Der Bergmannsfreund: Der Bergmannsfreund

Bibliographic data

Newspaper

Persistent identifier:: 1879988488

Title:: Der Bergmannsfreund

Sub title:: Zeitung zur Unterhaltung und Belehrung für Bergleute

Place of publication:: Saarbrücken

Publisher:: Saardruck; Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek

Document type:: Newspaper

Collection:: Periodicals; Mining

Erscheinungsverlauf:: - 1919

Copyright:: Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek

Volume

Persistent identifier:: 1879988488_1899

URN:: urn:nbn:de:bsz:291-sulbdigital-691695

Title:: Der Bergmannsfreund

Volume count:: 29.1899

Publisher:: Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek

Document type:: Volume

Collection:: Periodicals

Year of publication:: 1899

Copyright:: Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek

Language:: ger

Digitised pages:: 1023

Issue

Title:: Ausgabe vom Donnerstag, den 23. März 1899

Volume count:: 34

Document type:: Newspaper

Structure type:: Issue

Year of publication:: 1899-03-23

Digitised pages:: 8

Mann hindurchkriechen kann, mag die Mächtigkeit des Flötzes noch so groß sein. Unler diesen Umständen kann man begreiflicherweise das Befahren einer solchen Grube, bei dem man sich hunderte von Metein mit Händen und Füßen durch den erdenklich größten Schmutz und die nicht gerade nach Parfüm riechende Luft durcharbeiten muß, nicht als die angenebmste Befchäftigung bezeichnen. Der Ausbau der Strecken geschieht durch Tannenstempel bon etwa 7—8 Centimeter Durchmesser, und werden dieselben auf folgende Weise verbunden. Zunächst werden an die Stöße in Abständen von etwa 60—80 Centimeter Hölzer (zwei Stempel mit Kappe) gestellt, dann unter 4 bis 6 Kappen an den Enden — vor den Stempeln und in der Richtung der Strecke — zwei lange Hölzer von obengenanntem Querschnitt gezogen, die auf Stempel und Schwelle ruhen. (Siehe Fig. 14). Durch diese Einrichtung werden die einzelnen Kappen, die durch das Einlassen in die Stempel sehr geschwächt sind, noch— fio. αεò, Xohlenlucke Fiq. 6 — —— — —7— — * — — 5 mals unterstützt, und auch die Stempel (die nicht eingebühnt verden) am Ausrutschen verhindert. Der Raum zwischen den einzelnen Stempeln wird mit dünnem Holz oder Stroh ver— zogen. Das Grubenholz wird über Tage vom Schreiner zum Finbauen fertig bearbeitet. Die Gewinnung der Kohle erfolgt ausschließlich „mit der Hacke“, eine Schießarbeit in der Kohle kennen die chinesischen Bergleute nicht. Das Gezähe des chinesischen Bergmannes besteht aus einer eisernen Hacke, in Form der vorstehenden Skizze. (S. Fig. 5 u. 6). Als Lampen werden flache Porzellantellerchen — ähnlich wie bei uns Untertassen — benutzt, in welche ODel — aus Baum⸗ wollen⸗, Thee- oder Bisamsamen gepreßt — gegossen wird. Eine fadenartige Frucht einer dort wachsenden Pflanze (Tèn tsan), die begierig Oel aufsaugt, wird als Docht benutt. Die Lampen werden in den Strecken (an Stöße) in sehr großen Inene aufgehängt, wodurch die Beleuchtung sehr mangel— aft wird. (Fortsetzung folgt.) Gerechtigkeit siegat. Original-Koman von Gustav Lanz ehatzerræ verdoten. (Fortsetzung.) Eine dichte Hecke versperrte Lorenz jetzt den Weg und hin— derte ihn daran noch weiter vorzudringen in der Richtung, welche er eingeschlagen; in seinem Ungestüm ritzte er sich an der dornigen Hecke Gesicht und Hände blutig, aber er achtete nicht darauf, was hatte dieser geringe körperliche Schmerz gegenüber senem Seelenschmerze zu bedeuten, den er bei der erneuten Wahrnehmung empfand, daß Balbina ihr Herz einem anderen Manne zugewandt hatte. Nur eine geringe Strecke von der Stelle, wo er sich befand, lag sein Anwesen, der Lorenzhof, aber er war jezzt nicht im⸗ stande, nach Haufe zurückzukehren. Wie mit zauberischer Ge⸗— valt hielt es ihn hier auf dem Fleckchen Erde festgebannt. Gleich einem waidwunden öber