12.1934 (0012)

Bibliographic data

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Description

Persistent identifier:
1671265963
Title:
Der Saarkalender
Sub title:
ein Volksbuch für heimatliche Geschichtsforschung, Kunst, Naturwissenschaft, für saarländische Literatur, Statistik und Volkshumor
Place of publication:
Saarbrücken
Publisher:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Structure type:
Periodical
Collection:
Saarlandica
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek

Description

Persistent identifier:
1671265963_0012
URN:
urn:nbn:de:bsz:291-sulbdigital-521682
Title:
12.1934
Volume count:
0012
Place of publication:
Saarbrücken
Publisher:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Structure type:
Volume
Collection:
Saarlandica
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger
Digitised pages:
182

Description

Title:
Gemischte Beiträge
Structure type:
Chapter
Collection:
Saarlandica
Digitised pages:
122

Table of contents

Table of contents

  • Der Saarkalender
  • 12.1934 (0012)
  • Cover
  • Inserate I
  • Title page
  • Preface
  • Zum Geleit
  • Kalendarium
  • Gemischte Beiträge
  • Start page
  • Inserate II

Full text

Eine saarländische Erinnerung an den 11. Januar 1923 
Der Einmarsd) der Franzosen ins Ruhrgebiet am 11. Januar 1923 hat damals 
auch im Saargebiet Trauer und Empörung ausgelöst. Parteien, Gewerkschaften, 
Verbände, Korporationen, Städte und Gemeinden protestierten, Sympothie- 
kundgebungen aller Schichten der Bevölkerung für die Volksgenossen an der 
Ruhr zeugten von einheitlichem vaterländischen Sinn. In der Stadt Saarbrücken 
rief ein spontan gebildeter Ausschuß zu einem halbstündigen Generalstreik aus, 
ungeachtet der französischen Bajonettherrschaft, die von der Regierung Rault 
wohlwollend geduldet wurde. Wenn wir den Zeitungsband von 1923 aufschlagen, 
dann treten uns jene unvergeßlichen Stunden wieder lebendig vor die Seele. 
Damals schrieb die „Saarbrücker Zeitung“ u. a.: 
„ - - Niemals ist dem Saarländer das Wort: „Gedenke, daß du ein Deutscher 
bist!“ mehr ins Bewußtsein gedrungen, als in diesen Minuten der Einmütigkeit 
und der Selbstbesinnung. Und wenn es Gleichmütige und Laue gegeben hat im 
alten Saarbrücken: diese Kundgebung schüttelte und rüttelte auch ihre Herzen 
und ließ sie die ungeheuere seelische Spannung der Nation mitempfinden, die 
ein beispielloser Gewaltstreich auf eine friedliche Bevölkerung hervorgerufen 
hut :.:: 
11 Uhr vormittags! Die Sirenen künden den Beginn der Trauerkund- 
gebung. Die Rolläden der Kaufhäuser und Geschäfte rasseln herab, Fenster 
werden geschlossen, Autos, Droschken und Straßenbahnen halten inne, die Pas- 
santen hemmen den Weg und lauschen dem Trauerklang der Glocken. Die Be- 
triebe schließen und versammeln ihre Arbeiter zu stiller Feierstunde. Allüberall 
straft Saarbrücken jene Apostel Lügen, die dem Saargebiet unter Verfälschung 
seiner Gesinnung vor Jahren bereits das Schicksal der Ruhrbewohner bereitet 
haben. Allüberall zeigt diese Demonstration, daß auch der Deutsche an der Saar 
nach dem Zusammenbruch des internationalen Rechts entschlossen ist, für die 
Einheit der Nation alle Kräfte des Geistes, der Seele und der Hände einzu- 
setzen . . 
Eine vieltausendköpfige Menge drängt sich in der Bahnhofstraße und staut 
sich in beängstigender Weise an Bergamt und Viktoriaec>ke. In den Mienen der 
Demonstranten spiegelt sich ein einziger Gedanke, in den Augen blißt ein ein- 
ziger Wunsch! Plößlich -- wer gab das Signal? -- brausen die alten deutschen 
Lieder zum Himmel, begeisternd und befreiend: „O Deutschland hoh in Ehren“, 
„Deutschland, Deutschland über alles“. Und dann -- rührend und erschütternd 
zugleich -- „O, du wunderschöner deutscher Rhein“ und das Trußlied Schnecken- 
burgers „Lieb Vaterland magst ruhig sein . . .“ Was tut es dieser Stunde Ab- 
bruch, wenn naH dem Ruchbarwerden der Demonstration schleunigst Schuß- 
mannskavalkaden si< in Trab seen, um auf Befehl von Fremdlingen das 
„s<warzweißblaue Vaterland“ und Herrn Poincare zu schüßen, was tut es, 
wenn an einer anderen Straßenecke ein Polizeikommissar unaufhörlich sein: 
„Weitergehen“ spricht, was tut es, wenn stahlbehelmte Patrouillen drohend durch 
die Straßen ziehen? Keine Macht wird den Saarländern den alten deutschen 
Geist aus den Herzen reißen . . .“ 
So war es 1923. Nun sind Rheinland, Pfalz und Saargebiet von der 
ungebetenen Besatzung befreit. Aber es gibt immer noh Zollgrenzen mitten 
durch deutsches Land, es gibt immer nod französische „Pfänder“ auf deutscher 
Erde, es gibt immer nod eine autokratische Regierungskommission des Völkerx- 
bundes . 
09
	        

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