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1932 (0010)

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Copyright

Public Domain Mark 1.0. You can find more information here.

Bibliographic data

fullscreen: 1932 (0010)

Periodical

Persistent identifier:
1671265963
Title:
Der Saarkalender
Sub title:
ein Volksbuch für heimatliche Geschichtsforschung, Kunst, Naturwissenschaft, für saarländische Literatur, Statistik und Volkshumor
Shelfmark:
Z 647
ZDB-ID:
ZDB Icon2981281-1
PPN der Nachfolger-Zeitschrift:
1671266579
Place of publication:
Saarbrücken
Publisher:
Druck und Verlag von Gebr. Hofer AG
Document type:
Periodical
Collection:
Periodicals
Year of publication:
1923
1936
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger

Volume

Persistent identifier:
1671265963_0010
URN:
urn:nbn:de:bsz:291-sulbdigital-518462
Title:
1932
Volume count:
0010
Publisher:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Document type:
Volume
Collection:
Periodicals
Year of publication:
1932
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger
Digitised pages:
175

Chapter

Title:
Gemischte Beiträge
Document type:
Periodical
Structure type:
Chapter
Digitised pages:
137

Contents

Table of contents

  • Der Saarkalender
  • 1932 (0010)
  • Cover
  • Title page
  • Zum Geleit
  • Preface
  • Kalendarium
  • Gemischte Beiträge
  • Contents
  • Inserate

Full text

Als die nahe Uhr der Schloßkirhe zum vierten Nachmittagsſchlage aus- 
hob, wurde die Meldung gebracht, daß ſeine Frau im Anzuge ſei, verſchwand 
er durch 'die Hintertüre und zwei Minuten ſpäter klangen ſeine fröhlichen 
Weiſen wieder mit gleichgeſinnten Bürgern und Handwerkern aus der ver- 
räucherten Wirtsſtube der „grünen Hand“. 
Es war das reine Verſteckenſpiel, das er heute mit ſeiner Frau trieb: aus 
der „grünen Hand“ gings zur „Rätſch“, von dort zum „Lamm“, zurück zur 
„blauen“ und als abends der Nachtwächter die zehnte Stunde rief, lag eine 
müde, abgeſpannte Frau, allein im Himmelbett und knutterte grollend vor 
ſich hin, do<H als der Hahn zum Frühſtück rief, ſchlüpfte ein frohgemuter 
Sänger ins Fremdenzimmer der „Goldnen Poſt!“ =< = -- 
Roſenmontag war, und wie üblich wurde der jährliche Faſtnachtszug auf 
dem Schloßplat aufgeſtellt. Wahlſchderſ< Hennrich, der Künſtler auf den 
Eichenholzklappern, hatte wie alljährlih ſeine Kläppergarde eben bei- 
gebracht, als auh ſchon der Wagenpark des Zuges ſich in Bewegung ſeßte. 
Das beſtgelungenſte Stück ider überaus bunten Maskerade war der Wagen, 
der ſich „Männer unter dem Pantoffel“ nannte und bei dem ſchon die heutige 
Vermännlichung ider Frau in ſinnfälliger Weiſe vorausgeahnt und verſpottet 
wurde: Oben, in einem Rieſenpantoffel, ſaßen die Frauen und ſchmückten 
ſich: kämmten ihr goldenes Haar und bemalten ihre Faſſade. Unten, an der 
Waſchbütte, ſtanden die Männer, ſchrubbten und ſpülten, und in ihrer Mitte 
ſtand der alte Walter, hatte ſeine Gitarre im Arm, zupfte ihre Saiten und 
ſang die für dieſen Tag und Wagen vorbereiteten Lieder. Oh, es war ſchön! 
Aber troßdem wollte es einer Frau an ider Hintergaſſeneke am Fenſter gar 
nicht gefallen. Wütend ballte ſie die Hand zum Fenſter hinaus: „Wart nur, 
Du kummſcht mr jo heid Omend hämm!“ und wuchtig klirrten die Scheiben 
in ihren Rahmen. - =- - 
Als aber abends der Nachtwächter die zehnt2 Stunde rief, lag eine müde, 
abgeſpannte Frau allein im Himmelbett und knutterte grollend vor ſich hin. 
Doch als der Hahn zum Frühſtück rief, ſchlüpfte ein frohgemuter Zecher ins 
Fremdenzimmer der „Goldnen Poſt“. = -- 
Aber am Faſtnachtdienstag ſtieg kein Rauh wie ſonſt in der Frühe blau 
aus dem Walterſchen Schornſtein. Mit überwachten Augen lag eine grüb- 
leriſche Frau im Himmelbett: „Nix ze eſſe kriehſchde = nix ze eſſe!“ ſchimpfte 
ſie mit geballten Händen vor ſich hin. Dann wieder lauſchte ſie angeſtrengt 
zur Türe hin. Aber das altgewohnte Quietſchen ihrer Angeln blieb heute 
ſtumm. 
'Am Abend ſtand eine Frau vom Lager auf, hantierte am Herd, ſtellte 
Teller und Taſſen auf den ſauber gedeckten Tiſch und verſchwand ſchweigend 
im Nebenzimmer, lag mit wachen Augen im Himmelbett, bis der Wächter 
die zehnte Stunde rief. Aber als die Angeln der Türe noch immer nicht ihr 
altgewohntes Knarren ertönen ließen, legte ſie ſich müde auf die andere Seite. 
Ruhiges Atmen verriet bald darauf den Schlaf einer Gerechten. 
Aber im „alten Kaſino“ ſtand im Saale mitten unter den Masken der 
alte Walter, hielt die Gitarre im Arm und ſang mit angeroſteter Bierſtimme 
unter lahendem Jauchzen der Faſenachtsbozen die alten Faſtnachtslieder. 
- Dod als der Hahn am Aſchermittwochmorgen zum zweiten Frühſtück rief, 
da ſchlüpfte, etwas wankenden Schrittes wohl, aber aufrecht, der alte Walter 
aus der Hintergaſſe in den Flur ſeines Hauſes. Die Angeln quietſchten ein 
fröhlich Willkomm und oben aus den Kiſſen des Himmelsbettes ſtieg freudig 
Ze
	        

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1932. Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek, 1932. Print.
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