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Der Bergmannsfreund (29.1899)

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Public Domain Mark 1.0. You can find more information here.

Bibliographic data

fullscreen: Der Bergmannsfreund (29.1899)

Newspaper

Persistent identifier:
1879988488
Title:
Der Bergmannsfreund
Sub title:
Zeitung zur Unterhaltung und Belehrung für Bergleute
Place of publication:
Saarbrücken
Publisher:
Saardruck
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Document type:
Newspaper
Collection:
Periodicals
Mining
Erscheinungsverlauf:
- 1919
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek

Volume

Persistent identifier:
1879988488_1899
URN:
urn:nbn:de:bsz:291-sulbdigital-691695
Title:
Der Bergmannsfreund
Volume count:
29.1899
Publisher:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Document type:
Volume
Collection:
Periodicals
Year of publication:
1899
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger
Digitised pages:
1023

Issue

Title:
Ausgabe vom Donnerstag, den 15. Juni 1899
Volume count:
65
Document type:
Newspaper
Structure type:
Issue
Year of publication:
1899-06-15
Digitised pages:
8

Contents

Table of contents

  • Der Bergmannsfreund
  • Der Bergmannsfreund (29.1899)
  • Titelblatt vom Dienstag, den 03. Januar 1899
  • Inhaltsverzeichnis vom Dienstag, den 03. Januar 1899
  • Ausgabe vom Dienstag, den 03. Januar 1899 (1)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 05. Januar 1899 (2)
  • Ausgabe vom Samstag, den 07. Januar 1899 (3)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 10. Januar 1899 (4)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 12. Januar 1899 (5)
  • Ausgabe vom Samstag, den 14. Januar 1899 (6)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 17. Januar 1899 (7)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 19. Januar 1899 (8)
  • Ausgabe vom Samstag, den 21. Januar 1899 (9)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 24. Januar 1899 (10)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 26. Januar 1899 (11)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 31. Januar 1899 (12)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 02. Februar 1899 (13)
  • Ausgabe vom Samstag, den 04. Februar 1899 (14)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 07. Februar 1899 (15)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 09. Februar 1899 (16)
  • Ausgabe vom Samstag, den 11. Februar 1899 (17)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 14. Februar 1899 (18)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 16. Februar 1899 (19)
  • Ausgabe vom Samstag, den 18. Februar 1899 (20)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 21. Februar 1899 (21)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 23. Februar 1899 (22)
  • Ausgabe vom Samstag, den 25. Februar 1899 (23)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 28. Februar 1899 (24)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 02. März 1899 (25)
  • Ausgabe vom Samstag, den 04. März 1899 (26)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 07. März 1899 (27)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 09. März 1899 (28)
  • Ausgabe vom Samstag, den 11. März 1899 (29)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 14. März 1899 (30)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 16. März 1899 (31)
  • Ausgabe vom Samstag, den 18. März 1899 (32)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 21. März 1899 (33)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 23. März 1899 (34)
  • Ausgabe vom Samstag, den 25. März 1899 (35)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 28. März 1899 (36)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 30. März 1899 (37)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 06. April 1899 (38)
  • Ausgabe vom Samstag, den 08. April 1899 (39)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 11. April 1899 (40)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 13. April 1899 (41)
  • Ausgabe vom Samstag, den 15. April 1899 (42)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 18. April 1899 (43)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 20. April 1899 (44)
  • Ausgabe vom Samstag, den 22. April 1899 (45)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 25. April 1899 (46)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 27. April 1899 (47)
  • Ausgabe vom Samstag, den 29. April 1899 (48)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 02. Mai 1899 (49)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 04. Mai 1899 (50)
  • Ausgabe vom Samstag, den 06. Mai 1899 (51)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 09. Mai 1899 (52)
  • Ausgabe vom Samstag, den 13. Mai 1899 (53)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 16. Mai 1899 (54)
  • Ausgabe vom Freitag, den 19. Mai 1899 (55)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 25. Mai 1899 (56)
  • Ausgabe vom Samstag, den 27. Mai 1899 (57)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 30. Mai 1899 (58)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 01. Juni 1899 (59)
  • Ausgabe vom Samstag, den 03. Juni 1899 (60)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 06. Juni 1899 (61)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 08. Juni 1899 (62)
