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1931 (0009)

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Bibliographic data

fullscreen: 1931 (0009)

Periodical

Persistent identifier:
1671265963
Title:
Der Saarkalender
Sub title:
ein Volksbuch für heimatliche Geschichtsforschung, Kunst, Naturwissenschaft, für saarländische Literatur, Statistik und Volkshumor
Shelfmark:
Z 647
ZDB-ID:
ZDB Icon2981281-1
PPN der Nachfolger-Zeitschrift:
1671266579
Place of publication:
Saarbrücken
Publisher:
Druck und Verlag von Gebr. Hofer AG
Document type:
Periodical
Collection:
Periodicals
Year of publication:
1923
1936
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger

Volume

Persistent identifier:
1671265963_0009
URN:
urn:nbn:de:bsz:291-sulbdigital-516544
Title:
1931
Volume count:
0009
Publisher:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Document type:
Volume
Collection:
Periodicals
Year of publication:
1931
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger
Digitised pages:
191

Chapter

Title:
Gemischte Beiträge
Document type:
Periodical
Structure type:
Chapter
Digitised pages:
145

Contents

Table of contents

  • Der Saarkalender
  • 1931 (0009)
  • Cover
  • Title page
  • Zum Geleit
  • Preface
  • Kalendarium
  • Gemischte Beiträge
  • Contents
  • Inserate

