Der Bergmannsfreund: Der Bergmannsfreund

Bibliographic data

Newspaper

Persistent identifier:: 1879988488

Title:: Der Bergmannsfreund

Sub title:: Zeitung zur Unterhaltung und Belehrung für Bergleute

Place of publication:: Saarbrücken

Publisher:: Saardruck; Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek

Document type:: Newspaper

Collection:: Periodicals; Mining

Erscheinungsverlauf:: - 1919

Copyright:: Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek

Volume

Persistent identifier:: 1879988488_1899

URN:: urn:nbn:de:bsz:291-sulbdigital-691695

Title:: Der Bergmannsfreund

Volume count:: 29.1899

Publisher:: Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek

Document type:: Volume

Collection:: Periodicals

Year of publication:: 1899

Copyright:: Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek

Language:: ger

Digitised pages:: 1023

Issue

Title:: Ausgabe vom Samstag, den 15. Juli 1899

Volume count:: 78

Document type:: Newspaper

Structure type:: Issue

Year of publication:: 1899-07-15

Digitised pages:: 4

542 mittags 1Uhr mit dem kaiserlichen Hofzug passiert. Der Prinz⸗ regent mit sämtlichen hier anwesenden Prinzen und Prin— zessinen des Königshauses hatten sich zum Empfang auf dem Südbahnhofé eingefunden. Der Prinzregent und diejenigen Prinzen, die Inhaber preußischer Regimenter sind, trugen preußische Uniform mit dem Ordensband des Schwarzen Adlerordens; der Herzog von Calabrien war in spanischer Uniform erschienen. Die Kaiserin in hellviolettem Kleid nit blumengeschmücktem Hut begab sich am Arm des Prinz-— regenten zum Königssalon; es folgten die Söhne in blauen Reiseanzügen. Der ganze Aufenthalt währte zehn Minuten. * Die Königin-Regentin von Spanien ver— lieh dem Grafen v. Bülhow das Großkreuz des Ordens Karl III. * Der Herr Minister für Handel und Gewerbe Brefeld hat seinen Urlaub angetreten und ist nach Tarasp abgereist. * Beim Hinscheiden des Oberpräsidenten von Achenbach sind dem Sohne des Verstorbenen, Regierungs— assessor von Achenbach, vom Kaiser und der Kaiserin sehr herz⸗— liche Beileidstelegramme zugegangen. Das Telegramm des Raisers lautet: „Sveholt, 11. Juli. Zu meinem lebhaften Bedauern habe ich soeben die Nachricht von dem Tode Ihres lieben Vaters erhalten. Ich spreche Ihnen und den Ihrigen mein herzlichstes Beileid aus und werde stets dem hervor— ragenden und liebenswürdigen Manne, der mir allezeit ein treuer unermüdlicher Diener war, das beste Andenken be— vahren. WilhelmR.“ * Wiesbaden, 14. Juli. Der König von Däne— manrk ist zu mehrwöchigem Kurgebrauch hier eingetroffen. * Aus dem reichsländischen Bergbaurevier. In Diedolshausen (Bonhomme) sind die Arbeiten in der Kohlengrube,Fried rich'“ eingestellt worden, nachdem man bis 200 Meter Tiefe auf Kohlen nicht gestoßen ist. Die Aktiengesellschaft hat beschlossen, weiter nach der Ebene hin Bohrversuche anzustellen. — Die Belegschaft des Markirchener Bergwerks, aus 400 Bergleuten bestehend, wird am Sonntag, den 23. d. M. ein großes Bergfest, verbunden mit Fahnenweihe, feiern. — Zur Ausbeutung der bei Urbeis und Laach im Weiler— thal gelegenen Erzgruben „Sylvester“, „Donner“, „Blitz“ und „Kaßz“ hat sich in Markicch eine Bergwerksgesell— schaft mit beschränkter Haftung gebildet. Die— selbe hat dem bisherigen Eigentümer genannter Gruben, Berg— ingenieur und Rentmeister a. D. Paul Liste in Bitsch, die Kon— zefsion für die Summe von 150 000 Mark abgekauft. Im ganzen wurden 500 Anteilscheine zu 650 Mark verausgabt, die kast alle in Markirch, bezw. im Leberthal angekauft worden sind. Aus den Gruben ist durch ihren früheren Eigentümer hereits wertvolles Erz gefördert worden, und auch jetzt noch ste— hen zahlreiche Erzadern an. Man findet Antimon, Fahl— erz und Kupfer. Aus dern Saarrevier. Saarbrũcken, 14. Juli 18688 * Wir vernehmen von der hiesigen Königl. Eisen ba hn— direktion, daß in letzter Zeit bei Beförderung von Arbeiterzügen zwische Saarbrücken und Wadern verschiedene Rottenarbeiter, welche auf der Strecke arbeiten, durch Bergleute arg behässtigt worden sind. Die Thäter, welche