Rettet das Saarland !

Stegemann, Herbert

Bibliographic data

Monograph

Persistent identifier:: 180913546X

URN:: urn:nbn:de:bsz:291-sulbdigital-565873

Title:: Rettet das Saarland !

Sub title:: ein Aufruf

Shelfmark:: Min 59-591

Author:: Stegemann, Herbert

Place of publication:: Berlin

Publisher:: Puttkammer & Mühlbrecht; Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek

Document type:: Monograph

Collection:: History

Year of publication:: 1919

Number of pages:: 39 S.

Copyright:: Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek

Language:: ger

Digitised pages:: 48

Chapter

Title:: Kapitel

Document type:: Monograph

Structure type:: Chapter

Digitised pages:: 34

— 2 — Lehre vom Selbstbestimmungsrecht der Völker ist das Gegen— stück zu den Grundrechten des Einzelmenschen, wie sie die nordamerikanische Union zuerst aufgestellt und wie sie hier—⸗ nach die franzssische Revolution mit jenem enthusiastischen Feuer, das von jeher den französischen Geist ausgezeichnet hat, iber ganz Europa getragen hat. So erscheint Wilson als der geistige Abkömmling Washingtons und Lafayettes; ein Friede auf der Grundlage seiner berühmten vierzehn Punkte, die alle unter dem Gesichtswinkel des Selbstbestimmungsrechtes der Völker stehen und die zum ersten Male verkünden, daß Völker nicht um dynastischer oder wirtschaftlicher Interessen wie Figuren auf dem Schachbrett hin und her geschoben werden dürfen, sondern ihre staatliche Zugehörigkeit in Freiheit zu bestimmen berechtigt sind, ein solcher Friede würde das Ideal eines ewigen Friedens, wie ihn die besten Geister der Mensch— heit erträumt und vorausgesehen haben, wohl noch nicht ver— wirklichen, wozu eine allmähliche geistige Neuorientierung der Menschheit erforderlich wäre, aber doch einen bedeutenden Fortschrittt auf diesem Wege bedeuten und in jedem Fall den europäischen Frieden auf Jahrzehnte hinaus sichern. Leider sind die Aussichten auf das Zustandekommen eines solchen Friedens, der auch der deutschen Nation ihr Lebens— recht zubilligt und die Vereinigung aller Nationaldeutschen zu einem Nationalstaat unter erträglichen wirtschaftlichen Bedingungen ermöglicht, nicht sehr groß. Wie die Revanche— politik Frankreichs eine der wesentlichsten Ursachen für den Ausbruch dieses unheilvollen Krieges bildete, so bildet gegen⸗ wärtig die französische Gier auf deutsches Land, die sich seit Jahrhunderten in ungezählten Ueberfällen des starken, einheit— lich regierten Frankreich auf das schwache und durch Parteiungen zerklüftete Deutschland geäußert hat, das wesentlichste Hindernis eines gerechten Friedens. Nach Ausschaltung der deutschen Seemacht und der deutschen Handelskonkurrenz bestehen zwischen England und Deutschland keine Interessengegensätze mehr und

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