Aus der Vergangenheit des Infanterie-Regiments Graf Werder (4. Rhein.) Nr. 30

Stachow, Markus

Bibliographic data

Monograph

Persistent identifier:: 1833822668

URN:: urn:nbn:de:bsz:291-sulbdigital-693693

Title:: Aus der Vergangenheit des Infanterie-Regiments Graf Werder (4. Rhein.) Nr. 30

Sub title:: Erinnerungsblätter zur Hundertjahrfeier des Regiments

Shelfmark:: 2014-4836

Author:: Stachow, Markus

Place of publication:: Saarlouis

Publisher:: Selbstverl. d. Regiments; Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek

Document type:: Monograph

Collection:: History

Year of publication:: 1912

Number of pages:: 559 S.

Copyright:: Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek

Language:: ger

Digitised pages:: 574

Chapter

Title:: Aufzeichnungen und Erinnerungsblätter:

Document type:: Monograph

Structure type:: Chapter

Digitised pages:: 531

Chapter

Title:: 4. Kompagnie: Von Kracht, Oberstleutnant. Von Heyden, Oberstleutnant.

Document type:: Monograph

Structure type:: Chapter

Digitised pages:: 7

Erinnerungsblatt des Oberstleutnants a. D. Schloßhauptmanns v. Kracht 1870,71 Chef der 4. Kompagnie des Inf.Regts. Rr. 30. Vor Straßburg erhielt ich vom Divisions-Kommandeur, Exzellenz v. Tresckow den Befehl, gegen Abend die vom Feinde besetzte Orangerie zu rekognoszieren und in der Racht zu nehmen. Dieser Befehl wurde ausgeführt. Gegen 5 Uhr morgens war ich im Besitz der feindlichen Stellung in der Orangerie. Der Gefreite Henn hatte sich schon vorher besonders ausge— zeichnet. Mehrfach hatte er feindliche Granaten, die in unserer Stellung unkrepiert niedergegangen waren, aufgenommen und in einem nahe gelegenen Wassertümpel versenkt. Bei oben erwähnter Rekognoszierung war ihm der Kolben vom Gewehr abgeschossen. Ich schickte ihn zum Feldwebel, der mir mit einer Abteilung den Rückzug über den Ill-Kanal decken mußte, zurück. In dem Nacht— gefecht war Gefr. Henn aber wieder da und hielt sich unmittelbar vor meiner Person auf. Er erhielt einen Schuß durch die Stirn, sodaß sein Gehirn auf meinen Stiefeln lag. Andern Tags haben wir ihn mit dem eisernen Kreuz begraben. Er war ein ausgezeich— neter Soldat, vorzüglicher Schütze und Patrouillenführer. Jetzt bin ich 83 Jahre alt, aber mit großem Vergnügen denke ich noch an meine brave Kompagnie. Es waren prächtige Leute von ausgezeichneter Hingebung.

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