Full text

Einöd. Der patriotiſche Harmonikaſpieler. An der Saargebietsgrenze gibt es bei der 
Zollkontrolle immer nette Zwiſchenfälle, die Abwechſlung in die Beläſtigungen der Reiſen- 
den bringen, denen beim Uebertritt von einem deutſchen Landesteil in den andern oft 
ihikanöſe Schwierigkeiten gemacht werden. So kam ein Reiſender an die franzöſiſche 
Kontrolle des Zollbahnhofs, der ein Paket aufmachen mußte, in dem eine Ziehharmonika 
eingepackt war. Der franzöſiſche Zöllner wollte allerlei Nachweiſe, daß es jich um ein 
gebrauchtes Inſtrument handle, ebenſo daß der Reiſende, wie angegeben, die Harmonika 
zu ſeinem Unterhalt benötige. Zum Beweis ſeines Könnens wurde der Beſißer aufgefor- 
der, zu ſpielen und ſofort erklang in mächtigen Akkorden „Deutſchland, Deutſchland 
über alles“ durc< den Raum. Es war wohl das erſtemal, daß die deutſche Nationalhymne 
im Einöder Zollbahnhof vor franzöſiſchen Beamten geſpielt wurde. Der Harmonikabeſiter 
konnte darauf paſſieren. 
Alltäglich ſaarländiſche Unterhaltung anno domini 1930. „Du, ich kann meinen 
Mieter nit loswerden, der Kerl will nit ausziehen, obwohl er es vor Zeugen verſprochen 
hat.“ -- „Na, da kannſte ja einfach die Räumungsklage anſtellen.“ „Einfach? Haſt du 
'ne Ahnung, frag' mal bei den Franzoſen an der Saar an!“ 
Faſtnachtsboze. Nachſtehende drollige Unterredung wird mir von zwei Augenzeugen, 
E. und R., beſtätigt. Eine ältere Frau von auswärts ruft an der Feldmannſtraße den 
Führer des Autobus nach der Hohen Wacht an und fragt: „He Vetterſche, fahre-n-ihr 
noh der Faſenachtsſtroß?“ „Joo, awwer ſie heißt Bozenerſtrooß!“ „Richtig, richtig,“ atmet 
die Frau erleichtert auf, „ich han doch gewißt, daß ſe ebbes met de Faſenachtskiegelcher 
ſe duhn hat.“ 
„Schön iſt die Jugend, kehrt niemals wieder, ſie kommt nicht mehr“, dieſes alte, ſo 
wunderſchöne Leierkaſtenlied vergangener Tage, erinnert mich an einen Vorfall, den 
Willi Schiff, der jahrelange, beliebte Komiker des „Neuen Theaters“ mit dem ihm eigenen 
Humor launig zu erzählen wußte. Reuther war Theaterdirektor, er verlangte viel, konnte 
äber bei den damaligen Verhältniſſen wenig zahlen, ſodaß einzelne Schauſpielerinnen 
bei den Koſten ihrer Garderobe häufig in geldliche Verlegenheit gerieten. Den Retter in 
ſoleher Not ſpielte der vermögende Herr X. Er hatte bei aller äußeren Rauheit ein weh- 
eidig Herz. Tränen bedrängter Jugend konnte er nicht ſehen und ſtillte ſie mit freigebiger 
Sand. Auf der Bühne gab es zwei Rivalinnen, hübſche Jungfrauen, die beide als Lieb- 
linge des Publikums galten. Die Naive, ein echtes Berliner Kind, jung und feſch, die 
andere mit Hilfe ihres Schminkkaſtens troß Zeit und Leid elaſtiſch, auf der Straße wie 
auf der Bühne ſcheinbar immer noh in blühender Jugendſchöne. Nur eines war beiden 
gemeinſam, der permanente Dalles. X. bewunderte in einer Unterhaltung mit dem jungen 
Fräulein aus Berlin deren Rivalin, der er begeiſtert Friſche, Temperament und Jugend- 
ſchöne nachrühmte. „Na, nu, ne, Herr X.“, entgegnet die ſichtbar Gekränkte, „die und 
friſche Jugendſchöne, deren Sohn it ja ſhon Landgerichtsrat!“ Seit jenem Tage war die 
Saminklopfkönigin für die liebenswürdige Kollegenſchaft nur no<: der Herr Land- 
gerichtsrat. 
Aus der Neunkir<hner Gegend. Ein liebenswürdiger Landsmann, der heute in hoher 
Stellung in Berlin lebt, ſendet ous Freude an dem „S.-K.“ nachſtehende humorvolle 
Erlebniſſe ous ſeiner Zeit im Saargebiet. Lom Königder Wälder. In der Wiebels- 
kir<ner Schule ſpricht der Lehrer von dem kraftvollen, ſtolzen Hirſch und den kleineren 
Tieren unſerer Waldungen. Dann fragt er: „Na, wen kann man nun wohl als den 
König des deutſchen Waldes bezeichnen? Der kleine Emil -- meldet ſich, deutet auf ſeinen 
Freund Walter und ſagt: „Dem Walter ſein Vater iſt der König der Wälver!“ Lehrer: 
„Wie kommſt du denn nur auf dieſe Jdee und zu dieſer Behauptung?“ „Ei, Herr Lehrer, 
wiſſen Sie's denn nit, dem Walther ſein Vater iſt der König des Waldes, er iſt doch -- 
Dberförſter. 
Guten Appetit, Im Geſchäftszimmer der Oberförſterei N. hing die Müße eines 
franzöſiſchen Soldaten, die er auf der Flucht verloren hatte, als ihn Hegemeiſter R. 
wegen Wilderns bis vor das Lager in Heiniß verfolgte. Eines Tages kam ein franzöſiſcher 
Gendarm zur Oberförſterei, beſah ſich die Müße und meinte. ſie könne nur einem 
Soldaten aus der Küche gehören, weil die franzöſiſc<en Küchenſoldaten 'die ſ<hmußigſten 
Müßen hätten. Das Geſicht des Gendarmen wurde aber über ſeine unvorſichtige Aeußerung 
uns gegenüber ſehr lang, als der Forſtoberſekretär M. lächelnd erwiderte: „Na, dann 
wünſc< i< Ihnen allen guten Appetit!“ 
Zwei ſchöne Erinnerungen. Aus Minden erhält der „S.-K.“ von Fr. F. folgendes 
Schreiben: „Als alter St. Johanner, um Gotteswillen nicht Saarbrücker, leſe ich jedesmal 
mit großer Freud2 den „Saarkalender“ mit den vielen köſtlichen Abhandlungen und der 
erfreulichen Sammlung unſerer alten Anekdoten und Wiße. Als Dank für die bereiteten 
frohen Stunden ſende ich Jhnen zwei kleine Erinnerungen, die willkommen ſein dürften.“ 
| 
rj
	        

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1931. Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek, 1931. Print.
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