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1928 (0006)

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Bibliographic data

fullscreen: 1928 (0006)

Periodical

Persistent identifier:
1671265963
Title:
Der Saarkalender
Sub title:
ein Volksbuch für heimatliche Geschichtsforschung, Kunst, Naturwissenschaft, für saarländische Literatur, Statistik und Volkshumor
Shelfmark:
Z 647
ZDB-ID:
ZDB Icon2981281-1
PPN der Nachfolger-Zeitschrift:
1671266579
Place of publication:
Saarbrücken
Publisher:
Druck und Verlag von Gebr. Hofer AG
Document type:
Periodical
Collection:
Periodicals
Year of publication:
1923
1936
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger

Volume

Persistent identifier:
1671265963_0006
URN:
urn:nbn:de:bsz:291-sulbdigital-508127
Title:
1928
Volume count:
0006
Publisher:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Document type:
Volume
Collection:
Periodicals
Year of publication:
1928
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger
Digitised pages:
214

Chapter

Title:
Gemischte Beiträge
Document type:
Periodical
Structure type:
Chapter
Digitised pages:
150

Contents

Table of contents

  • Der Saarkalender
  • 1928 (0006)
  • Cover
  • Title page
  • Zum Geleit
  • Preface
  • Kalendarium
  • Gemischte Beiträge
  • Contents
  • Inserate
  • Cover

Full text

  
Saarkalender für das Jahr 1928 ; 
  
  
  
Gibbelgewwig (gerne gebend). Dem Sanitätsrat Dr. Langguth aus Sulzbach begegnet eines Tages ~ es 
ſind gut 50 Iahre her — ein Bekannter und erkundigt ſich nach dem Befinden eines Sulzbacher Einwohners, 
nennen wir lettern mal Detter Matthes. Der Delter Matthes war als recht vermögender, aber auch als über- 
trieben ſparſamer Herr bekannt, und Arztbeſuche leiſtete er ſich nur 1n ſeltenſten Fällen, trozdem er immer 
etwas kränkelte. „Wie's dem Vetter Matthes geht, frage Sie mich? Och ~ der macht's nimmeh lang!“ 
„Was Sie nit ſahn, Herr Sanidätsrat! Das is doch gar nit meegiich! Ich han ne doch noch vor ere Stunn 
in ſeinem Gaarde geſiehn!‘“ –~ „Nu äwe, do grad im Gaarde is ſei Krankheit zum Dorſchein kumm.“ ~ ,, Wie 
ſoll ich das verſtehn?“ –~ „Nu, ganz eenfach! Mr ſsaat doch immer, wann jemand, der wo ſunſcht geizig is, uff 
eemol gibbelgewwig werd, daß der 's nimmeh lang mache däht, niwwohr?“ – ,, Ach, ſo menne Se das, Herr 
Sanidatsrat? Na, un der Vetter Matthes sollt‘ uff eemol gibbelgewwig wor ſin? Sell miſſe Se eme annere 
verzehle, das glaab ich ſei Läwe nit!“ – „Ua, do will ich Ihne de Beweis liefere“ erwidert Dr. L. und zieht 
aus ſeinem , Bandelſack“, der hinteren Rocktaſche, eine Handvoll „grutzige Eppel“ heraus, die er dem Be- 
kannten unter die Nase hält. „Siehn Se, die hat mr dr Detter Malthes vor ere halb Stunn geſchenkt un 
geſaat, ſe wäre e bisje wurmſl]tichig, awwer ſunſchd noch nit ſchlecht, ich ſoll ſe meine Kinner mitnemme 
no, is das nit gibbelgewwig, un kann ſo e Mann do noch lang läwe? “ 
“ Lachend trennten ſich die beiden, und noch nach Jahren erzählte der Sanitätsrat die kleine Schnurre 
hin und wieder mit behaglichem Schmunzeln. Dr. W. M. 
Die zärtliche Gattin. Sie war ihrem Gatten während ſeiner langen Krankheit die treueſte Pflegerin 
geweſen und keine Nacht von ſeinem Bett gewichen. Gerührt dankte ihr der Mann, als er wieder genesen war. 
„Marie, ich werde Dir das nie vergeſſen. Deine Opferfreudigkeit und Güte iſt wie mit goldenen Lettern in 
meinem Gedächtnis eingeſchrieben. Warum tateſt Du das, Du Gute?“ Er machte verzückt eine Pauſe, in der 
Hoffnung, von ſeiner Frau das Geständnis zu hören, daß ſie das alles nur aus großer Liebe zu ihm getan 
habe. Aber die Frau bereitete ihm eine große Enttäuſchung, als sie ruhig antwortete: „Lieber Gott, Iean, 
wer heiratet denn heutzutage eine Witwe mit vier Kindern?“ 
Der lehte Wunſch eines Trinkers. Ein großer Trinker war der Kur f ür ſt Fr i e d rich v on der 
P f a l z. Er konnte dreimal einen Humpen leeren, der sechs Quart faßte. Aber hintereinander. Als er 
dem Sterben nahe war, forderte er ein Glas Waſſer. – Alles war erſtaunt, hatte doch Friedrich niemals 
in ſeinen Leben Waſſer getrunken. Er aber entgegnete: „K u f d em St er b e b ett e m u ß ein 
gu ter C hriſt ſi ch auch m it ſ ein em T o d f ein d e ver ſöhn en !“ 
Auf dem Standesamt lacht während des Trauungsaktes ein Bräutigam zum Aerger des Standesbeamten, 
der den reſpektloſen jungen Mann anhaucht: „Warum lachen Sie eigentlich, bedenken Sie doch, daß Sie in 
dieſem Augenblick in den heiligen Stand der Ehe treten und da gibt's nichts zu lachen!“ 
Ein Vorſichtiger. Auf dem Werke des Kommerzienrats Schieß verunglücken tödlich der Werkmeiſter 
Runge und der Arbeiter Kampf. Ein junger Pfarrer hält am Grabe die Leichenrede, ſchildert den Fleiß der 
Derſtorbenen und ſagt darauf: „Runge, du haſt ausgerungen, