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1931 (0009)

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Copyright

Public Domain Mark 1.0. You can find more information here.

Bibliographic data

fullscreen: 1931 (0009)

Periodical

Persistent identifier:
1671265963
Title:
Der Saarkalender
Sub title:
ein Volksbuch für heimatliche Geschichtsforschung, Kunst, Naturwissenschaft, für saarländische Literatur, Statistik und Volkshumor
Shelfmark:
Z 647
ZDB-ID:
ZDB Icon2981281-1
PPN der Nachfolger-Zeitschrift:
1671266579
Place of publication:
Saarbrücken
Publisher:
Druck und Verlag von Gebr. Hofer AG
Document type:
Periodical
Collection:
Periodicals
Year of publication:
1923
1936
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger

Volume

Persistent identifier:
1671265963_0009
URN:
urn:nbn:de:bsz:291-sulbdigital-516544
Title:
1931
Volume count:
0009
Publisher:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Document type:
Volume
Collection:
Periodicals
Year of publication:
1931
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger
Digitised pages:
191

Chapter

Title:
Gemischte Beiträge
Document type:
Periodical
Structure type:
Chapter
Digitised pages:
145

Chapter

Title:
Unter der Trikolore 1793
Document type:
Periodical
Structure type:
Chapter
Digitised pages:
4

Contents

Table of contents

  • Der Saarkalender
  • 1931 (0009)
  • Cover
  • Title page
  • Zum Geleit
  • Preface
  • Kalendarium
  • Gemischte Beiträge
  • Was lehrt uns die Geschichte der Saar
  • Der Dudweiler Tafelstreit
  • Unter der Trikolore 1793
  • Persönliche Erinnerungen an Schultze Kathrin
  • Interne Kohlenpolitik
  • Ein saarländisches Lehrergeschlecht
  • Aus den Anfängen der saarländischen Presse
  • Schülerstreiche
  • Die Bexbacher Revolution
  • Pariser Saarverhandlungen vor 170 Jahren
  • Zeittafel (Juli 1929 bis Juli 1930)
  • 10. Tagung des Bundes der Saarvereine in Trier
  • Deutsche Frauenarbeit an der Saar
  • Raub deutscher Eisenbahnlinien durch Frankreich
  • Aus Alt-Saarbrücker Kindheitstagen
  • Contents
  • Inserate

