Der Bergmannsfreund: Der Bergmannsfreund

Bibliographic data

Newspaper

Persistent identifier:: 1879988488

Title:: Der Bergmannsfreund

Sub title:: Zeitung zur Unterhaltung und Belehrung für Bergleute

Place of publication:: Saarbrücken

Publisher:: Saardruck; Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek

Document type:: Newspaper

Collection:: Periodicals; Mining

Year of publication:: 1919

Copyright:: Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek

Volume

Persistent identifier:: 1879988488_1875

URN:: urn:nbn:de:bsz:291-sulbdigital-690816

Title:: Der Bergmannsfreund

Volume count:: 5.1875

Publisher:: Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek

Document type:: Volume

Collection:: Periodicals

Year of publication:: 1875

Copyright:: Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek

Language:: ger

Digitised pages:: 219

Issue

Title:: Ausgabe vom Freitag, den 24. September 1875

Volume count:: 39

Document type:: Newspaper

Structure type:: Issue

Year of publication:: 1875-09-24

Digitised pages:: 4

V. Jahrgang. NXr. 39. O Poer gma Ang S Saarbrücken, den 24. September 1875. Wocheublatt zur Unterhaltnng und Belehrung für Berglente. Erscheint jeden Freitag. Bestellungen nehmen die Erpedition in Saarbrücken, alle Postanstalten, sowie auf den hiesigen Gruben und den benachbarten Ortschaften die besonderen Boten entgegen. Preis g das Vierteljahr bei der Erpedition 80 Mpfg, durch die Postanstalten oder durch die besondern Boten bezogen 40 Mpfs. Der Abonnementspreis ist im Laufe des ersten Monats au berichtigen. Mit der nächsten Nummer beginnt ein neues Quartals⸗ Abonnement des Bergmannsfreund. Es wird gebeten, die Bestellungen auf dasselbe moͤglichst frühzeitig an den be— kannten Stellen zu machen, damit in der Zusendung keine Unterbrechung eintritt. Vergmannskalender für 1876 erschienen und kann bei Gebr. Hofer in Saarbrücken (Ex— pedition der Saarbrücker Zeitung und des Bergmannsfreund) oder durch die Buchhandlungen bezogen werden. Auf den Saarbrücker Gruben werden die Personen und Stellen, welche Bestellungen auf den Bergmannsfreund annehmen, auch den Kalender vorräthig halten. Der Preis des Kalenders beträgt im Einzelnen 30 Markpfennige, in größern Partieen 25 Martkpfennige (1 Dutzend 8 Mark). Schriftliche Bestellungen werden jsofort per Post ausgeführt. Soeben ist der Saarbrücker Das Bergfest zu Neunkirchen, am 12. September. Die vorige Nummer des Bergmannsfreund hat über die Feier des Bergsestes auf Grube Reden-Merchweiler be— richtet. Es mag sich heute noch eine Beschreibung des Festes der Grube König-Wellesweiler bei Neunkirchen daran anschließen. Das war nicht mehr das selbe rußige, hämmernde, lär— mende und doch zu den meisten Stunden des Tages ganz perein samte Neunkirchen, wie ich es erst vor wenig Tagen kennen gelernt hatte! — Heute schien Alles ganz anders, frisches, frohes Leben begegnete mir bei jedem Schritt. Heut am Sonntage sollte ja hier, wie ringsumher auf den fiskalischen Gruben, das Bergfest gefeiert werden! — Herrliches Wetier bildele die Einleitung des Festes. Ich schlenderte am Vormittag durch die Straßen, und ganze Schaaren von Bergleuten entströmten den Kirchen — Wohl mögen diese braven Männer fromm und andächtig sein, denn ein gar gefahrvoller ist ihr Beruf! — Heut schienen sie weniger der Gefahren ihres Berufes zu gedenken, eilenden und frohen Schrittes begab sich Alles nuch dem Kuchenberg, denn dort vor der schön beflaggten Bergin⸗ spection war ja der Sammelplatz aller Festgenossen, dort warteten ihrer auch schon die Beamten, die Obersteiger und Steiger in wallenden Federbüschen, um den Zug mllitärisch zu formiren. — Indeß strömte von nah und fern eine schaulustige Menge herbei, Alles, was nur Beine hatte, war mit Weib und Kind erschienen, denn an solchen Festtagen bleibt Niemand daheim. Nicht nur dem schaffenden Ar— beiter bereitet die Grube das Fest, nein der ganzen Familie, Invaliden, Frauen, Kind und Kegel sind zur Feier geladen, und karavanenweise, die sorglichen Hausfranen den leeren Korb am Arm, ziehen die zahlreichen Familien dem Zuge nach, hinaus zum Festplatz. Der Zug ist in Sectionen schön geordnet, die Fahne ist feierlich übergeben. Da erscheint auch schon, geleitet dom Obersteiger, der Berginspector Schrader in der so kleidsamen Bergmannsuniform, und ein frohes „Glückauf“ ruft er den Knappen entgegen. Er nimmt die Parade ab, und man sieht wohl, daß diese Bergleute gut gediente deutsche Soldaten sind, die noch Nichts vergessen haben, und zur rechten Zeit sich bewähren werden. Stramm, unter den Klängen ihrer Bergeapelle, folgen sie militärischen Schrittes ihrem Führer, und aus allen Fenstern durch den ganzen Ort lächeln munter niederschauende, grüßende und zublinzelnde Gesichter, und mancher schmucke Bergmann endet auch wohl ein leises „Glückauf“ zu den erröthenden Gesichtchen empor, während Böllerschüsse mit dröhnendem r von Wald und Hügel her die Musik zu übertönen uchen. — Der Weg zur Königsgrube ist lang, heiß und staubig, aber munter ging ich mit, auch über mich war Feststimmung gekommen. — Der Festplatz ist groß und geräumig, ein Theil mit Schatten spendenden Bäumen besetzt, wo auch die vielen Tische und Bänke standen, an denen gespeist werden sollte. Halt war gemacht, der ganze Zug sammelte sich um seinen Führer, um dessen ernste und herzliche Ansprache zu lauschen. — „Bergleute!“ tönte es vernehmlich jedem Ohr, — „Bergleute! Wiederum haben wir uns hier versammelt, um gemeinsam unser Bergfest zu feiern. Bei aller Festesfreude ge ziemt sich auch wohl ein vertraulich ernstes Wort. Wohl können wir mit Freude und Zufriedenheit um uns blicken, denn unser Bergbau blüht trotz schlechter Zeiten, und eurem Schaffen ward reichlicher Lohn. Nicht überall ist es so in den Gauen Deutschlands. nach einer Veriode des Ueberflusse

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