich vor Sehnsucht vergehe?" 
„Ich . . . ich . . . denke. Ilse muh von solcher 
Treue gerührt sein und . . ." 
„Fahren Sie fort: wird sie Ia sagen? Glauben 
Sie es? Ach, legen Sie ein gutes Wort für mich 
ein. Werden Sie für mich sprechen?" 
„Das sollen Sie morgen erfahren: für heute ist 
es genug des Plauderns . . . Schluß!" 
„Wie Sie mich foltern! Doch ich will versuchen, 
mich in Geduld zu fassen. Gute Nacht, mein Fräu¬ 
lein." 
In hochgradiger Erregung stürmte Erdmann 
in's Freie, den folgenden Abend schon jetzt mit 
fieberhafter Ungeduld herbeiwünschend. 
Samstag, 15. August 1900. 
Auf dem Geschäftszimmer des Fernsprech-Amtes 
war es recht still: man hatte bereits Feierabend 
gemacht. 
Eine einzige junge Dame satz noch einsam an 
einem Tische. Sie hielt eine Handarbeit in den 
Händen, doch ruhten die rosigen Finger lässig 
im Schootz. und e-n träumerisches, glückliches 
Lächeln teilte die feinen Lippen ihres kleinen roten 
Mundes. Die zierliche, mittelgroße Gestalt war 
in ein schlichtes dunkelblaues Kleid gehüllt — ein 
fast zu bescheidener Rahmen für die strahlende 
Schönheit des liebreizenden, edel geformten Ge 
sichtes, das von dunkeln, schelmischen Augen erhellt 
war. Reiches schwarzes Haar wellte sich um die 
weiße Stirne und war am Hinterkopf zu einem 
griechischen Knoten aufgesteckt. 
Jetzt erhob sie sich und schritt unruhig zum 
Fenster. ' ' 
„Er mutz verhindert sein!" murmelte sie erregt. 
„Und gerade heute wollte ich ein wenig den 
Schleier lüften, denn seit ich weiß, daß er . . ." 
Es fiel eine Klappe — in der folgenden Sekunde 
schon stand die junge Dame vor dem Sprech¬ 
apparat. 
„So spät?" sagte Anna Werdau. Ich fürchtete 
schon. Sie wären verhindert. Ich habe einen Auf¬ 
trag für Cie. Was glauben Sie wohl, was es ist?" 
„Haben Sie Nachricht von Ilse? Sagen Sie es 
mir schnell, bitte, bitte!" 
„Wie seine Stimme zittert!" dachte Anna be¬ 
wegt. Dann sprach sie: „Meine Freundin 
Ilse . . ." 
Als sie zögerte, kam es hastig zurück: „So 
haben Sie sie gesehen! Wo wohnt sie? O bitte, 
sprechen Sie!" 
„Das darf ich nicht verraten." 
„Ia, warum denn nicht? Sagen Sie ihr. dan 
ich nie aufgehört habe, sie zu lieben." 
„Sie lätzt Sie herzlich grüßen und hat mir 
viel von Ihnen erzählt. Ich weiß zum Beispiel
	        

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49.1921. Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek, 1921. Print.
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