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1954 (0009)

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Bibliographic data

fullscreen: 1954 (0009)

Periodical

Persistent identifier:
824454855
URN:
urn:nbn:de:bsz:291-sulbdigital-83393
Title:
Die Arbeit
Sub title:
Organ der Einheitsgewerkschaften der Arbeiter, Angestellten und Beamten
ZDB-ID:
ZDB Icon2819805-0
Place of publication:
Saarbrücken
Publisher:
[s.n.]
Document type:
Periodical
Collection:
Periodicals
Economy
Erscheinungsverlauf:
1946 - 1954
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger

Volume

Persistent identifier:
824454855_0009
URN:
urn:nbn:de:bsz:291-sulbdigital-449366
Title:
1954
Volume count:
0009
Publisher:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Document type:
Volume
Collection:
Periodicals
Year of publication:
1954
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger
Digitised pages:
270

Part

Title:
Nummer 7: Juli 1954
Document type:
Periodical
Structure type:
Part
Digitised pages:
24

Contents

Table of contents

  • Die Arbeit
  • 1954 (0009)
  • Cover
  • Nummer 1: Januar 1954
  • Nummer 2: Februar 1954
  • Nummer 3: März 1954
  • Nummer 4: April 1954
  • Nummer 5: Mai 1954
  • Nummer 6: Juni 1954
  • Nummer 7: Juli 1954
  • Nummer 8: August 1954
  • Nummer 9: September 1954
  • Nummer 10: Oktober 1954
  • Nummer 11: November 1954
  • Nummer 12: Dezember 1954
  • Cover

