Folge mir nach

Stein, Walther

Bibliographic data

Monograph

Persistent identifier:: 1837692467

URN:: urn:nbn:de:bsz:291-sulbdigital-692736

Title:: Folge mir nach

Sub title:: Jugendgottesdienste der Cecilienschule

Shelfmark:: 45-7161

Author:: Stein, Walther

Place of publication:: Saarbrücken [u.a.]

Publisher:: Hofer; Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek

Document type:: Monograph

Collection:: Religion

Year of publication:: 1934

Number of pages:: 127 S.

Copyright:: Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek

Language:: ger

Digitised pages:: 132

Chapter

Title:: Deine Sprache verrät Dich

Document type:: Monograph

Structure type:: Chapter

Digitised pages:: 5

Wir bereiten mit unserem Schulchor ja eben die Auf— führung der Matthäus⸗Passion von Hein— rich Schütz vor, die — so Gott will — in der kommenden Woche in der Johanniskirche vor Euren lieben Eltern und Angehörigen vor sich gehen und ihnen in dieser heiligen Zeit zu einer weihevollen Feststunde werden soll. Aber das Beste war doch, was wir selbst erlebten, wenn wir in unsern Proben in der eindringlichen Sprache des großen Meisters das Gottesdrama von Golgatha auf uns wirken ließen und in unsere jungen Herzen auf— nahmen. Und wenn ich dann so still in all diesen Chorproben bei Euch saß und in die heilige Geschichte hineinlauschte, die Heinrich Schütz aus dem Bericht des Matthäus heraus- und heraufklingen läßt — dann habe ich immer besonders aufhorchen müssen bei dem einen Wort: „Denn deine Sprache verrät dich!“ Wir kennen ja alle diese erschütternde Szene: Eben ist der Heiland von bewaffneten Häschern hineingeführt worden in den Palast des Hohen— priesters zu entscheidungsvollem Verhör. Wohl schweigt der Heiland aus dem Gefühl der Unschuld zu den vorgebrachten falschen Klagen stille. Aber als der Hohepriester an Ihn die Grundfrage des Prozesses stellt: „Ich beschwöre Dich bei dem leben— digen Gott, daß Du uns sagst, ob Du bist Christus, der Sohn Gottes“ — da antwortet Er: „Du sagst es, Ich bin's“. Hier ist für Menschenfurcht nicht Raum. Mit echtem Bekennermut tritt der Hei⸗ land für das Werk ein, zu dem Ihn Sein himm—⸗ lischer Vater berufen, für die Lehre, die Er in Seinen Reichsgottespredigten verkündigt und mit der Er Seine Jünger und Anhänger durchdrungen, für das Leben, das Er als ein Geistiger und Gött— 52

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