SULB digital Logo Full screen
  • First image
  • Previous image
  • Next image
  • Last image
  • Show double pages
Use the mouse to select the image area you want to share.
Please select which information should be copied to the clipboard by clicking on the link:
  • Link to the viewer page with highlighted frame
  • Link to IIIF image fragment

7.1929 (0007)

Access restriction

There is no access restriction for this record.

Copyright

The copyright and related rights status of this record has not been evaluated or is not clear. Please refer to the organization that has made the Item available for more information.

Bibliographic data

fullscreen: 7.1929 (0007)

Periodical

Persistent identifier:
1671265963
Title:
Der Saarkalender
Sub title:
ein Volksbuch für heimatliche Geschichtsforschung, Kunst, Naturwissenschaft, für saarländische Literatur, Statistik und Volkshumor
Shelfmark:
Online-Publikation
Place of publication:
Saarbrücken
Publisher:
Druck und Verlag von Gebr. Hofer AG
Document type:
Periodical
Collection:
Periodicals
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek

Volume

Persistent identifier:
1671265963_0007
URN:
urn:nbn:de:bsz:291-sulbdigital-510277
Title:
7.1929
Volume count:
0007
Publisher:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Document type:
Volume
Collection:
Saarlandica
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger
Digitised pages:
201

Chapter

Title:
Gemischte Beiträge
Document type:
Periodical
Structure type:
Chapter
Digitised pages:
141

Contents

Table of contents

  • Der Saarkalender
  • 7.1929 (0007)
  • Cover
  • Title page
  • Zum Geleit
  • Preface
  • Kalendarium
  • Gemischte Beiträge
  • Homepage
  • Inserate
  • Cover