Full text

2 
Sind die Preise im Saarland übersetzt? 
Saar-Handel“ gegen Preisvergleich unter Beteiligung der Gewerkscha ten 
Abweichende Auffassungen — 
Die Frage, ob die Preise im Saarland über 
setzt sind, wird durchaus nicht einheitlich be 
antwortet. Wolil bestehen keine Zweifel dar 
über, daß das Preisniveau im franco-saarlän- 
dischen Wirtschaftsraum sehr hoch liegt (siehe 
Kurven der .Lebenshaltungskosten), darüber 
hinaus werden wir seit langem von Ver 
brauchern — nicht nur Arbeitnehmern — dar 
auf hingewiesen, daß zwischen der Saar und 
dem benachbarten Lothringen erhebliche 
Preisunterschiede zu Ungunsteri des Saarlan 
des bestehen. Daß wir an diesen Hinweisen 
nicht achtlos vorübergehen und «eit einiger 
Zeit eigene Preisvergleiche anstellen, dürfte 
wohl nicht nur unser gutes Recht sein, son 
dern auch unsere verdammte Pflicht, um so 
mehr, als wir seit dem Frühjahr 1953 ver 
geblich auf die vom Amt für Preisbildung 
und Wirtschafttfkontrolle zugesiagten Preis 
vergleiche unter Beteiligung der Gewerkschaf 
ten warten mußten. 
Auf Grund unserer Preisvergleiche, die wir 
mit aller Versäht durch Fachleute anstellen 
ließen, stellten wir fest, daß in der Tat eine 
ganze Reihe von Lebensmiteln, besonders 
aber Fleisch im Saarland teurer verkauft 
wird, als im benachbarten Lothringen, 
während das Amt für Preisbildung 
und Wirtschafts-Kontrolle durch eigene 
Preisvergleiche zu der Auffassung kam, daß 
wesentliche Preisunterschiede zwischen dem 
Saarland und Lothringen nicht beständen, und 
in einer von ihm veranstalteten Pressekonfe 
renz am 14. Juni 1954 durch seinen Amtsleiter 
und verschiedene Sachbearbeiter zur Preis- 
Situation im Saarland entsprechend Stellung 
nahm. 
Nun wird uns kein vernünftiger Mensch 
verargen, daß wir in dieser Pressekonferenz 
unsere eigenen Feststellungen der amtlichen 
Auffassung in durdraus sachlidier Form ent 
gegensetzten. Lediglich der „Saar-Handel“, 
das offizielle Organ des saarländischen Han 
dels, nimmt ganz im Gegensatz zu seiner 
sonstigen Übung Anstoß an der Skepsis ge 
genüber amtlichen Äußerungen, die dodi 
nach seiner Auffassung, weil sie eben ganz im 
Sinne des saarländischen Handels liegen, 
endlich Klarheit in der umstrittenen Preis- 
ßituation des Saarlandes gebracht hätten. 
„Eine Klarstellung“ nennt er seine Ausfüh 
rungen, die sich als ausgesprochene Polemik 
erweisen. 
Wir haben Dun nicht die Absicht, den Bo 
den der sachlichen Auseinandersetzung zu 
verlassen, wollen auch keineswegs den Er 
gebnissen der Preisvergleiche vorgreifen, die 
nach allzulangem Zögern vom Amt für 
Preisbildung und Wirlschaftskontrolle endlich 
unter Beteiligung der Gewerkschaften ge 
startet werden, doch müssen wir unser Be 
fremden darüber ausdrücken, daß der „Saar- 
Handel" aus prinzipiellen Erwägungen her 
aus diese Untersuchungen unter Beteiligung 
der Gewerkschaften und natürlich auch des 
Handels ablehnen zu müssen glaubt. Wenn 
der Handel die neuen Preisvergl eiche nicht 
fürchtet, dann müßte er unseres Erachtens 
geradezu darauf bestehen, daß sie durchge 
führt werden, nachdem nun einmal bei den 
Verbrauchern die Auffassung besteht, daß 
man im Saarland viele Waren teurer einkauft, 
als im benadibarten Lothringen. 
Nun ist es keineswegs so, daß das Amt 
für Preisbildung und Wirlschaftskontrolle in 
der Pressekonferenz am 14. Juni 1954 unsere 
im einzelnen vorgetragenen Feststellungen 
mit der nötigen Gründlichkeit widerlegt 
hätte, sondern lediglidi ganz allgemein fest 
stellte, ein wesentlicher Preisunterschied zwi 
schen Frankreidi und der Saar zu Ungunslen 
des saarländisdien Verbrauchers bestände 
nicht. Daß Preisvergleidre in verschiedenen 
Wirtschaftsgebieten wegen abweichender 
Verbraudisgewohnheiten sihr problematisdi 
sind, wußten wir ohnehin, und es hätte einer 
Belehrung durdi den Amtsleiter des Amtes 
für Preisbildung und Wirtschaftskontrolle 
nidit bedurft. Wir sagten es schon, daß vir 
unsere Feststellungen durch Fachleute tieffen 
ließen, wir hatten auch davon Abstand ge 
nommen, Ergebnisse zu veröffentlichen, ehe 
sie durch wiederholte Untersuchungen über 
längere Zeiträume und in verschiedenen Or 
ten der Vergleichsgebiete genügend fundiert 
waren, doch sind Äußerungen des Amtsleiters j 
des Amtes für Preisbildung und Wirtsdrafts- 
kontrolle, daß die Preise in Saarbrücken nicht 
mit kleineren Grenzorten im benadibarten 
LotWingen, sondern mit Paris verglidien wer- j 
den müßten, nicht dazu angetan, unsere Zwei 
fel gegenüber der amtlkhen Feststellung j 
eines ausgeglichenen Preisniveaus in Frank 
reich und an der Saar zu beheben. Audi diese ! 
Polemik von amtswegen lehnen wir ab, da i 
sie einer saelilidien Diskussion alles andere 
als dienlidi ist, oder soll sie die alte For 
derung der Gewerksdiaften stützen, daß die 
Löhne und Gehälter im Saarland in der glei- 
dien Höhe wie in der Vergleichszone Paiis 
festzulegen sind? 
Eine Gegenüberstellung der Indices der 
Lebenshaltungskosten in einer Reihe von 
Ländern, darunter auch im Saarland und in 
Frankreich, stützt unsere These von der über 
teuerten Lebenshaltung an der Saar (siche 
auch graphische Darstellungen): 
Indices der Lebenshaltungskosten 
1950 = 100 
S ä 
USA 
Öster- 
reidr 
Schweiz 
Italien 
Bel 
gien 
Lux.- 
burg 
Bundes- 
repl. 
Frank 
reidi 
Saar 
land 
II. Quartal 1951 
105 
119 
104 
110 
HO 
109 
107 
115 
117 
III. Quartal 1951 
108 
136 
106 
111 
110 
HO 
108 
118 
122 
IV. Quartal 1951 
110 
141 
108 
112 
112 
109 
112 
127 
136 
I. Quartal 1952 
109 
144 
108 
113 
113 
HO 
111 
133 
142 
II. Quartal 1952 
110 
145 
108 
114 
110 
109 
109 
330 
138 
III. Quartal 1952 
111 
145 
108 
115 
110 
Hl 
109 
130 
140 
IV. Quartal 1952 
111 
145 
108 
116 
110 
HO 
110 
130 
141 
I. Quartal 1953 
111 
145 
106 
116 
110 
HO 
109 
132 
143 
II. Quartal 1953 
111 
143 
107 
118 
109 
109 
108 
131 
142 
III. Quartal 1953 
112 
143 
107 
116 
110 
110 
108 
129 
139 
IV. Quartal 1953 
112 
144 
107 
117 
111 
110 
107 
127 
139 
I. Quartal 1954 
111 
145 
107 
112 
110 
108 
129 
141
	        

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