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1930 (0008)

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Copyright

Public Domain Mark 1.0. You can find more information here.

Bibliographic data

fullscreen: 1930 (0008)

Periodical

Persistent identifier:
1671265963
Title:
Der Saarkalender
Sub title:
ein Volksbuch für heimatliche Geschichtsforschung, Kunst, Naturwissenschaft, für saarländische Literatur, Statistik und Volkshumor
Shelfmark:
Z 647
ZDB-ID:
ZDB Icon2981281-1
PPN der Nachfolger-Zeitschrift:
1671266579
Place of publication:
Saarbrücken
Publisher:
Druck und Verlag von Gebr. Hofer AG
Document type:
Periodical
Collection:
Periodicals
Year of publication:
1923
1936
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger

Volume

Persistent identifier:
1671265963_0008
URN:
urn:nbn:de:bsz:291-sulbdigital-514529
Title:
1930
Volume count:
0008
Publisher:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Document type:
Volume
Collection:
Periodicals
Year of publication:
1930
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger
Digitised pages:
201

Chapter

Title:
Gemischte Beiträge
Document type:
Periodical
Structure type:
Chapter
Digitised pages:
144

Contents

Table of contents

  • Der Saarkalender
  • 1930 (0008)
  • Cover
  • Title page
  • Zum Geleit
  • Preface
  • Kalendarium
  • Gemischte Beiträge
  • Contents
  • Inserate

Full text

Saarkalender für das Jahr 1930 
Joſef Schäfer konnte ſich vor Lachen nicht halten. Die Alte „bekriegte“ ſich 
ſehr bald wieder, ſchoß wie ein wütender Tiger auf mich los und erklärte kurz 
entſchloſſen: „Die Geis koſtet 14 Dhaler!“ J< fand die Forderung für eine alte 
ſtörriſche Ziege nicht grade beſcheiden, aber um allen Schwierigkeiten aus dem 
Wege zu gehen, bezahlte ich ihr 14 Taler gleich 42 Mark und ſchenkte der 
Alten, großmäütig wie ich mich hatte, die tote Ziege, die doh eigentlich meine 
wohlerworbene Jagdbeute war. 
Die Sache ging natürlich wie ein Lauffeuer dur< Dudweiler und Um- 
gegend. Wo wir uns in Zukunft zeigten, konnten wir uns auf dem „Scoſeeh“ 
vor alten Weibern mit Ziegen kaum retten, die alle ihre alten Geiſen für 
14 Taler totgeſchoſſen haben wollten. Wir hüteten uns aber ſchwer. Wir hatten 
in anbetracht der finanziellen Seite des Unternehmens mit dem einen Mal 
genug. 
Ns trug mir dann den Namen der „Geiſediwwel“ ein. Später iſt die 
Angelegenheit, namentlich bei der Wahlagitation von den politiſchen Gegnern, 
hart entſtellt, benußt worden. Jh wurde hingeſtellt als ein Ziegenmaſſen- 
mörder, der bis an die Zähne bewaffnet auf der Landſtraße herumſtreicht und 
alten harmloſen Frauen hinterrücks die Geiſen totſchießt. 
So geſchehen im Auguſt 1883 in Dudweiler bei Saarbrücken. 
„Uee, ih mahn nit!'' 
Die ſieben Bilder Antons v. Werner im Kaiſerſaal des alten Rathauſes, ein Geſchenk 
Wilhelms 1. im Jahre 1880, ſind wohl allen Saarländern bekannt. Der älteren Generation 
dürfte noh der Streit in lebhafter Erinnerung ſein, der etwa 1890 um den Beſitz der 
Bilder entbrannte, ob Saarbrücken allein den Schatz beanſpruchen dürfe oder St. Johann 
Miteigentum geltend machen könne. Die Bürgermeiſter, Stadtverordnetenkollegien, Preſſe 
und Bürgerſchaft lagen darob hüben und drüben, diesſeits und jenſeits des „Jordans“ 
in arger Fehde, die uns heute ganz ſeltſam anmutet. Man verſteht nicht mehr den klein- 
lichen Neid und die Eiferſucht zwiſchen der blühenden „Roſe“ und dem alten, ſchläfrig 
gewordenen Naſſauer. „Löwen“. Jede Gelegenheit wurde gewiſſenhaft wahrgenommen, 
gegeneinander zu arbeiten, nur der Gedanke einer Vereinigung blieb unberührt, das 
Nächſte lag den kleinlich denkenden Kampfhähnen am fernſten. Selbſt Anton v. Werner 
konnte in dem Bilderſtreit den Frieden nicht herſtellen mit ſeiner verſtändigen Erklärung, 
„daß die Anerkennung, welche durch das Bilderdenkmal ausgedrückt werden ſollte, ebenſo 
St. Johann wie Saarbrücken gegolten“. 
Auf einem der ſieben Gemälde hat der Künſtler die Ankunft des Königs von Preußen 
in Saarbrücken am 8. Auguſt 1870 in einem figurenreichen Bild wiedergegeben. Zur 
Darſtellung gelangten hier aus der Bürgerſchaft zumeiſt Perſonen, die ſich im ſpäteren 
Verlaufe des Krieges durch Wohltun und aufopfernde Kriegerpflege hervorgetan haben. 
Man bemerkt unmittelbar vor dem Gefährt des Monarchen auch ein kleines Mädchen, 
das von dem Polizeikommiſſar Wirtz etwas zurückgehalten wird. Es iſt die älteſte Tochter 
des Bankiers Schlachter, die ſpätere Frau Berta Stille, deren Tod vor einigen Jahren 
erfolgte. Die Kleine überreichte dem König einen Blumenſtrauß und erfreute ihn ſichtlich 
durch ein frei und völlig ungeniert vorgetragenes Begrüßungsgedicht. Der Monarch 
reichte dem friſchen Kinde die Hand und ſagte: „Zur Belohnung ſollſt du auch einen Kuß 
von deinem König haben.“ Zu aller Anweſenden Ueberraſchung antwortete der kleine 
Balg in ungeſ<hminkter Saarbrücker Mundart: „Nee, ic mahn nit!“ Der König lächelte 
und fragte beluſtigt zurück: „Warum willſt du denn keinen Kuß von mir?“ worauf die 
zweite, noc< überraſchendere Antwort herausplaßzte: „Du biſcht m'r zu alt!“ Während 
der König über dieſe kindliche Aufrichtigkeit herzlich laßen mußte, wußten die gleichfalls 
anweſenden Eltern kaum, wohin vor Entſetzen und Verlegenheit. A...Z. 
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litis
	        

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1930. Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek, 1930. Print.
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