Full text

Das Bluturteil iſt uns erhalten. Es lautet: „Nachdem Jakob Lohmüller und Nikel 
Huppert in ihrer Verteidigung angehört worden ſind und der militäriſche accusateur 
jeinen Schluß folgen und Requiſition vorgebracht hatte, ſo erkiärte die militäriſche 
Kommiſſion. revolutionsmäßig richtend, Jakob Lohmüller yon Güdingen und Nikol 
Suppert von Bübingen als überwieſen, daß ſelbige den Freunden der franzöſiſchen Frei- 
heit alle Kränkungen, welche in ihrer Macht ſtunden, zugefügt haben und hiermit des 
Todes ſchuldig ſeien; befiehlt, daß gegenwärtiges Urteil auch zugleih dem Valentin 
Müller von Bübingen, der entwichen iſt und gleichen Verbrechens überwieſen worden, 
zufolge der Criminalgeſeze und des Schluſſes des Revolutioniſten Ehrmann, Repräſen- 
tanten des Volks bei der Rhein- und Moſelarmee, treffe; erklärt zugleich die ſämtlichen 
Güter des Jakob Lohmüller, des Nikel Hupperts und Valentin Müllers zum Nuten 
der Republik confisziert, dasjenige ausgenommen, das zur Unterhaltung ihrer ſämtlichen 
Familien, falls welche vorhanden ſeien, nötig iſt; befiehlt dem militäriſchen accusateur 
binnen 24 Stunden dieſes Urteil auf das pünktlichſte vollziehen zu laſſen; 
Geſchehen und gerichtet zu St. Johann-Saarbrück den 20. Frimaire, im 2. Jahr 
der ein- und unzerteilbaren Frankenrepublik, durch Laforet, Hauptmann vom 89. Jnft.- 
Reg. als Präſident, Longuerue, Hauptmann der Gensdarmerie nationale, Verier, Haupt- 
mann, Peter, Lieutenant; Fidler, Sergant-Major; Raye, Korporal und Fauvinkel, Füße- 
lirer, ſämtlich vom 89. Inft.-Regt. und Humbert, Secretär Greffier, unterſchrieben.“ 
Lohmüller und Huppert wurden darauf, gefeſſelt, in das Gefängnis in der Talſtraße 
zurückgebracht. 
Am anderen Morgen kam nochmals die Gattin des Meiers mit ihren Kindern und 
Verwandten zum Repräſentanten, warf ſich vor ihm auf die Knie und flehte um Gnade 
für den Gatten und Vater; zyniſch lächelnd erwiderte Ehrmann, daß die Männer bald 
frei wären; gleichzeitig aber ließ er dem Stadtrat den Befehl zuſtellen, den beiden 
Verhafteten bekanntzugeben, daß ihre lezte Stunde gekommen ſei und daß ſie noh 
am ſelben Morgen -- hingerichtet würden! Außerdem wurden die Bewohner beider 
Städte durch öffentlichen Ausruf zur Exekution eingeladen . ... 
Verſchwunden iſt an dieſem Morgen, dem 11. Dezember 1793, das ſonſt ſo emſige 
Treiben in den Städten. Verſtummt iſt das luſtige Gehämmer in den Werkſtätten, leer 
ſind plößlich die Kramläden, ſtill die Gaſtſtuben geworden. -- 
Verbiſſen -=- die geballten Fäuſte unter dem Scurzfell verkrampft, lehnt der alte 
Hufſ<mied von Saarbrücken an der Werkbank und ſtarrt drohenden Blicks in der 
Richtung zum Sc<loßplat, wo die franzöſiſchen Blutherren der Revolution ihr Quartier 
haben; die Meiſterin aber ſit mit rotgeweinten Augen am Küchenherd und merkt 
nicht, daß die Mittagsſuppe über dem erlöſhenden Feuer aufgehört hat zu brodeln . . . 
Unfaßbar ſchien es: Sollte der verhaßte Stadtdiktator, der Sanscoulottenhäuptling 
Ehrmann, wirklich die Vermeſſenheit beſigen und das Blut der beiden unſchuldigen. 
allgemein als rechtſchaffen bekannten Güdinger Landleute fordern? =- Aber war man 
es in dieſen wilden Zeiten niht gewohnt, daß die öffentlichen Plätze in den Städten 
ſic) röteten vom Blute edler Menſchen, daß die „Freiheit und Gleichheit“ den Volks- 
genoſſen eben mit Schwert und Fallbeil eingehämmert werden ſollte? =- =-- -- Wußte 
man überhaupt, wie lange und wie feſt der eigene Kopf noh zwiſchen den Scultern 
ſaß? -- 
Hohl poltert es nun durch die alten Gaſſen. An der Spiße reitet der Repräſentant, 
deſſen knochiges, unſchönes Geſicht heute no< häßlicher erſcheint. Unruhig blicken die 
Raubtieraugen durch die menſchenleeren Straßenzüge und gleiten dann funkelnd über 
die geſchloſſenen Fenſterläden. 
- „Elendes Domeſtikengeſindel -- verlangt es Euch nicht, das köſtlihe Schauſpiel 
zu ſehen?“ denkt er und gibt dem Gaul einen Schlag, der ihn ſich hoh aufbäumen läßt. 
-=- Hinter ihm ſchreiten gravitätiſ< die Revolutionsrichter. Grell leuchten die roten 
Aufſchläge der engen, ſchwarzen Anzüge; über den Schultern flattert ein blutfarbener 
Talar, während als Kopfbedeckung ein ſchwarzer Randhut mit wehendem, feuerrotem 
Federbuſch die Kleidung der wahrhaft ſataniſch aufgeputzten Geſtalten vervollſtändigt. 
Dann folgen die Trommler, hinter denen das von einigen Gäulen gezogene Blut- 
gerüſt, die Guillotine =- deren Balken wie drohende - Arme emporragen -- über das 
alte Steinpflaſter poltert. Den Schluß des traurigen Zuges aber bilden =- umringt von 
etwa 40 verkommenen Sanscoulotten -- die armen Opfer, der vollſtändig zuſammen- 
at
	        

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1931. Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek, 1931. Print.
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