  • Ausgabe vom Samstag, den 10. Juni 1899 (63)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 13. Juni 1899 (64)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 15. Juni 1899 (65)
  • Ausgabe vom Samstag, den 17. Juni 1899 (66)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 20. Juni 1899 (67)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 22. Juni 1899 (68)
  • Ausgabe vom Samstag, den 24. Juni 1899 (69)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 27. Juni 1899 (70)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 29. Juni 1899 (71)
  • Ausgabe vom Samstag, den 01. Juli 1899 (72)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 04. Juli 1899 (73)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 06. Juli 1899 (74)
  • Ausgabe vom Samstag, den 08. Juli 1899 (75)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 11. Juli 1899 (76)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 13. Juli 1899 (77)
  • Ausgabe vom Samstag, den 15. Juli 1899 (78)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 18. Juli 1899 (79)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 20. Juli 1899 (80)
  • Ausgabe vom Samstag, den 22. Juli 1899 (81)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 25. Juli 1899 (82)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 27. Juli 1899 (83)
  • Ausgabe vom Samstag, den 29. Juli 1899 (84)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 01. August 1899 (85)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 03. August 1899 (86)
  • Ausgabe vom Samstag, den 05. August 1899 (87)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 08. August 1899 (88)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 10. August 1899 (89)
  • Ausgabe vom Samstag, den 12. August 1899 (90)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 15. August 1899 (91)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 17. August 1899 (92)
  • Ausgabe vom Samstag, den 19. August 1899 (93)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 22. August 1899 (94)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 24. August 1899 (95)
  • Ausgabe vom Samstag, den 26. August 1899 (96)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 29. August 1899 (97)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 31. August 1899 (98)
  • Ausgabe vom Samstag, den 02. September 1899 (99)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 05. September 1899 (100)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 07. September 1899 (101)
  • Ausgabe vom Samstag, den 09. September 1899 (102)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 12. September 1899 (103)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 14. September 1899 (104)
  • Ausgabe vom Samstag, den 16. September 1899 (105)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 19. September 1899 (106)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 21. September 1899 (107)
  • Ausgabe vom Samstag, den 23. September 1899 (108)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 26. September 1899 (109)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 28. September 1899 (110)
  • Ausgabe vom Samstag, den 30. September 1899 (111)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 03. Oktober 1899 (112)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 05. Oktober 1899 (113)
  • Ausgabe vom Samstag, den 07. Oktober 1899 (114)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 10. Oktober 1899 (115)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 12. Oktober 1899 (116)
  • Ausgabe vom Samstag, den 14. Oktober 1899 (117)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 17. Oktober 1899 (118)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 19. Oktober 1899 (119)
  • Ausgabe vom Samstag, den 21. Oktober 1899 (120)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 24. Oktober 1899 (121)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 26. Oktober 1899 (122)
  • Ausgabe vom Samstag, den 28. Oktober 1899 (123)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 31. Oktober 1899 (124)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 02. November 1899 (125)
  • Ausgabe vom Samstag, den 04. November 1899 (126)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 07. November 1899 (127)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 09. November 1899 (128)
  • Ausgabe vom Samstag, den 11. November 1899 (129)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 14. November 1899 (130)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 16. November 1899 (131)
  • Ausgabe vom Samstag, den 18. November 1899 (132)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 21. November 1899 (133)
  • Ausgabe vom Freitag, den 24. November 1899 (134)
  • Ausgabe vom Samstag, den 25. November 1899 (135)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 28. November 1899 (136)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 30. November 1899 (137)
  • Ausgabe vom Samstag, den 02. Dezember 1899 (138)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 05. Dezember 1899 (139)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 07. Dezember 1899 (140)
  • Ausgabe vom Samstag, den 09. Dezember 1899 (141)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 12. Dezember 1899 (142)
  • Ausgabe vom Donnerstag, den 14. Dezember 1899 (143)
  • Ausgabe vom Samstag, den 16. Dezember 1899 (144)
  • Ausgabe vom Dienstag, den 19. Dezember 1899 (145)
  • Ausgabe vom Freitag, den 22. Dezember 1899 (146)

