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1946 (0001)

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Bibliographic data

fullscreen: 1946 (0001)

Periodical

Persistent identifier:
824454855
URN:
urn:nbn:de:bsz:291-sulbdigital-83393
Title:
Die Arbeit
Sub title:
Organ der Einheitsgewerkschaften der Arbeiter, Angestellten und Beamten
ZDB-ID:
ZDB Icon2819805-0
Place of publication:
Saarbrücken
Publisher:
[s.n.]
Document type:
Periodical
Collection:
Periodicals
Economy
Year of publication:
1946
1954
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger

Volume

Persistent identifier:
824454855_0001
URN:
urn:nbn:de:bsz:291-sulbdigital-84531
Title:
1946
Volume count:
0001
Publisher:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Document type:
Volume
Collection:
Periodicals
Year of publication:
1946
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger
Digitised pages:
50

Part

Title:
Nummer 6: Dezember 1946
Document type:
Periodical
Structure type:
Part
Digitised pages:
8

Contents

Table of contents

  • Die Arbeit
  • 1946 (0001)
  • Cover
  • Nummer 1: Juli 1946
  • Nummer 2: August 1946
  • Nummer 3: September 1946
  • Nummer 4: Oktober 1946
  • Nummer 5: November 1946
  • Nummer 6: Dezember 1946
  • Cover

