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9.1931 (0009)

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Bibliographic data

fullscreen: 9.1931 (0009)

Periodical

Persistent identifier:
1671265963
Title:
Der Saarkalender
Sub title:
ein Volksbuch für heimatliche Geschichtsforschung, Kunst, Naturwissenschaft, für saarländische Literatur, Statistik und Volkshumor
Shelfmark:
Online-Publikation
Place of publication:
Saarbrücken
Publisher:
Druck und Verlag von Gebr. Hofer AG
Document type:
Periodical
Collection:
Periodicals
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek

Volume

Persistent identifier:
1671265963_0009
URN:
urn:nbn:de:bsz:291-sulbdigital-516544
Title:
9.1931
Volume count:
0009
Publisher:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Document type:
Volume
Collection:
Saarlandica
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger
Digitised pages:
191

Chapter

Title:
Gemischte Beiträge
Document type:
Periodical
Structure type:
Chapter
Digitised pages:
145

Chapter

Title:
Aus Alt-Saarbrücker Kindheitstagen
Document type:
Periodical
Structure type:
Chapter
Digitised pages:
2

Contents

Table of contents

  • Der Saarkalender
  • 9.1931 (0009)
  • Cover
  • Title page
  • Zum Geleit
  • Preface
  • Kalendarium
  • Gemischte Beiträge
  • Was lehrt uns die Geschichte der Saar
  • Der Dudweiler Tafelstreit
  • Unter der Trikolore 1793
  • Persönliche Erinnerungen an Schultze Kathrin
  • Interne Kohlenpolitik
  • Ein saarländisches Lehrergeschlecht
  • Aus den Anfängen der saarländischen Presse
  • Schülerstreiche
  • Die Bexbacher Revolution
  • Pariser Saarverhandlungen vor 170 Jahren
  • Zeittafel (Juli 1929 bis Juli 1930)
  • 10. Tagung des Bundes der Saarvereine in Trier
  • Deutsche Frauenarbeit an der Saar
  • Raub deutscher Eisenbahnlinien durch Frankreich
  • Aus Alt-Saarbrücker Kindheitstagen
  • Homepage
  • Inserate

