Der Bergmannsfreund: Der Bergmannsfreund

Bibliographic data

Newspaper

Persistent identifier:: 1879988488

Title:: Der Bergmannsfreund

Sub title:: Zeitung zur Unterhaltung und Belehrung für Bergleute

Place of publication:: Saarbrücken

Publisher:: Saardruck; Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek

Document type:: Newspaper

Collection:: Periodicals; Mining

Erscheinungsverlauf:: - 1919

Copyright:: Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek

Volume

Persistent identifier:: 1879988488_1899

URN:: urn:nbn:de:bsz:291-sulbdigital-691695

Title:: Der Bergmannsfreund

Volume count:: 29.1899

Publisher:: Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek

Document type:: Volume

Collection:: Periodicals

Year of publication:: 1899

Copyright:: Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek

Language:: ger

Digitised pages:: 1023

Issue

Title:: Ausgabe vom Samstag, den 11. November 1899

Volume count:: 129

Document type:: Newspaper

Structure type:: Issue

Year of publication:: 1899-11-11

Digitised pages:: 8

n er gmanugg,ε s — Glück —2 —8* Zeitung zur Unterhalkung und Belehrung für Berglente. Erscheint jdden Dienstag, Donnerstag und Samst ag. Bestellungen nehmen die Expedition in St. Johann a. S., alle Postanstalten, sowie auf den hiesigen Gruben und den benachbarten Ortschaften die besonderen Boten entgegen. breis für das Vierteliahr bei der Expedition 30 Pfg., durch die Postanstalten oder durch die besonderen Boten bezogen 40 Pfg. Der Abonnementspreis ist im Laufe des ersten Monats zu berichtigen. — — Uachdruck ist nur mit vollständiger Muellenangabe gestattet. hiestäten verabschiedeten sich kurz nach 9 Uhr von der — Kaiserin und fuhren von der Wildparkstation im Geleite des Kaisers bis zum Bahnhof Charlottenburg. Dort hatten das Kaiser Alexan— der⸗Garde-Grenadierregiment und das 2. Garde-Dragonerregimen“ Aufsteslung genommen agesne *Die Zusammenkunft des russischen und deutschen Kaiserpaares. Der Kaiser und die Kaiserin von Rußland trafen am Mittwoch Vormittag 11 Uhr auf der Wildparkstation ein. Auf dem festlich geschmückten Bahnhof waren zum Empfang er— schienen: das deutsche Kaiserpaar, der deutsche Botschafter in Petersburg, der russische Botschafter in Berlin und das Personal der russischen Botschaft. Am Bahnhof war eine Kompagnie des Alexander-Regiments mit Musik und Fahne aufgestellt. Sobald der Zug hielt, begab sich das Kaiserpaar an den Salonwagen, dem zuerst die russische Kaisetin, dann der Kaiser entstieg. Die Begrüßung war äußerst herzlich. Die beiden Kaiserinnen und die beiden Kaiser umarmten uͤnd küßten ich wiederholt. Dann begrüßte Kaiser Wilhelm die russische Kaiserin mit einem Handkuß, ebenso Kaiser Nikolaus die deutsche Kaiserin. Nach gegenseitiger Vorstellung des Gefolges schritten die Herrscher die Front der Ehrenkompagnie ab, während die Musik die russische Nationalhymne spielte. Nach dem Vorbeimarsch der Ehrenkom— oagnie fuhren die Kaiserpaare nach dem Neuen Palais, auf dem zanzen Wege von einer zahlreichen Menschenmenge begeistert begrüßt. Mittags fand Familienfrühstückstafel für das anwesende russische Kaiserpaar und Marschalltafel statt. Am Abend war im Neuen Palais ein Festmahl. Der deutsche Kaiser und der Zar mit Gemahlinnen unternahmen nachmittags eine Spazier-— fahrt durch den Park von Sanssouci nach der russischen Kolonie uind trafen bei Anbruch der Dunkelheit in Mausoleum Kaiser Friedrichs ein. Der Zar legte am Sarge einen Kranz nieder. Inzwischen waren aus der benachbarten Friedenskirche die großen Altarleuchter