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33.1905 (0033)

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Bibliographic data

fullscreen: 33.1905 (0033)

Periodical

Persistent identifier:
86316854X
Title:
Saarbrücker Bergmannskalender
Place of publication:
Saarbrücken
Publisher:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Document type:
Periodical
Collection:
Mining
Periodicals
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek

Volume

Persistent identifier:
86316854X_0033
URN:
urn:nbn:de:bsz:291-sulbdigital-346547
Title:
33.1905
Volume count:
0033
Publisher:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Document type:
Volume
Collection:
Saarlandica
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger
Digitised pages:
172

Chapter

Title:
Gemischte Beiträge
Document type:
Periodical
Structure type:
Chapter
Digitised pages:
87

Contents

Table of contents

  • Saarbrücker Bergmannskalender
  • 33.1905 (0033)
  • Title page
  • Homepage
  • Kalendarium
  • Gemischte Beiträge
  • Inserate

Full text

42 
bewachsen, ein Versteck für Wölfe und Wildschweine, 
überall das tausendfältige Bild trauriger Verwüstung 
und menschlicher Barbarei! Graf Johann von Idstein, 
ein Sohn des Grafen Ludwig von Nassau-Saarbrücken, 
schildert in einem Schreiben an den Kaiser die Greuel 
des Krieges mit folgenden Worten: „Was zuvor uner¬ 
hörtes Elend über das arme Volk ergangen, kann ich 
nicht denken, daß mir nicht dafür graue. Denn ich 
selbsten in Stäkt', Flecken und Dörfer kommen, da man 
nicht ein Haus gefunden, darin nicht vor Hunger ver¬ 
schmachtete tote Körper gelegen. Ja, ich hab' gesehen, 
daß die Leut vor Hunger nicht allein allerhand un¬ 
natürliche Speisen und sich untereinander selbst gefressen, 
sondern rasend worden lind wie die unvernünftigen 
Tier die Sprache verloren." 
Solches Elend herrschte in Deutschland! 
Und die ehedem so stolze deutsche Nation, die über das 
reiche Italien wie über die fernen Slavenländer des 
Ostens gebot, deren Willen sich die Könige von Frank¬ 
reich und England fügten, deren Flotten die Meere 
beherrschten? Gedemütigt und zertreten war sie von 
fremden Kriegshorden, fruchtbare Grenzlande, einst mit 
deutschem Blicke gewonnen, waren entwendet, die deut¬ 
schen Flüsse waren „fremder Nationen Gefangene", 
die Zahl der Bewohner auf die Hälfte zurückgegangen, 
der Wohlstand auf Jahrhunderte hiitaus zerrüttet, selbst 
die Sprache war durch Fremdwörter verseucht, knech¬ 
tisches Wesen und sittliche Verwilderung war an die 
Stelle von Selbstbewußtsein und strenger Zucht getreten. 
In diesem Kriegselend war ein deutscher Fürst 
aufgewachsen, der im Gegensatz zu dem einseitigen 
Glaubenshaß der Zeit die religiöse Duldung auf fein 
Panier schrieb und die Herrschaft der Fremden als eine 
nationale Schmach empfand. Es war Kurfürst 
Friedrich Wilhelm von Brandenburg, der Be¬ 
gründer des preußischen Staates. „Gedenke, 
daß du ein Deutscher bist", heißt es in einer von 
ihm ausgehenden Flugschrift jener Zeit; „was ist un¬ 
sere Freiheit und Religion mehr, als daß Fremde da¬ 
mit spielen?" Seine wuchtige Klinge spürten Polen, 
Franzosen rmd Schweden. Sein Sieg über diese Land- 
verwüster (bei Fehrbellin am 28. Juni 1676) war die 
erste deutsche Großtat nach der langen Zeit der Schande. 
Die Tugenden, die er geweckt hat, haben Preußen 
groß gemacht und das Deutsche Reich begründet. Unter 
dem Schirme des deutschen Reichsadlers finden die 
Angehörigen aller Bekenntnisse ihr Recht. Aber trotz¬ 
dem ist der konfessionelle Hader, der einst jenen 
entsetzlichen Krieg heraufbeschwor, noch nicht er¬ 
loschen, und der Geist der Unduldsamkeit erschwert 
uns die Vollendung unserer großen Nation a len Auf¬ 
gaben. Möge jeder sich bewußt sein, daß der ein 
Verräter an dem deutschen Volke ist, der die uns 
trennende religiöse Kluft noch zu erweitern sucht. 
Die Saargruben. 
Die Saar durch die lachenden Auen 
Hingehet ihr silbernes Band, 
Die Kirchen vom Berge hingrüsien 
Ins weite, ins fruchtbare Land. 
Hier Städte und Dörfer gebettet 
In Wälder und blühende Au, 
Dort ruhige, qualmende Schlote 
Hochragend ins himmlische Blau. 
Hier bohrt man die sinsieren Schächte 
Durch Erde, Gesteine und Sand, 
Hier graben mit schwieligen Fäusten 
Die Knappen den schwarzen Demant. 
Wenn mühsam der Wanderer lenket 
Durch schattige Wälder den Schritt, 
Dann stört ihn ein Stampfen und Dröhnen, 
And zögernd hemmt er den Tritt. 
Auf tun sich die dämmernden Hallen, 
Ein Eiland so traulich ihn grüßt 
Mit Häuschen und Gärtchen so sauber, 
Manch' liebliche Blume drin sprießt. 
Dann schaut er die Stätte des Fleißes, 
Wo dröhnet des Dampfkolbens Schlag, 
Die Schale ohn' Unterlast fördert 
Den Segen des Berges zu Tag. 
Dem Schoße der Erde entsteigen 
Die Männer in Königes Sold, 
Geschwärzt das Gesicht und das Auge 
So klar und so treu wie das Gold. 
Gott fegene Schlägel und Eisen, 
Fest schlage du Bergmann darauf! 
So rufet dir heute der Dichter 
Ein lautes, ein fröhl'ches „Glück auf!" 
Oberförster Srbnrib er-Saarbrücken.
	        

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