warf sich Lorenz platt auf »en Boden und wühlte sich in das hohe Gras; die Höllenqualen der gewaltsam aufgerüttelten Eifersucht peinigten ihn furcht— har. War das wirklich der wilde Lorenz, von dem sich alle Bauernburschen im Dorfe fürchteten und sich wohl hüteten mit hm anzubändeln? War es möglich, daß er um eines Mädchen villen, die ihn verschmähte, weil sie einen anderem ihre Zu—⸗ neigung schenkte, fast den Verstand verlor und in Raserei zu »erfallen drohte? Die Macht der Liebe zeigte sich hier augen⸗ scheinlich, selbst der rauhe Gebirgssohn vermochte dieselbe nicht von sich abzuschütteln, er drohte zu unterliegen. Gesang und Zitherspiel verstummten jetzt; Abschiedsworte drangen ganz deutlich von der Laube her an das Ohr des Da⸗ liegenden; man rüstete sich dort den Abendbesuch auf dem Rainerhof abzubrechen, denn vom Kirchturme hatte soeben die Glocke die elfte Stunde verkündet und war dadurch die Be— suchszeit schon überschritten. Die Tritte schwerer, nagel⸗ beschlagener Schuhe schallten noch kurze Zeit, zwar immer schwächer werdend, aus verschiedenen Richtungen, dann war es mit einem Male wieder still. Auch Lorenz hatte ausgetobt; ruhig lag er in dem hohen Gras, vielleicht hatte die erfrischende Abendluft sein heißes Blut etwas abgekühlt? Nur einmal noch war vom Turme der Glockenschlag erklungen, den weiteren Ablauf einer Viertel⸗ stunde verkündend, als eilige Schritte vom Rainerhof her die Dorfstraße entlang, bei der Stille um so lauter vernehmbar, hörbar wurden. Hastig richtete sich Lorenz aus seiner liegenden Stellung zur Hälfte empor und lugte scharf aus. Seine einigermaßen an die Dunkelheit gewöhnten Augen gewahrten gar bald den Davoneilenden, und da zudem an solch schönen Sommer— abenden bei wolkenlosem Sternenhimmel nie vollständige Finsternis einzutreten pflegt, sondern nur hochgradige Däm— nerung, die immerhin den Ausblick bis zu einer gewissen Ent— fernung gestattet, so war es dem Späher möglich, die dunklen Umrisse einer männlichen Person zu erkennen. Kein Zweifel, es war Wilibald; diefe schmächtliche Ge— stalt, welche nicht an einen Bauernburschen erinnerte, war ihm zar wohl bekannt und dann führte die Wegrichtung geradezu nach dem Einödhof; um zur Gewißheit über die Persönlichkeit Wilibalds zu kommen, dazu bedurfte es für Lorenz keines Be— weises mehr. „Gundgütiger Himmel, er ist es! Jetzt giebts ein Un— glück!“ mit diesen Worten, die sich gleichsam wie ein Kriegs— ruf seinen Lippen entrangen, sprang er vollends vom Boden auf. Mit der ihm eigenen Behendigkeit und Gewandtheit spran Lorenz über die nicht allzuhohe Hecke hinweg und befand 4 nunmehr auf demselben Wege, auf dem Wilibald dem Einöd— hof zueilte. Nur eine kurze Strecke trennte ihn noch von dem Nebenbuhler, denn der Vorsprung, den derselbe hatte, war nicht bedeutend. Der Haß und die Eifersucht beflügelten die Schritte des von Balbina verschmähten Liebhabers; es schien, als ob seine Füße den Erdboden gar nicht berührten, als er hinter Wili— bald herstürmte, der sicher noch unter dem Einflusse der froh verlebten Stunden des Zusammenseins mit der Geliebten stand und daher wie aus allen Himmeln gefallen schien, als er so arplötzlich die heftigen Schritte hinter sich her vernahm und sich erschrocken umwendend den wilden Lorenz, den er in der Dunkelheit allerdings nicht gleich erkannte, wütend auf sich ein— stürmen sah. „Ha, elender Mädchenjäger, die Zeit der Abrechnung ist da! Du oder ich!“ rief Lorenz mit gedämpfter Stimme, als er ganz dicht an Wilibald herangekommen war. „Was willst von mir!“ stammelte Wilibald erschrocken „Ich kenne Dich nicht!“ „Du kennst mich nicht, sollst gleich erfahren wer ich bin. Bei allen bösen Mächten der Hölle rate ich Dir, Dich nie wieder Balbina zu nähern, verstehst Du, und mit Deinem elenden Ge—

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