Full text

42 
Hebels zwischen glatten Brettern ausgepreßt. Das so gewonnene 
Wachs enthält noch viel Schmutz und muß erst geläutert werden. 
Zu bdiesem Behufe wird es nachträglich nochmals im Wasser 
geschmolzen und nach abermaliger Filtrierung in mehr hohen 
As weiten Geschirren sehr langsam abgekühlt. Die letzteren 
werden daher mit warmhaltenden Tüchern überdeckt. Dadurch 
können alle noch enthaltenen Unreinlichkeiten zu Boden sinken, 
wo sie dann von reinem Wachse weggeschabt werden. 
* Nasse Füßze bei Kindern. Mit Recht sind diese ge— 
fürchtet, denn feuchte oder gar nasse Strümpfe und Schuhe ent⸗ 
ziehen dem Körper viel Wärme und erhöhen die Neigung zum 
Erkranken ungemein. Darum ist es auch so schädlich, wenn 
Schulkinder mit feuchtem Fußzeug stundenlang in der Schule 
sizen. Ohne ein besonderer Freund von Gummischuhen zu sein, 
muß man doch sagen, daß sie für die Schulkinder bei Regen 
und Schnee unentbehrlich nd. Auch Roßhaarsohlen haben sich 
als Einlage gut bewährt. — Kommt ein Kind mit feuchten, 
kalten Füßen nach Hause, so gebe man ihm schnellstens trockene, 
warme Fußbekleidung. 
Bunte Zeitung. 
* König und Bauer. Ruhig qualmte der alte Bauer seine 
Pfeife und pflügte sein Feld im Gelände zwischen Hassenhausen und 
Eckartsberga, als ob nichts Außergewöhnliches vorgefallen wäre. 
Drüben auf der Poststraße jagten schon seit einiget Zeit Kavallerie— 
Patrouillen vorbei, die der Graukopf mit wohlgefälligem Blick 
musterte, jetzt nahte querfeldein ein größerer Reitertrupp. Der Land— 
mann wendete gerade am Ende seiner Furche den Pflug herum und 
nahm die Gelegenheit wahr, um aus seinem am Rain liegenden 
Kruge Dünnbier einen Stärkungsschluck zu schlürfen. Da sah er die 
Reitergruppe gerade auf sich zuhalten und legte das Gefäß nieder, 
um mit abgezogener Pelzkappe die blanken Gäste zu erwarten. Ein 
leises Schmunzeln zog über das faltige Gesicht, als er den vordersten 
Reiter schärfer musterte. „Er ist's warhaftig,“ murmelte er stillver⸗ 
gnügt und paffte noch schleunigst eine Tabakswolke in die Herbstluft 
hinaus. Ein ältlicher Offizier mit großem Ordensstern auf der 
Brust, hielt seinen Schimmel vor dem Bauer an und sagte leutselig: 
„Na, Alter, Er pflügt ja so gemächlich sein Feld, als ob's auf der 
ganzen Welt keine Franzosen gäbe. Hat Er nicht Angst, daß die 
Kerle Ihm die Ochsen ausspannen?“ „Damit hat's allweil gute 
Wege,“ erwiderte der Angeredete, „die Hallunken sind schon gestern 
allesamt über Eckartsberga fort und die Preußen saßen ihnen uf 
den Hacken. Da hab ich angespannt und will nachholen, was zu 
machen ist, — heuer kommen sie nicht wieder.“ Verächtlich wies der 
Alte mit der Pfeife in die Richkung des feindlichen Rückzugs. „So, 
meint Er?“ „Jawohl, die haben genug für eine Weile, Herr König 
Fritz, Majestät, Eure Soldaten haben die Froschfresser arg ver— 
droschen. Ja, ja, wo der Fritz hinhaut, hat's geschnappt.“ „Hoho, 
woher kennt Er mich denn, guter Freund?“ „Da müßt's keine Bilder 
von Euch geben, Königliche Gnaden, hab' selbst eins zu Haus — 
gerad' so schaut's aus, wie der Herr König jetzt eben.“ „Sieh Einer 
an! — Also die Franzosen hatten's eilig, haben auch auf dem Rück 
zug nicht molestiert?“ „Dachten nicht daran, Herr König Majestät, 
sind gelaufen wie die Faßbinder — ich hätt' nicht mitgekonnt! Ein— 
zelnen Schufte, die sich rasch noch ein bischen mit Rabuschern auf— 
halten wollten, haben wir mit Dreschflegeln und Mistforken die Wege 
gewiesen; 's geht so in Einem hin und kommt aufs nämliche Konto!“ 
lachite der alte Mann. „Hat Er einen Rahmen zu meinem Bilde?“ 
„Na ja, aber besonders fein ist er nicht, Herr König Fritz.“ „Da, 
Alterchen.“ Der König reichte dem Bauern ein paar Goldstücke, 
laß Er für sich einen zimmern — und schönen Dank für Seine gute 
Meinung von uns!“ Vergnügt schwenkte der Beschenkte seine Kappe 
hinter den Reitern drein und rief: „Hurrab. König Fritz voyn 
Preußen!“ 
*Der Aberglaube in der Heilkunde der Chinefen 
Fein anderes Volk der Welt ist in so phantastischen abergläubi— 
schen Vorstellungen befangen wie die Chinesen. Der Aberglaube er— 
streckt sich bei ihnen auf alle Verhältnisse des Lebens; er spielt ganß 
besonders in Krankheitsfällen eine große Rolle. Viele Krankheiten 
werden dem Einfluß böser Geister zugeschrieben. Gegen diese glaubt 
