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49.1921 (0049)

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Copyright

Public Domain Mark 1.0. You can find more information here.

Bibliographic data

fullscreen: 49.1921 (0049)

Periodical

Persistent identifier:
86316854X
Title:
Saarbrücker Bergmannskalender
ZDB-ID:
ZDB Icon2862115-3
Place of publication:
Saarbrücken
Publisher:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Document type:
Periodical
Collection:
Periodicals
Mining
Year of publication:
1873
1962
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger

Volume

Persistent identifier:
86316854X_0049
URN:
urn:nbn:de:bsz:291-sulbdigital-373182
Title:
49.1921
Volume count:
0049
Publisher:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Document type:
Volume
Collection:
Mining
Year of publication:
1921
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger
Digitised pages:
164

Chapter

Title:
Gemischte Beiträge
Document type:
Periodical
Structure type:
Chapter
Digitised pages:
75

Contents

Table of contents

  • Saarbrücker Bergmannskalender
  • 49.1921 (0049)
  • Cover
  • Inserate I
  • Title page
  • Contents
  • Kalendarium
  • Gemischte Beiträge
  • Inseratenverzeichnis
  • Inserate II
  • Cover

Full text

45 
lieh. „Es ist zu amüsant." murmelte er. ..Wie 
sie wohl aussehen mag? Ätcin oder grob, blond 
oder braun, hübsch oder hätzlich? Alt kann sie der 
Stimme nach nicht sein . . . Mir kann es gleich 
sein, ich bin gefeit gegen alle weiblichen Reize, 
seit . . Das Ende verlor sich in einem schweren 
Seufzer. 
Mittwoch, 12. August 1900. 
Die Telephonleitung, die in das Contor I. P. 
Bornstätt's u. Sohn führte, lieb die elektrische 
Glocke hell erklingen und rief den Buchhalter der 
Firma herbei. Es war wieder um die späte 
Stunde, wie an den beiden vorhergehenden 
Tagen, und Eromann befand sich allein im 
Zimmer. 
Mit einigen hastigen Schritten eilte der junge 
Mann zum Fernsprecher. 
Ein erfreutes Lächeln glitt über sein männlich 
hübsches Gesicht, als die Worte herüberkamen: 
„Ist der Herr Buchhalter noch da?" 
„Ja wohl. Was befehlen Sie, mein Fräulein?" 
„Unsern allerherzlichsten Dank für die schönen 
Trauben und Blumen, von meiner Mutter 
und mir." 
„Wie wissen Sie, daß gerade ich sie gesandt 
habe?" fragte Erdmann zurück. „Es war ja keine 
Karte dabei." 
„Nein, aber wir kennen hier keine Seels, da wir 
erst kurze Zeit in der Stadt wohnen. Sie haben 
ein gütiges Herz, mein Herr, das beweisen Sie 
täglich, seit wir miteinander durch's Telephon 
plaudern." 
„Da ist nichts Großes dabei, mein Fräulein. 
Ich wollte eben Ihrer Frau Mutter eine kleine 
Erquickung senden, und da alle jungen Damen 
Blumen lieben, so war ich so frei. Ihnen die 
Rosen zu verehren." 
„Sie haben meine stille Liebhaberei erraten. 
Ich habe mich sehr gefreut, mein Herr, obgleich 
die Marschall Niel und La France eine traurige 
Erinnerung weckten. Ich schloß die Augen, und 
der süße Duft zauberte mir Vergangenes wieder." 
„Wie traurig Sie das sagen! Es tut mir leid, 
die Ursache dazu gegeben zu haben. W'ssen Sie, 
mein Fräulein: ich trage auch eine Marschall Niel 
in meiner Brusttasche. Sie war einst frisch und 
blühend, jetzt ist sie trocken und welk ... es 
knüpft sich eine liebe Erinnerung daran." 
Eine ziemlich lange Pause von drüben, dann die 
etwas zögernde Frage: „Darf ich es wissen?" 
„Es ist nicht viel, aber Sie sollen es hören, 
mein Fräulein. Sie haben mir bereits Vertrauen 
erwiesen, und so will ich Ihnen auch etwas aus 
meinem Leben erzählen. Ich war in Hamburg 
Commis bei A. Sellhof u. Co. Mein Prinzipal 
war mit mir zufrieden, und doch fühlte ich mich 
oft recht unglücklich, denn . . ." hier räusperte 
der Redner sich verlegen — „ich verehrte seine 
einzige, schöne Tochter. Da war einmal ein Ball 
im reichen Kaufmannshause, und ich hatte die 
Ehre, eingeladen zu werden. Bescheiden stand ich 
an der Türe und blickte in das fröhliche Treiben, 
und doch sah ich nur ihre Gestalt, hörte nur ibr 
Helles Lachen, wenn sie in meiner Nähe war. 
„Warum tanzen Sie nicht?" fragte sie, auf mich 
zuschwebend. „Ich wage es nicht, Sie aufzufordern, 
gnädiges Fräulein," gab ich zurück, „und ... an 
den Andern liegt mir nichts." Diese letzten Worte 
murmelte ich so leise, daß ich hoffte, sie habe 
es nicht gehört. Und doch stieg eine heiße Röte 
in ihr reizendes Gesicht, und sie sagte schnell: 
„Wollen Cie diesen Walzer?" Es war mir. als 
wüchsen mir Flüge!, als klänge die Musik fröh¬ 
licher, als ich mit ihr dahinschwebte. Dann . . . 
war alles zu Ende: ich verbeugte mich, und da fiel 
gerade eine Rose von ihrer Schulter zur Erde, eine 
Marschall Niel. Ich hob sie auf und habe sie 
seitdem als Andenken behalten an die glücklichsten 
Minuten meines Lebens." 
„Wie lange ist es her seit jenem Abend?" 
Erdmann hörte verwundert, aber dankbar, daß 
die Stimme der Unbekannten bebte. 
„Drei Iahre. Ich verließ bald nach jenem 
Ball Hamburg und Deutschland, denn ich fühlte, 
daß ich besser daran tat." 
„Und wo waren Sie seitdem?" 
„In Newyork, San Francisco und Brasilien. 
Dort habe ich viel gelernt, und bin erst feit kaum 
einem Monat wieder in Europa." 
„Und seither hörten Sie nichts mehr von der 
Tochter Ihres früheren Prinzipals?" 
„Niemand weiß, was aus ihr geworden. Sell¬ 
hof geriet in Concurs und ist gestorben, und . . . 
sie ist wohl längst verheiratet - . 
„Ich werde gerufen!" rief es plötzlich vom Amt. 
„Gute Nacht, Herr Erd . . ." Hier stockte mit 
einem Male die Stimme. 
„Wie wissen Sie meinen Namen?!" rief der 
Buchhalter erregt. „O bitte, noch eine Sekunde 
bleiben Sie!" 
Keine Antwort. Der junge Mann ging ver¬ 
stimmt nach Hause. 
. Donnerstag, 13. August 1900. 
„Wie langweilig!" murmelte Arthur Erdmann 
vor sich hin. „Es scheint, daß sie mir heute nicht 
antworten kann oder nicht antworten will. Da 
habe ich bereits drei Mal anzuknüpfen versucht.
	        

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49.1921. Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek, 1921. Print.
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