Full text

Saarkalender für das Iahr 1920 
  
Hubbes und ich an der Beresina. 
Von Bäckermeister Adolf Bobbert-Saarbrücken. 
An der Beresina iſt schon manches passiert, was mit ehernem Griffel in die Tafeln 
der Weltgeschichte eingeratt worden iſt. Ihr wißt doch, wie man dort dem ersten 
Napolium mitgespielt hat, dem die Kosaken ordentlich ans Leder gingen. Ihr habt 
doch auch schon von dem Schneider von Pensa gehört, der auch an der Bereſina herum 
seinen Skat gekloppt hat und dann im Verlaufe kriegeriſcher Handlungen berühmt 
geworden iſt. Nun will ich weder mich noch meinen Freund Hubbes aus der . . . . ſtroß 
mit dem erſten Napolium oder dem Nadelmeister irgendwie in Parallele setzen und den 
Anspruch erheben, von der Weltgeschichte glorifiziert zu werden: aber Tatsache iſt, daß 
wir zwei ausgekochte Spreben als anerkannte Sonntagsjäger und Mitglieder des Tier- 
ſchutzvereins einer Bande von Wildschweinen an dieser hiſtoriſchen Beresina erfolgreich 
zu Leibe gerückt sind. Und das soll mal einer nachmachen, solange es keine Sonntags- 
karten nach der Beresina gibt. 
. Ich sehe heute noch die verdutzte Viſaaſch meiner Ordonnangzg, als sie mir so beiläufig 
in die Bude rief, daß am Hohezolleregraawe e Haufe Wildſsauwe gesiehn worr sinn und 
ich sofort den dienstlichen Befehl zum Anschluß an eine Jagdexpedition gab. Ich hatte 
als oberſter Küchenchef für das leibliche Wohl und Wehe meiner Kompagnie zu sorgen 
und wäre in den mageren Jahren an Elefanten und Brontoſauruſsſe herangegangen, wenn 
nicht nach Brehm das Fleiſch dieser Ungeheuer für den menſchlichen Genuß als unbrauch- 
har heztse! werden müßte, und es der Küchenbesatzung im übrigen auch an S. K.- 
unition fehlte. 
Obwohl die vereidigten Sachverſtändigen des Kriegsernährungsamtes das von mir 
auftragsweiſe bereitete Stacheldraht- und Rübenzeug für genügend vitaminhaltig er- 
klärten, mußte ich die Speisekarte abwechslungsreicher zu gestalten versuchen. Hatte 
ich doch in der Hauptsache Saabrigger Grageehler zu befriedigen. 
Also mobilisierte ich meinen Freund Hubbes, der sonst besser mit dem Hobel umzu- 
gehen versteht, und zog mit ihm und der verdrießlich grunzenden Ordonnanz in Nacht 
und Schnee von dannen. 
Zittert, elende Wüſtlinge 
der beresianiſchen Steppe! 
I< 
Drei Doppelfuſel aus den eisernen Kompagniebeständen hatten wir zu uns genommen 
und damit die Feldflaſchen gefüllt, um in bewährtem Offensivgeiſt den Bestien ins 
wilde Auge zu ſchauen. Proben an der kleinen Plempe ergaben, daß sie gut geschmiert 
war und als letzte Rettung herausgebracht werden konnte. j 
Bsſsssſdo!! + Ein infernaliſcher Geruch stieg mir in die Nase, als wir nach einer 
halben Stunde eine Waldlichtung erreichten und auf dem Boden wildsauartige Spuren 
fanden! Nicht umsonst hatte ich in meiner Jugend Winnetou und Old Shatterhand 
ſtudiert. Die Ordonnanz bestätigte wimmernd, daß wir am Kampfplatz waren. Puh — 
lag hier nicht das Gerippe einer Kuh? Bîsſſſſsd, ging es in einem Loch in Stellung, um 
die vierbeinige Saubande abzuwarten. Ich verlas die Kriegsartikel und das Exrerzier- 
reglement und appellierte an den Mannesmut der braven Soldaten, die für ihr Vater- 
land und ihren Magen alles zu tun bereit sein müßten. Ich verwies auf Beispiele in 
der Geschichte. Hatte es den gewünſchten Erfolg? 
„Du, Adolf, ich hann geheerd, die Wildſaue hädde voore ä Horn uff dr Schnauz!“ 
„Dirmel, hannse dr nidd noch verzeehld, sie dädde hinne odeme wie die Wolfssſchlucht- 
wildſau bei Bömiy im , Freiſchütz“ ?“ 
„Wenn so e Vieh wiedich wird, kenne se ihr beſchde Freinde nimmeh.“ 
„Jo, jo, es soll mol äner vunner Wildſau um e Baam erum gejahd worr ſinn. 
Zuledſschd hattsene verwidſchh un haddem de Bauch uffgeritzt.“ 
„Han mir e Gligg, daß kä Baam in der Näh is.“ 
143
	        

Cite and reuse

Cite and reuse

Here you will find download options and citation links to the record and current image.

Volume

METS METS (entire work) MARC XML Dublin Core RIS Mirador ALTO TEI Full text PDF DFG-Viewer OPAC
TOC

Chapter

PDF RIS

Image

PDF ALTO TEI Full text
Download

Image fragment

Link to the viewer page with highlighted frame Link to IIIF image fragment

Citation links

Citation links

Volume

To quote this record the following variants are available:
URN:
Here you can copy a Goobi viewer own URL:

Chapter

To quote this structural element, the following variants are available:
Here you can copy a Goobi viewer own URL:

Image

To quote this image the following variants are available:
URN:
URN:
Here you can copy a Goobi viewer own URL:

Citation recommendation

7.1929. Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek. Print.
Please check the citation before using it.

Image manipulation tools

Tools not available

Share image region

Use the mouse to select the image area you want to share.
Please select which information should be copied to the clipboard by clicking on the link:
  • Link to the viewer page with highlighted frame
  • Link to IIIF image fragment

Contact

Have you found an error? Do you have any suggestions for making our service even better or any other questions about this page? Please write to us and we'll make sure we get back to you.

How many grams is a kilogram?:

I hereby confirm the use of my personal data within the context of the enquiry made.

Diese Website benutzt Cookies, die für den technischen Betrieb der Website erforderlich sind.