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1931 (0009)

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Copyright

Public Domain Mark 1.0. You can find more information here.

Bibliographic data

fullscreen: 1931 (0009)

Periodical

Persistent identifier:
1671265963
Title:
Der Saarkalender
Sub title:
ein Volksbuch für heimatliche Geschichtsforschung, Kunst, Naturwissenschaft, für saarländische Literatur, Statistik und Volkshumor
Shelfmark:
Z 647
ZDB-ID:
ZDB Icon2981281-1
PPN der Nachfolger-Zeitschrift:
1671266579
Place of publication:
Saarbrücken
Publisher:
Druck und Verlag von Gebr. Hofer AG
Document type:
Periodical
Collection:
Periodicals
Year of publication:
1923
1936
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger

Volume

Persistent identifier:
1671265963_0009
URN:
urn:nbn:de:bsz:291-sulbdigital-516544
Title:
1931
Volume count:
0009
Publisher:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Document type:
Volume
Collection:
Periodicals
Year of publication:
1931
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger
Digitised pages:
191

Chapter

Title:
Gemischte Beiträge
Document type:
Periodical
Structure type:
Chapter
Digitised pages:
145

Chapter

Title:
Unter der Trikolore 1793
Document type:
Periodical
Structure type:
Chapter
Digitised pages:
4

Contents

Table of contents

  • Der Saarkalender
  • 1931 (0009)
  • Cover
  • Title page
  • Zum Geleit
  • Preface
  • Kalendarium
  • Gemischte Beiträge
  • Was lehrt uns die Geschichte der Saar
  • Der Dudweiler Tafelstreit
  • Unter der Trikolore 1793
  • Persönliche Erinnerungen an Schultze Kathrin
  • Interne Kohlenpolitik
  • Ein saarländisches Lehrergeschlecht
  • Aus den Anfängen der saarländischen Presse
  • Schülerstreiche
  • Die Bexbacher Revolution
  • Pariser Saarverhandlungen vor 170 Jahren
  • Zeittafel (Juli 1929 bis Juli 1930)
  • 10. Tagung des Bundes der Saarvereine in Trier
  • Deutsche Frauenarbeit an der Saar
  • Raub deutscher Eisenbahnlinien durch Frankreich
  • Aus Alt-Saarbrücker Kindheitstagen
  • Contents
  • Inserate