Full text

Dezember 1946 
,T)io Arbeit** 
Seite. * 
IL llLllLit 
WLl 
C£!e Verwaltungskommission des Saarlandes spricht zu uns} 
Der Direktor für 
Arbeit und Wohlfahrt: 
Das Jahr 1946 geht zu Ende. Es 
war ein Jahr des Wiederaufbaues. 
Mit viel Fleiß, Liebe und unter gro¬ 
ßen Opfern haben sich die Werk¬ 
tätigen in den Wiederaufbauprozeß 
eingereiht. Dies gilt ganz besonders 
von unseren Berg-, Hütten- und 
Bauarbeitern sowie von den -Eisen¬ 
bahnern. Unter den ungünstigten 
Verhältnissen taten sie ihre Pflicht, 
um den Weg aus dem Abgrund, in 
den uns der Hitlerismus gestürzt 
hat, zu den lichten Höhen zu bauen. 
Sie alle wissen — und handeln auch 
dementsprechend —, daß nur in 
zäher und unermüdlicher Arbeit 
eine glückliche Zukunft geschaffen 
werden kann. 
Diesen Pionieren darf das Volk 
nicht mit Worten Dank sagen, son¬ 
dern jnuß ihrer durch die Tat, die 
berechtigte Anerkennung ihres hin¬ 
gebungsvollen Einsatzes, gedenken. 
Es ist nicht zuletzt die hohe Auii- 
RICHARD KIRN 
gäbe der Verwaltungskommission 
des Saarlandes, diese Anerkennung 
unter Beweis zu stellen. 
Was liegt darum näher, einen kur¬ 
zen Rückblick zu halten und da¬ 
rüber hinaus in wenigen Worten die 
Zukunftspläne der sozialpolitischen 
und arbeitsrechtlichen Betreuung 
kurz zu umreißen. 
Der Hitlerismus hat auch auf dem 
Gebiete der Sozialpolitik eine totale 
Katastrophe geschaffen; die Sozial¬ 
versicherung war restlos zerstört 
worden und die aus den Sozialver- 
sicherungs - Beiträgen geschaffenen 
Reserven in den Dienst der Ver¬ 
nichtung geflossen. Trotzdem ist es 
möglich geworden, die Knappachafts- 
pensionen, Invaliden-, Unfall- und 
Kriegshinterbliebenen-Renten sowie 
Krankenkassenleistungen zu gewäh¬ 
ren. Rund 70 Millionen Reichsmark 
zahlte die Regierungshauptkasse im 
Jahre 1946 an die Versicherungs¬ 
träger zugunsten der Leistungs¬ 
empfänger. 
Die Urlaubsgewähruhg wurde 
ebenfalls geregelt, und zwar der¬ 
gestalt, daß in der Privätindustrie 
der nicht gewährte Urlaub für die 
Jahre 1944/45 nachgewährt wurde; 
im Bergbau erfolgte die Nachzah¬ 
lung ab 1. April 1945. Für das 
Kalenderjahr 1946 ist die volle Ur¬ 
laubsgewährung im Verordnungs- 
wege garantiert worden. Den Kriegs¬ 
beschädigten mit mehr als 25 bzw. 
mehr als 50 °/o wurde ein Zusatz¬ 
urlaub von drei bzw. sechs Tagen 
zuerkannt. Darüber hinaus erfolgte 
die volle Bezahlung für sechs gesetz¬ 
liche Feiertage. 
Der Kriegsbeschädigten wurde 
ebenfalls gedacht. Die Renten- 
leislung ist garantiert. Außerdem 
sind die Arbeitgeber verpflichtet 
einen Kriegsbeschädigten einzustel¬ 
len. Infolge dieser Verordnung ha- 
bep rund 12 000 Schwerkriegsbeschä¬ 
digte Arbeit und Brot finden können. 
Die Verordnung über die Kranken¬ 
versicherung der Kriegshinterblie¬ 
benen wurde Wirklichkeit. 
Arbeitsmarktpolitisch gesehen ist 
eine ganz erhebliche Leistung voll¬ 
bracht worden. Die Zahl der Lohn- 
und Gehaltsempfänger ist gewaltig 
gestiegen. So z. B. im Bergbau von 
8575 aiff mehr als 47 000; in der 
Eisen- und Metallindustrie von 1500 
auf rund 40 000; im Baugewerbe von 
1300 auf 21 500. Die steigende Ten¬ 
denz dauert erfreulicherweise an. 
Im Baugewerbe konnte den Ar¬ 
beitern eine Lohnangleichung ab 1. 
Oktober 1946 zugestanden werden. 
Die Lohnangleichung beträgt bis zu 
mehr als 20 u/o. 
Eine Reihe anderer Verbesserungen 
sind ebenfalls durchgeführt worden, 
die aber im Rahmen dieses Artikels 
nicht alle aufgeführt werden können. 
Die langersehnte Demokratisierung 
der Wirtschaft nimmt durch die in 
Kürze zu erwartende Einführung des 
Betriebsrätegesetzes ihren Anfang. 
Den Lohn- und Gehaltsempfängern 
wird durch dieses Gesetz die Mög¬ 
lichkeit gegeben, ihre betriebs- und 
arbeitsrecht!ichen Belange verteidi¬ 
gen zu können. 
In Ergänzung zum Betriebsräte¬ 
gesetz erfolgt die Verwirklichung 
der Arbeitsgerichts- und Schieds¬ 