meist jüngere Leute sein sollen, setzen sich trotz allen Verbots auf die Trittbretter der Wagen, um während der Fahrt Unfag zu treiben, nach den Rotten— arbeitern mit Stöcken zu schlagen und sich in den gröbsten Be— schimpfungen gegen sie zu ergehen. Ganz abgesehen davon, daß diese Ausschreitungen leicht zu Verunglückungen der Fahrenden führen, können wir ein derartiges rohes Benehmen uicht genug verwerfen. Wir haben das feste Vertrauen zu insern älteren Bergleuten, daß sie ihrejüngeren Kameraden, sollten diese sich in übermütiger Laune zu solchem Unfug hinreißen lassen, sofort zurechtweisen und von Thaten zurückhalten, welche gewiß nicht geeignet sind, die Eisen bahnverwaltung zu noch weiterem Entgegenkommen in der Beförderung der Berg— leute zu ermuntern. *Knappschaftliches. An Stelle des vom 1. Juni d. Is. ab in den Ruhestand versetzten Knappschafts— ältesteenn Konrad Hirsch von Neunkirchen ist bei der am 25. v. Mis. stattgehabten Ersatzwahl der Bergmann Karl Forster von Neunkirchen als Nachfolger gewählt und vom Vorstand des Saarbrücker Knappschafts— vereins bestätigit worden. * Wie verlautet, sollen für die nächste Zeit aus Anlaß der diesjährigen Manöver unseren Saarstädten mili— tärische Einquartierungen bevorstehen. * Am Sonntag, den 16. d. Mts. werden nachstehende Ver— gnügungs-Sonderzüge zwischen Saarbrücken und Binger— brück gefahren: Abfahrt Saarbrücken 5,50 Uhr vormittags, Dudweiler 6,00, Sulzbach 6,08, Friedrichsthal 6,16, Neuntirchen 2,830, Ottweiler 6,40, St. Wendel 6,54, Türkismühle 7,20, Birken⸗ jeld-Neubrücke 7,29, Heimbach 7,37, Oberstein 7,59, Kirn 8,18, Martinstein 8,27, Monzingen 8,34, Ankunft Bingerbrück 10,10. — Abfahrt Bingerbrück 7,15 abends, Monzingen 9,03, Martin⸗ stein 9,10, Kirn 9,19, Oberstein 9,47, Heimbach 10,09, Birkenfeld— Neubrücke 10,28, Türkismühle 10,88, St. Wendel 10,57, Ottweiler 1I1,08, Neuntirchen 11,17, Friedrichsthal 11,38, Sulzbach 11,40, Dudweiler 11,47, Ankunft Saarbrücken 11,55. Zu den Sonderzügen wird eine Fahrpreisermäßigung derart gewährt, daß die auf den Haltestationen zwischen Saarbrücken und Kirn (ausschl.) nach den Stationen Kreuznach-Bad und -Stadt, Bretzenheim, Langenlonsheim, Laubenheim und Bingerbrück gelösten einfachen Fahrkarten 2. und 3. Klasse, welche mit dem Stempel der Abgangs— station versehen sind, Gültigkeit zur Rückfahrt, iedoch nur mit dem Sonderzuge, erlangen. *(Militärisches) Die neue Uniform der Sanitäts-Unteroffiziere ist nunmehr vereinzelt zum Tragen ausgegeben worden. Als Kopfbedeckung dient ein Käppi, wie es von der österreichischen und französischen Infanterie getragen wird: sie ist aus blauem Tuche gearbeitet, besitzt an den Seiten zwei karmoisinrote herunterschlagbare Klappen und je eine Kokarde und ist mit Leder gefüttert, während der sonst gebräuchliche Mützenschirm fehlt. Die Hose hat den gewöhnlichen Militärschnitt und ist nicht verändert. Der Waffenrod besteht aus hellblauem Tuch mit Umlege— kragen und einer Brust- und zwei Seitentaschen. Kragen, Achfelklappen und Aermelaufschläge (schwedisch, wie bei den oier Garde-Regimentern zu Fuß) sind aus karmoisinrotem Tuche gefertigt Die Sergeantenund Unteroffiziere tragen um den Kragen eine schmale und um die Aufschläge eine breite goldene Trefse. Auf dem rechten Rockärmel befindet sick ein Aeskulapstab aus Bronze. * Das neue Infanterie-Gewehr der deutschen Armee, Modell O8, das längere Zeit in der Gardeerprobt worden ist, hat sich nach jederKichtung hin bewährt. Infolgedessen ist die Fabrikation des älteren Bewehrs Modell 88 seit einiger Zeit bereits in den Militär— Bewehrfabriken vollständig eingestellt worden. Zur Zeit werden nur Gewehre Modell O8 gebaut, um mit diesen möglichst bald das ganze Heer versorgen zu können. Gegenüber dem Modell 98 zeigt das Modell folgende wesentliche Untersichiede, bez. Verbesserungen auf: Der Laufmantel kommt beim Gewehr 88 in Fortfall; dafür ist ein Handschutz von Holz über dem Lauf angebracht. An Stelle des aͤls Magazin dienenden, von unten offenen und vorstehenden

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