herabgeholt und angezündet worden, worauf die Kaiser in stiller Andacht etwa 10 Minuten im Mausoleum allein blieben. Sodann bestiegen die beiden Kaiser ein Dogcart, Kaiser Wilhelm er— zriff die Zügel und fuhr nach dem Neuen Palais. Die Kaiserinnen folgten in offenem Zweispänner. Die Spazierfahrt ging auch durch den Neuen Garten; im Park von Sanssouci waren sämtliche Spring— obrunnen im Gange; in der russischen Kolonie hatten alle Blockhäufer geflaggt. Auch Schloß Sanssouci wurde besichtigt. Die Töchter des cussischen Kaiferpaares machten gleichfalls eine Spazierfahrt durch den Königsgarten. Nach der Rückkehr von der zweistündigen Spa— zierfahrt nahmen die Majestäten im Neuen Palais gemeinsam den Thee ein. Der Kaiser erledigte von 53 bis 6 Uhr Regierungsange— egenheiten und empfing sodann den russischen Minister des Aus— wärtigen, Grafen Murawiew, in halbstündiger Audienz in Gegen— wart des Staatssekretärs Staatsministers Grafen v. Bülow. Um 7 Uhr fand, wie gemeldet, das Mahl statt, bei welchem die Kapelle des 1. Garde-Regiments zu Fuß konzertierle. Die russischen Ma— * Die Regelung der Samoafrage. Zwischen dem deutschen Reiche und England sind die Berhandlungen über die Samoafrage nunmehr zu einem Abschluß gelangt, der den im deutschen Volke verbreiteten Wünschen in weit öͤherem Grade entspricht, als vielfach erwartet wurde. Unter Vor— »ehalt der Zustimmung der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika ist ein Abkommen getroffen worden, wonach unter Auf— hebung der Samoa-Akte die beiden Samoa-Inseln lpolhu und Sawaii, sowie die anliegenden kleinen Inseln als frreies Eigentum an Deutschland, die Insel Tutuila mit hren Nebeninseln an Amerika fallen. England verzichtet rufjedes Anrechtaufdie Samoa-Inseln. Deutsch— and verzichtet auf alle Ansprüche an die Tonga-Inseln und Savage-Island zu Gunsten Englands und tritt die beiden istlichen Salomonsinseln Choiseul und Isabel nebst ihrer insularen Amgebung an England ab. Die beiderseitigen konsularischen Bertretungen auf den Samoa- und Tonga-Inseln kommen bis auf veiteres in Wegfall. Deutschland hat ferner dieselbe Berechtig⸗ ing wie die englischen Unterthanen zur freien und unbehinderten Anwerbung eingeborener Arbeiter in der gesamten im englischen Be— ätz befindlichen Salomongruppe, einschließlich Choiseul und Isabel. Bleichzeitig ist eine Vereinbarung zwischen den beiden genannten Mächten getroffen worden, wonach die sogenannte neutrale Zone im Hinterlande von Deutsch-Togo und der englischen Boldküsten-Kolonie in der Weise geteilt wird, daß die Brenze zwischen dem deutschen und englischen Gebiet durch den Dakafluß bis zu dessen Schnittpunkte mit dem 9. Breitengrade und h»on da durch eine von einer gemischten Kommission noch festzu— tellende Linie nach Norden gebildet wird. Es besteht dabei der Lorbehalt, daß die Länder Mamprussii und Gambaca an England, die Länder HPendi und Chakositsan Deutsch— vamd fallen. Endlich ist ein Verzicht auf die bis zum Ablauf inseres Handelsvertrages im Jahre 1902 währenden Exterritoriali⸗ ätsrechte in Zanzibar seilens Deutschlands gemäß einem Ko— onialratsbeschluß mit der Maßgabe zugesagt worden, daß dieser Verzicht erst mit dem Zeitpunkte in Kraft kritt, wenn auch die übrigen Nationen zu Gunsten Englands ihre exterritorialen Rechte in Zanzi⸗ bar aufgegeben haben. Zu dem Abkommen wird bemerkt, daß die Zustimmung der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika zu demselben als gesichert erscheinen darf. Zugleich ist zwischen Deutsch—

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