gerichtsbarkeit. Diese Gesetzesm a߬ 
nahmen gewährleisten den Lohn- 
und Gehaltsempfängern die Ver¬ 
teidigung ihrer arbeitsrechtlichen 
Belange vor Speziajinslanzen. In 
Gemeinsamkeit mit Arbeitsrichtern 
und Arbeitnehmern wird der Rich¬ 
terspruch gefällt. 
Von ganz erheblicher Bedeutung 
Der Vorsitzende der Verwaltungs- 
Kommission und Direktor der Justiz*. 
Den Schaffenden des Saarfi 
übermittele ich zum Weihnachlsfest die aufrichtigsten Grüße und Wünsche. 
Die materiellen und auch die seelischen Voraussetzungen, unter denen wir 
dieses zweite Weihnachtsfest nach der Beendigung des unseligsten Krieges 
begehen werden, sind nicht zufriedenstellend. 
Die materiellen Schwierigkeiten werden behoben werden. Dafür bietet 
uns der in den vergangenen Monaten so vielfältig bewiesene Aufbauwille des 
Saarvolkes den Beweis. Selbst die in den letzten Wochen infolge des unvor¬ 
hergesehenen Ausfalls der Lieferungen aus anderen Gebieten der französischen 
Zone so schwierig gewordene Ernährungslage wird durch die im. 
Rahmen des bevorstehenden wirtschaftlichen Anschlusses sich steigernden 
Anfuhren aus Frankreich schon sehr bald bessern. 
Unsere Magensorgen werden also bald behoben sein, aber noch fast 
wichtiger erscheint mir — anläßlich dieses Festes der Besinnung und Ver¬ 
innerlichung — die Verhärtung unserer Herzen zu überwinden. 
Die bewundernswerte Haltung, mit der der Mensch an der Saar die unge¬ 
heueren Strapazen des Krieges und die besonderen Entbehrungen der Nach¬ 
kriegszeit bestanden bat, unerschüttert durch Tod und Zerstörung, gibt ihm 
das Recht und die Pflicht., an diesem Tiefpunkt hoßnungsfroh in die Zukunft 
zu schauen. Der unwahrhaftige Volksgemeinschaftszwang der Vergangenheit 
wird durch die verantwortungsbewußte Praxis der christlichen Gemeinschafts¬ 
idee durch jeden einzelnen von uns überwunden werden. So werden wir auch 
auf der Suche nach der wahren Demokratie in gemeinsamer Arbeit die 
richtige Form finden. Alle Menschen, „die guten W illens sind“, 
seien sich der Verpflichtung zu dieser Mitarbeit bewußt. ' < 
Arbeit, Frieden und Brot 
werden dann gesichert sein. 
ln diesem Sinne wünsche ich Ihnen auch für das Jahr 1947 ein herzliches 
Glückauf 
ERWIN MÜLLER 
Der Direktor für 
öffentliche Erziehung: 
Die saarländische Arbeiterschaft 
verleiht unserer wirtschaftlichen und 
sozialen Struktur ihr Geprägt. Sie ist 
damit Voraussetzung unseres mate¬ 
riellen Seins und sogleich dominie- 
Dr. EMIL STRAUSS 
render Faktor in unserem Gesell¬ 
schafts] eben. 
In der Vergangenheit war sie stets 
Beispiel einer fleißigen, hingehenden, 
opferbereiten Gemeinschaft, selbst 
unter Arbeitsbedingungen und äuße¬ 
ren Umständen, die mit unendlichen 
Schwierigkeiten“ geladen waren. Das 
patriarchalische System einer Slumm- 
Hilgerschen Aera vermochte zwar 
ihren politischen Ausdrucksvollen zu- 
hemmen, jedoch niemals zu -unter¬ 
drücken. 
In den vergangenen Jahren des 
Nazi-Regimes war sie das Bollwerk 
gegen die zersetzenden Tendenzen 
auf politischem, wirtschaftlichem und 
sozialer» Gebiet. Durch ihre gewerk¬ 
schaftliche Schulung war sie mit 
Widerstandsgeist, geimpft und gegen 
Radikalismus immunisiert. Sie hatte 
nicht vergessen, daß ihre persönlichen 
wie gesellschaftlichen Aufgaben, ihre 
enge Teilnahme am Produktionsprozeß 
und damit an der wirtschaftlichen 
Entwicklung unserer Heimat nur auf 
dem Boden der persönlichen Freiheit 
und der selbstgewählten Vergesell¬ 
schaftung möglich sind. Für diese 
mannhafte Haltung schulden wir ihr 
besonderen Dank. 
Schwer waren die Lasten der Ver¬ 
gangenheit. Die unendlichen Sorgen, 
die das gegenwärtige Ernährung«- und 
Wohnproblem verursachen, die Lö¬ 
sung der einfachsten Bedürfnisse des 
täglichen Lebens, haben die Arbeits¬ 
freude, die Verpflichtung zur Prothik- 
tionssteigerung im Interesse der All¬ 
gemeinheit nicht vermindert. 
