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9.1931 (0009)

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Bibliographic data

fullscreen: 9.1931 (0009)

Periodical

Persistent identifier:
1671265963
Title:
Der Saarkalender
Sub title:
ein Volksbuch für heimatliche Geschichtsforschung, Kunst, Naturwissenschaft, für saarländische Literatur, Statistik und Volkshumor
Shelfmark:
Online-Publikation
Place of publication:
Saarbrücken
Publisher:
Druck und Verlag von Gebr. Hofer AG
Document type:
Periodical
Collection:
Periodicals
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek

Volume

Persistent identifier:
1671265963_0009
URN:
urn:nbn:de:bsz:291-sulbdigital-516544
Title:
9.1931
Volume count:
0009
Publisher:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Document type:
Volume
Collection:
Saarlandica
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger
Digitised pages:
191

Chapter

Title:
Gemischte Beiträge
Document type:
Periodical
Structure type:
Chapter
Digitised pages:
145

Contents

Table of contents

  • Der Saarkalender
  • 9.1931 (0009)
  • Cover
  • Title page
  • Zum Geleit
  • Preface
  • Kalendarium
  • Gemischte Beiträge
  • Homepage
  • Inserate

Full text

Heiteres aus dem Saargebiet 
aus alter und neuer Seit. 
Geſammelt von A. Z. 
? : 4“ 
„For was han mr die Rrott gefreſſe ? 
Vom Oktoberfeſt und ſeinen geiſtvollen Wetten. 
Von Ernſt Paul-Saarbrücken. 
Der Richert und der Emil wollen ſich auf dem Saarbrücker Oktoberfeſt 
austoben. Der Weg bis hinter die Sc<hanzenbergziegelei iſt jedoch ziemlich weit und, 
damit ſie ihn gut überwinden, wird ſich von der Vorſtadtſtraße an in den Wirtſchaften 
links und rechts des Weges gebührend geſtärkt. | 
Gezen Abend iſt das Ziel erreicht. In gehobener Stimmung fühlen ſie ſich ſtark wie 
die Bären und außerordentlich unternehmungsluvſtig „Mir han kä Wertſc<haft 
ausgelaß un ſo werd aa<h kei Bud ausgelaß!“ ſagt Richert. Dem Emil 
iſt dieſer Plan denn doch etwas zu weitgehend. „Do mach ich nit met“, ſagt er. „Ei, 
denn madh 1<h's allähn! -- Das do is fer mich e Klänigkätt. =- I< gehn jede Wettung 
met Dir in!“ -- Kurz und gut, nach einigem Hin und Her wetten ſie um 50 Franken. 
Richert fängt gleich an, zu genießen. Zuerſt verzehrt er einen Henkel Weintrauben, 
dann eine Portion Eis, ein Paar Roſtwürſte, eine Stange Bärendreck, eine Halbe Bier, 
eine Düte Krachmandeln, eine Tafel Schokolade. Und ſo wechſeln im bunter Folge Eis, 
Bier, Würſthen, Saures, Süßes, Dickes, Dünnes. Dazwiſchen werden Zigaretten ge- 
gualmt, wird geſchoſſen, geritten, geluftſchaukelt, photographiert, Karuſſell gefahren, 
gewürſelt, die Rieſendame beſtaunt und alle Attraktionen und Schauſtüke mitgenommen. 
Bald iſt Richert halber doll und dirmelig; aber er hält aus. Der Magen, der das tollſte 
Durchemander der Welt zu verarbeiten hat, gibt. ihm allerdings bedenkliche Stöße. So 
gelangen ſie an die Berg- und Talbahn. Richert gruſelts. Aber es hilft ihm nichts; 
alſo nix wie druff! Emil triumphiert. Die 50 Fränkekc<en hält er für gewonnen. -- 
Doch auch dieſer Schmerz geht für Richert vorüber. Aber fragt nur nicht, wie? Leichen- 
blaß kommt er heruntergekrabbelt. Mit zitternden Knien ſchleppt er ſich in den nahen 
Wald und ſetzt ſich. Doch nach einer halben Stunde iſt er wieder zuorſchbeveit, Schweigend 
wandern beide die Saar entlang nach der Stadt. Im Bahnhofshotel, bei Auguſt Vetter, 
bringt eine gute Taſſe Kaffee den Richert vollends auf die Beine. 
Emil wurmt ſich nun gewaltig; denn er ſoll die 50 Fr. blechen. Shweren Herzens 
legt er ſie auf den Tiſch, nicht, ohne die Leiſtung Richerts als keine beſonders große 
hinzuſtellen. Er erbietet ſich ſogar, dieſelbe zu übertrumpfen. „Was mennſc<hd denn 
Du, wenns weider nix is, ſo eß i<h hier de ganz Speiſekaard 
runner!“ Richert horcht auf. „Wenn Du das do fertig bringſchd, dann ſet ich noch- 
mohl 50 Frange dagege!“ 
Und richtig! Sie wetten aufs neue. Auguſt Vetter macht den Unparteiiſchen, 
Emil beſtellt ſich zunächſt einen Teller Bouillon mit Ei. Dann nimmt er eine 
Schere und zerſchneidet fein ſäuberlich die ganze Speiſekarte in lauter Kleine Fetzhen 
und läßt ſie in die Suppe fällen. Richerts Augen werden immer größer, als Emil in 
aller Seelenruhe den Teller mit Inhalt auslöffelt. Dann wiſcht er ſich den Mund und 
ſagt: „So, jeze han ich de Wett gewunn. De ganz Speiſekaard han ich runnergeß. -- 
Her met de 50 Frange!“ 
Richert merkt, daß er reingelegt iſt. Er muß aber zugeben, daß Emil gewonnen hat, 
denn der hatte tatſächlich kein Fetzc<en übrig gelaſſen. Wohl oder übel händigt er die 
50 Fr. wieder aus. ; 
Bald ſitzen beide tiefſimnig da. Endlich ſagt Emil: „Mir ſin eigendlich do< 
große Dirmele! - Ferwashanmirunsdenn nu de Pänzvoll Dre 
geſtoppt, fer was han m'r die Krott gefreſſe! 
Die ſatalen Dingwörter. Ein Lehrer aus S. ſchreibt: I< bringe meinen kleinen 
und aufmerkſamen Schülerinnen den Begriff vom Dingwort bei. Merkt euch, ſie werden 
großgeſchrieben und alles, was man anfaſſen kann, ſind Dingwörter. Nun ſage ih Euch 
einen Saß und Jhr bezeichnet mir die Wörter, die darin groß zu ſchreiben ſind. Die 
Maus lief hintern Ofen! Wird Maus groß oder klein geſchrieben? Die prima 
omnium: „Klein, Herr Lehrer, die kann man nicht anfaſſen, die läuft weg.“ Weiter, 
Ofen. „Dies Wort wird klein geſchrieben, wenn der Ofen heiß iſt, denn dann kann man 
ihn nicht anfaſſen, und groß geſchrieben, wenn er kalt iſt.“ Und Elſe, wie ſchreibſt Du 
denn num „hintern“? Das Kind nach einigem Nachdenken: „Das Wort hintern wird 
groß geſchrieben!“ Sooo? Warum? Elſe weinerli<: „Man kann ihn doch anfaſſen!“
	        

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