Full text

mit der lezten Faſer unſeres Herzens vaterländiſch, aber wir waren fern von jedem 
Chauvinismus! Auch zu Füßen des franzöſiſchen Denkmals „A 1a memoire de leurs 
compatriotes, decedes en 1870-71“, legten wir Saarbrücker Kinder andächtig unſern 
Kranz nieder! Es war uns ſelbſtverſtändlich; wußten wir doch, daß unſere Großeltern 
ebenſogut franzöſiſche wie deutſc<e Verwundete gepflegt hatten! 
Und Kaiſers Geburtstag! Wie waren die Straßen geſchmückt, geflaggt, welch froh- 
bewegte Menge ſchob, drängte, quetſchte ſich durch die viel zu engen Straßen =- ſchön 
war es doh! Und von den Fenſtern aus verrenkte man ſich ſchier den Hals, wenn die 
Militärmuſik vorbeizog, die 70ex Infanterie, die Dragoner, die 7. Ulanen, -- viel ſehen 
konnte man gar nicht, denn die ungeheure Fahne (ſagt, war auch nur ein Haus ohne 
Fahne?) klatſchte, ſhwang in der Luft hin und her, man ſah ja keine Menſchen mehr 
vor den wehenden deutſchen und preußiſchen Farben! Kornblumen trug ein jedes von 
uns, es waren nur künſtliche, denn am 22. März gibts keine auf dem Felde; aber dieſe 
Kornblume war uns etwas Heiliges, ſie war unſeres Kaiſers Lieblingsblume; und wenn 
auch die Drehorgel (in unſerer Straße ſpielten oft drei zu gleicher Zeit, nur jede in 
einer anderen Tonart) zum 100. Male anhub: „Unſer Kaiſer liebt die Blumen, denn er 
hat ein zart Gemüt“, =- wir Saarbrücker Kinder ſangen auch zum 100. Male das Lied 
mit und immer voll Andacht. 
Unter meinen „Familienerinnerungen“ liegt eine verblaßte Kornblume mit einem 
Endhen Trauerflor. Das war „der 9. März 1888“. Und daneben liegt ein Veilchen, auch 
mit Trauerflor. Das war: 99 Tage ſpäter. I< habe no< mehr ſolche „Familien- 
erinnerungen“; zum großen Teil ſind es Dokumente aus den Auguſttagen 1870, von 
Vater und Großvater geſammelt. Aber auch ich junges Kind hatte wohl ſchon das feſte, 
ſichere Gefühl von dem großen Familienzuſammenhang „Volk“; davon zeugen die ver- 
blaßten Blumen und = dieſe Zeilen. 
Berta Shmidt-Bielmann. 
ES war einmal. 
Das Aufhören der beiden aldehieſigen Bankgeſchäfte Grohe-Henrich und Haldy hat 
unter den älteren hieſigen Geſchäftsleuten Erinnerungen mancher Art wachgerufen an die 
Zeit, als der Verkehr der Bankgeſchäfte mit der Kundſchaft eine etwas mehr perſönliche 
Note trug als heute und das Wort von Treu und Glauben au<h no< etwas galt. Da 
darf vor allen Dingen der alte Prokuriſt und Kaſſierer Heinrich Bickelmann nicht ver- 
geſſen werden. Ein prächtiger Menſc< und fleißiger Arbeiter, der über fünfzig Jahre, 
ſeine ganze Lebensarbeit, dem Hauſe Grohe-Henrich gewidmet hat. Schon mit 14 Jahren 
trat er, noH unter der Aera Schlachter ein, um mit Ausnahme einer ganz kurzen Zeit, 
während der er ſich im „Ausland“, in Forbac) betätigte, bis in ſein hohes Alter bei der 
Firma zu bleiben. Hunderttauſende gingen ihm täglich durH die Hände, mit geſchloſſenen 
Augen zählte er das Geld, wie es genauer und ſchneller kein Spezialiſt vermag und 
addieren konnte er mit der Zuverläſſigkeit und Schnelligkeit einer Addiermaſchine. Mit 
ſeinem grauen Haupt- und Barthaar repräſentierte er die Firma gewiſſermaßen auch 
rein äußerlich und ließ ſic auch ſonſt niht an den Wagen fahren. Das mußte ſelbſt 
der beſte Kunde der Firma, der Kommerzienrat Rot, einmal erfahren. Er kam kurz 
nach Geſchäftsſ<luß in die Bank, wo Bickelmann noh am Abſchließen der Bücher war, 
ſtekte den Kopf durch den Schalter und grüßte „Gundach Bickelmann“. Wurſt wider 
Wurſt dachte dieſer und grüßte kurz zurück: „Gundach Roth“. Der fühlte ſich ſehr auf 
die Zehe getreten und eilte mit hohrotem Kopf zum Chef der Firma. „Du haſchd awer 
wenig Räſong dodraus“ meinte er: „De Bickelmann, der geht mit äm um, wie die Sau 
mim Beddelſack.“ Schon ſauſte, dem guten Kunden zuliebe, der Chef hinaus, um Bickei- 
mann etwas zu beſänftigen. Der jedoch meinte: „Wann der ſahd „Gundach Bickel- 
mann“, do kann ich a ſahn „Gundach Roth!“ und -- Peng =+ſauſte das Salter herunter. 
Die liebſte Erholung ſuchte und fand Bickelmann beim Angeln, das er mit unermüdlicher 
Ausdauer betrieb. Daneben war er viele Jahre Vorſtand des M.-G.-G. Eintracht. (Heute 
Männergeſangverein Saarbrücken.) Natürlich verſtand es ſich von ſelbſt, daß die 
„Herren“, die nach Erlangung des „Einjährigen“, meiſt nach Abſolvierung der „Gewerbe- 
ſchule“ bei Grohe-Henrich unter der Obhut des alten Bickelmann in die Anfangsgründe 
von Soll und Haben eingeführt wurden, auch Mitglied der „Eintracht“ waren, und bei 
den Veranſtaltungen des Vereins nicht fehlen durften. So gemütlich es da gewöhnlich 
war. man<mal paßte es den „Herren“ doh nicht in den Kram. Einmal hatte der Verein 
139
	        

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