7.1929 (0007)

Bibliographic data

Bibliographic data

Description

Persistent identifier:
1671265963
Title:
Der Saarkalender
Sub title:
ein Volksbuch für heimatliche Geschichtsforschung, Kunst, Naturwissenschaft, für saarländische Literatur, Statistik und Volkshumor
Place of publication:
Saarbrücken
Publisher:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Structure type:
Periodical
Collection:
Saarlandica
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek

Description

Persistent identifier:
1671265963_0007
URN:
urn:nbn:de:bsz:291-sulbdigital-510277
Title:
7.1929
Volume count:
0007
Place of publication:
Saarbrücken
Publisher:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Structure type:
Volume
Collection:
Saarlandica
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger
Digitised pages:
201

Description

Title:
Gemischte Beiträge
Structure type:
Chapter
Collection:
Saarlandica
Digitised pages:
141

Table of contents

Table of contents

  • Der Saarkalender
  • 7.1929 (0007)
  • Cover
  • Title page
  • Zum Geleit
  • Preface
  • Kalendarium
  • Gemischte Beiträge
  • Start page
  • Inserate
  • Cover

Full text

  
  
  
Saarkalender für das Jahr 1929 
Umſ—chau. „Den Berg enunner helfen alle Heiligen, 
Den Berg enuff kei’ Teifel!“ 
Saarl. Sprichwort. 
Lieber Leser! 
arum ſoll ich dich hier quälen und dir ſpaltenlang erzählen, was dir längſt 
zum Ueberdruß und wahrhaftig kein Genuß. Es ist und bleibt das alte Leid 
auf unserm Sterne weit und breit, das alte wehmutsreiche Lied, das unser 
Herz zusſammenzieht. Bald donnert's hier, bald kracht es dort, von wahrem 
Frieden noch kein Wort, denn dieser gute Engel fleucht des wilden Hassepakts Geleucht. 
Die Selbstbeſtimmung sollte kommen, allen wohl zu Nutz und Frommen, natürlich Deutſch- 
land ausgenommen. 
Frankreich hat es mit einem Stacheldrahtzaun im Oſten, Süden und Westen umgeben 
in einer Politik auf lange Sicht. Bis an die Zähne bewaffnet, wimmert es der Welt vor, 
es bange um seine Sicherheit, ein Popanz ohnegleichen. In Wahrheit zwängt es alles in 
die Soldatenjacke, um die militärische, politiſche und wirtschaftliche Hegemonie in unserem 
fiebernden Erdteil zu stabilisieren. L’'Europe c'est moil Galliſcher Dünkel, ein Erbteil 
seit Cäsars Zeiten, das iſt der Gaunerblick der Tücke, weit entfernt vom Menſchheits- 
glücke. Ö 
Der alternde Hahn pluſtert sich auf. Er grübelt nur, wie er den Adler kränkt, und 
nichts an Leid wird ihm geschenkt. Das schwarze Hemd, des Deutſchenhaſsses schmutziges 
Symbol, es wütet roh in Südtirol. O, Walter von der Vogelweide, was tut man deinem 
Land zu Leide! Und in der Tschechoslowakei dieselbe triſte Melodei. Der Tschech voll 
Hinterliſt und Mucken iſt hocherfreut, uns anzuſpucken. Die Großmacht mit der Laus im 
Schild, an Haß der Welſchen Ebenbild, sie lebt von Frankreichs Gnadenbrot und wünſcht 
von Herzen uns den Tod. Die Hände reibt sich der Polak: ,„Prsia krew dem daitſchen 
Lumpenpack!“ Zum Glück muß er sich endlos jucken, sonst würd’ er unsern Oſten schlucken. 
Kurz, iſt ein Völkchen noch so klein, heut will es Deutſchenhasser sein. 
England hat seine Sorgen und kann dem Hochmut der Franken und ihren Helfers- 
helfern keinen Dämpfer aufsetzen. Im fernen Osten wütet seit Jahren ein großer Brand, ein 
400-Millionenvolk iſt erwacht. Bedenklich leidet das Riesengeſchäft des Union Jack dar- 
unter. Boykott engliſcher Ware iſt die Antwort4 auf die Ausplünderung eines ehrlichen, 
fleißigen Volkes. In Egypten, selbſt in Indien sieht man Flammen aufzüngeln, die ein 
Freiheitsſturm zu hellem Feuer entfachen kann. Die wirtschaftlichen Folgen dieser miß- 
lichen Lage trommeln bereits an die Tore des Geschäftsmannes der Welt. Wie war John 
Bull so dick und so gesund und klapperte mit seinem Pfund; wo sonſt das Herz, sein 
Scheckbuch liegt, mit dem ‘er alle Welt besiegt, das business, jetzt wird es mies, o je, o je, 
wie rührt mich. dies! 
Amerika, der kalt rechnende Bankier Europas, ſuchil das Chaos aus Rüchkſsicht auf 
ſeinen Dollarpump zu dämpfen. Hin und wieder hält Jonathan die fatalen Schuldſchein- 
bindel hoch und ruft den leeren Geldbeuteln vergeblich zu: Bitte, zahlen meine Herr- 
schaften! Dann wieder mahnt es, um sein Geld zu ſichern, zur Vernunft. Abrüſtung, 
Antikriegspakt und andere höchſt wünſchenswerte Sachen werden serviert. Da schließt 
sich schnell das größte Maul, als wär’ das Gute oberfaul, und der Kläffer große Schar 
zeigt sich dieses Geistes bar. Sie schleicht verſtimmt bei Seite und flieht vor Kellogg in die 
Weite. Wer möcht’ noch heut sich drauf verſteifen und sehn am Himmel Silberstreifen ? 
Von allem andern laßt mich ſchweigen, ich wollt’ in aller Kürze zeigen, welch’ rieſen- 
große, schwere Not das arme Vaterland bedroht. : 
? 33
	        

Cite and reuse

Cite and reuse

Here you will find download options and citation links to the record and current page.

Volume

METS METS (entire work) MARC XML Dublin Core RIS IIIF manifest Mirador ALTO TEI FULLEXT PDF DFG-Viewer OPAC

Chapter

PDF RIS

Image

PDF JPEG Master (TIF) ALTO TEI FULLEXT

Image fragment

Link to the viewer page with highlighted frame Link to a IIIF image fragment

Citation links

Citation link to work Citation link to page

Image manipulation tools

Tools not available

Share image region

Use the mouse to select the image area you want to share.
Please select which information to copy to the clipboard by clicking on the link:
  • Link to the viewer page with highlighted frame
  • Link to a IIIF image fragment
Fullscreen Logo Full screen
  • First image
  • Previous image
  • Next image
  • Last image
  • Show double pages
  • Rotate to the left
  • Rotate to the right
  • Reset image to default view
Use the mouse to select the image area you want to share.
Please select which information to copy to the clipboard by clicking on the link:
  • Link to the viewer page with highlighted frame
  • Link to a IIIF image fragment