Full text

Unter der Trikolore 1793. 
Von R. Rudolf Rehanek. 
Friede den Hütten, Krieg den Schlöſſern.“ 
Proklamation der franz. Revolution 2. Juni 1793. 
Eiſig blies der ſcharfe Nordoſt über die Weſtrichberge und ſtob pfeifemd durch das 
dürre Aſtwerk der Pappeln, die ſich geſpenſterhaft am Saarufer emporreckten. . ... 
Ueber die Landſtraße, die von Bübingen nach Güdingen führt, zog ein kleiner 
Trupp „Gensd'armes nationales“. 
„Bertracktes Hundewetter!“ knurrte einer, blies ſich in die ſtarren Handflächen und 
ſtapfte polternd durch den feſtgefrorenen Straßenkies. 
„Willſt Du wohl, daß uns auch dieſer Vogel dur; das Gebüſch geht, Citoyen 
Gerard?“ ruft halblaut der führende Unteroffizier und weiſt mit dem kurzen Pfeifen- 
ſtummel auf ein kleines Dörfchen, deſſen Umriſſe allmählich in der Dämmerung auf- 
tauchen. 
Ueber das Geſi<ht des verwarnten „Citoyen“ aber huſcht ſekundenlang ein grim- 
miges, ſc<hadenfrohes Grinſen: „Geſchieht ihm ſchon recht, dem Bluthund. Jſt das die 
Liberte, Egalite? Uns jagt er hinaus in dieſe Hundekälte, während er, der Volks- 
repräſentant, ſiH zur Stunde wohl in den Daunenbetten der verhaßten Bourgeois 
rekelt?“ =- Und verbiſſen folgt er den ſc<läfrig vor ſich herdöſenden Geſtalten ſeiner 
Kameraden. 
„Hallo! Aufgemacht -- oder ſollen wir mit den Kolben etwas nachhelfen?“ brüllt 
die Stimme in die Naht, während gleichzeitig die Stiefel dröhnend gegen die ſchwere 
Cichentüre poltern und die Dorfhunde laut aufheulen. 
Erſchrekt iſt der Dorfmeier Lohmüller von Güdingen aufgefahren; mit zittern- 
den Händen hat er den ſchweren Türriegel zurückgeſchoben und ſteht nun vor den 
Sanscoulotten. 
„3m Namen der Republik! -- Meyer Lohmüller, Sie ſind verhaftet!“ -- Laut hat 
es der Führer gerufen; gleichzeitig fallen einige ſeiner Leute über den Dorfmeier her, 
um ihn zu feſſeln. 
Wehklagend waren die Angehörigen dem Meier gefolgt. Aufſchreiend umſchlang die 
Gattin ihren Mann und ſuchte ihn mit Gewalt aus den Händen der Soldaten zu 
befreien. Die Kinder aber klammerten ſih wie ängſtliche Küken ſchußzſuhend an die 
Mutter. 
Der ungewohnte nächtliche Lärm hatte die Nachbarn herbeigelokt, die nun in ohn- 
mächtiger Wut die Gruppe umſtanden und die Unſchuld des Verhafteten erregt zu be- 
zeugen ſuchten. Roh aber ſchnitt ihnen der Unteroffizier jede Fürbitte ab: der Dorf- 
meier iſt von den vier Bübinger Bürgern Joh. Moor, Chr. Glatt, Peter Ferſen und Jakob 
Moor als Verräter und Feind der Republik denunziert worden und habe nun ohne 
Widerrede nac< Saarbrücken zu folgen, wo ſich das weitere wohl finden werde. Einer 
der Dorfleute wollte ſic des von Natur äußerſt fur<htſamen und zu jeder Verteidigung 
unfähigen Meiers ganz beſonders annehmen. Unter der Verſicherung, die ganze Ge- 
meinde würde ſich am nächſten Tag zum Repräſentanten begeben, um Zeugnis für den 
Unglücklichen 'abzulegen, bat er, dem Angeſchuldigten doh die Schande des Gefängniſſes 
zu erſparen. Sie müßte ihn „bei ſeiner Furchtſamkeit und Unſchuld tödlich erſchrecken“, 
worauf der Unteroffizier halb ſcherzend erwiderte, wenn der Dorfmann ſich ſo um das 
Schickſal des Meiers kümmere, ſei er wohl mitſchuldig, weshalb er dem Verhafteten 
auc<4 ins Gefängnis folgen ſolle. Der unevſchrockene Verteidiger, ein biederer, braver 
Landmann namens Nik. Huppert willigte -- von der Unſchuld des Meiers feſt über- 
zeugt -- ohne weiteres ein, worauf ſich die Truppe aufmachte und mit den Gefangenen 
nah Saarbrücken marſchierte, wo ſie im herrſchaftlihen Kutſchenhaus in der Talſtraße 
untergebracht wurden. 
Bereits am nächſten Morgen kamen die Angehörigen in Begleitung ſämtlicher Dörfler 
von Güdingen nach Saarbrücken, um ſich der unſchuldig Eingeſperrten anzunehmen. In 
einer von ſachkundigen Händen bearbeiteten Eingabe an den Repräſentanten wurde 
angeführt, daß der Meier doh bis dato allen Wünſchen der franzöſiſchen Okkupations- 
behörden willig und ohne Widerrede Folge geleiſtet habe; die vier Denunzianten aber 
44
	        

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1931. Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek, 1931. Print.
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