Insbesondere beweist die werktä¬ 
tige Jugend einen aufgeschlossenen 
Sinn, einen Bildungshunger und einen 
Arbeitseifer, die als vielversprechende 
Wahrzeichen einer neuen Zeit zu 
deuten sind. Mit großer Befriedigung 
sehe ich in den verschiedensten Schu¬ 
len Arbeitersöhne auf den ersten 
Plätzen. Sie haben unsere besondere 
Unterstützung, weil ihr spontanes 
Bemühen, solider Ausdruck eines 
gesunden BildungswiHens ist. Diese 
Jugend scheint mir der beste Garant 
für eine neue lobenswerte Zukunft, 
die wir an der Saar ersehnen und. 
schaffen wollen. 
Das Weihnachtsfest steht vor der 
Tür. Möge sein Symbol, „Friede auf 
Erden“ besonders die saarländische 
Arbeiterschaft in ein neues glück¬ 
liches Jahr begleiten. 
ist die Neugestaltung der saarlän¬ 
dischen Sozialversicherung. Wie be¬ 
reits erwähnt, hat der Hitlerismus 
die Basis der Sozialversicherung 
völlig zerschlagen. Ein totaler Neu¬ 
aufbau ist notwendig. Die Verwal¬ 
tung wird vereinfacht und verbilligt 
und zweitens die Sozialversicherung 
auf eine neue Basis gestellt werden 
Der Kreis der Versiehe:ten bedarf 
dringend einer Erweiterung. Die 
Gesetzgebung muß schließlich darau? 
Bedacht, legen, daß die Leistungen 
eine nicht unerhebliche Verbesserung 
erfahren. 
Die Frage der Freizeitgestaltung, 
d. h. der bezahlte Urlaub, bedarf 
ebenfalls einer Verbesserung. Außer¬ 
dem muß in Bälde ein allseiliger 
Wunsch der Gewerkschaften Erfül¬ 
lung finden, der darin besteht, che 
Schaffung einer Familien - Unter¬ 
stützungskasse zu verwirklichen 
Aus dieser Unterstützungskasse sol¬ 
len die Arbeiter und Angestellten 
das sogenannte Frauen- und Kinder¬ 
geld beziehen, sowohl im Falle der 
Krankheit als auch in der Zeit wäh¬ 
rend der Beschäftigung. 
Nicht zuletzt muß den Opfei'n des 
Faschismus gedankt werden, d. h 
denen, die Schaden an Gesundheit 
und Leben infolge der nationalsozia¬ 
listischen Gewaltpolitik erlitten ha¬ 
ben. Diesen Kämpfern der Freiheit 
und Demokratie muß Gerechtigkeit 
auf dem Gebiete der rentnerischen 
Betreuung widerfahren. 
Die geschaffenen Verbesserungen 
verdankt die schaffende Bevölkerung 
des Saargebiets in erster Linie dom 
sozialen Verständnis des Herrn Gou¬ 
verneurs Grandval. Die Bevölkerung 
darf überzeugt sein, daß dieser Weg 
auch im Jahre 1947 weiter beschrit¬ 
ten wird. Zu dem vollen Gelingen 
ein herzliches 
Glück a u f 1 
Der Direktor ii?r 
Inneres: 
Zum Arbeitsgebiet der Abteilung 
des Innern gehören zunächst,einmal 
die allgemeinen Staatsvervvaltungs- 
angelegenheiten, d. h. Dienstaufsicht 
über die Landräte, Dienstaufsfcht 
über die Kommunalverbände und 
über sonstige Körperschaften des 
öffentlichen Rechts (Zweck verbände) 
Ferner gehört zum Arbeitsbereich 
der Abteilung des Innern die Polizei 
und die Gendarmerie, die Verwal¬ 
tungsgerichtsbarkeit, die Wiedergut¬ 
machung von Kriegs- und politischen 
GEORG SCHULTE 
Schäden, das Statistische Amt, das 
Landesbesatzungsamt, die Ruhe- 
gehaltskasse für Beamte, die Bear¬ 
beitung alter Angelegenheiten der 
Presse, Kino und des Rundfunks. 
Tn diesen Tagen ist die Abteilung 
des Innern damit beschäftigt, eine 
neue Organisation sowohl der saar¬ 
ländischen Polizei als auch der Gen¬ 
darmerie durchzuführen. Anstelle 
der bisherigen kommunalen Polizei 
tritt in Zukunft .eine einheitlich ge¬ 
führte verwaltete staatliche Polizei. 
Die Polizei gliedert sich in Zukunft 
in Polizeistationen, die hei d&n 
Landkreisen eingerichtet sind, und 
Polizcidienstslellen, die bei einzelnen 
Städten, Acmtern oder Gemeinden 
eingerichtet sind. Dabei ist es so, 
daß Gemeinden mit über 7500 Ein¬ 
wohnern Polizei und Gemeinden mit 
unter 7500 Einwohnern Gendarmerie 
erhalten. Gehört eine Gemeinde mit 
über 7000 Einwohnern einem Amts¬ 
verband an, so erhält der gesamte 
Amtsverband Polizei, auch w«m cüa
	        

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