man vorteilhaft ankämpfen zu können, indem man kleine Stücke von 
gelbem Papier oder von einem roten Stoff im Futter der Kleidung 
befestigt, oder besser noch verbrennt und dann die Asche in Thee ver— 
schluckt. Man kann aber die bösen Geister auch erschrecken und aus 
dem Körper des Kranken vertreiben, wenn man mit einem Pfirsich— 
ast, mit dem Zweig einer Trauerweide, oder mit einer Peitsche, deren 
Strick die Form einer Schlange annimmt, auf die Matratze des 
Bettes schlägt. Die Kinder werden von Geburt an gegen die Dämone 
geschützt. Kelten, an denen alte Münzen aufgehängt find mit kab⸗ 
balistifchen Inschriften, kleine silberne Messer, Nägel, die einmal an 
einer Wiege befestigt waren, werden ihnen als Fetische mitgegeben. 
Gegen Leibschmerzen läßt man das Kind einen Gurt aus roter 
Schnur tragen mit zwei alten Sayaken der Dynastie Hau (25 
vor Chr.) als Schnallen. Zu demselben Zweck verwendet man ein 
Stück roien Stoff, auf dem Flicken von schwarzer Seide aufgeheftet 
sind, die einen Tiger, eine Eidechse, eine Schlange, einen Hundert— 
füßler und 5 Fabeltiere mit nur 3 Tatzen darstellen. Diesen Talis- 
man trägt das Kind während der S ersten Tagen des fünften Mondes 
Auch gegen die Pocken, die in China so große Verwüstungen angerich— 
tet haben, sucht man die Kinder durch abergläubische Gebräuche zu 
schüßen. Zu diesen haben die Chinesen zweifellos mehr Verkrauen 
als zum Impfen. Nach einem Bericht von Dr. Matignon in der 
Pariser ankhropologischen Gesellschaft wird folgendes Verfahren da— 
bei angewendet: In der letzten Nacht des Jahres wird ein kleiner 
Kürbis, der getrocknet und ausgehöhlt ist, an dem Ort aufgehängt, 
wo das noch nicht pockenkranke Kind schläft. Der Gott der Epidemie 
läßt dann die Krankheit in den Kürbis schlüpfen und nicht in den 
Körper des Kindes. Der Gott der Pocken findet aber ein boshaftes 
Vergnügen darin, hübsche Kinder durch Narben zu entstellen, wäh— 
rend er die häßlichen verschont, weil es ja keinen Zweck hat, sie noch 
häßlicher zu machen. Deshalb suchen die Chinesen ihn zu täuschen 
und binden den Kindern in der letzten Nacht des Jahres scheußliche 
Masken vors Gesicht. Sie glauben, daß dann der Gott vorübergehk, 
ohne ihnen zu schaden. Ist ein pockenkrankes Kind im Hause, so siehl 
man oft über der Thür einen Zettel angeschlagen: Hütet Euch vor den 
Pocken! Das soll nicht etwa heißen, daß die Menschen, die eintreten 
könnten, davor bewahrt werden sollen, sich die Krankheit zuzuziehen, 
sondern man fürchtet, der Blick der Eintretenden könnte auf die Ent— 
wickelung der Pusteln ungünstig einwirken. Es giebt auch Bäume 
und Quellen, denen heilkräftige Wirkungen zugeschrieben werden. So 
befindet sich vor einem der Gräber der Kaiser Mings ein buddhisti— 
scher steinerner Altar. In einer Ecke sieht man aus einer Oeffnung 
eine kleine Quelle sprudeln, die gegen Augenkrankheiten Wunder thun 
soll. Ein Lappen wird an eine Gerte gebunden, in die Quelle ge— 
taucht und auf die kranken Augen gelegt. Die Chinesen glauben 
nicht nur an die Heilkraft solcher Mittel, sondern auch daran, daß sie 
hren Feinden damit schaden können, wenn sie sie ihnen ohne ihr 
Wissen beibringen. Dieses Verfahren ist aber sehr kostspielig. Nur 
für viel Geld kann man sich in gewissen Tempeln Stücke von gelbem 
Papier verschaffen, auf denen der Kopf eines Büffels oder Hundes 
aufgedruckt ist. Das Papier wird verbrannt und man versucht, den 
Thee mit der Asche dem Feinde beizubringen. Dadurch kann man 
ihm Krankheiten zuziehen und seinen Tod herbeiführen. Dieser 
Aberglaube hat auch zur Folge, daß viele Kranke glauben, sie wären 
einem solchen Mittel zum Opfer gefallen. Priester werden berufen, 
um dem verhängnisvollen Einfluß durch mysteriöse Ceremonien und 
Gebete entgegenzuwirken und die Seele des Patienten im Körper zu— 
rückzuhalten. Zu gleicher Zeit wird ein Spiegel, der auf einem Bam— 
busrohr befestigt ist, über dem Kranken hin und her bewegt; die 
Gong-Gongs und Trommeln machen einen fürchterlichen Lärm, wäh 
renddessen Papiere mit Büffel- und Hundeköpfen verbrannt werden 
Natürlich geben besonders Epidemien dem Aberglauben aller Ar 
Nahrung. Während der Cholera-Epidemie in China 1808 veranstal 
eten die Chinesen in ihrer Todesanast Prozessionen und Freuden
	        

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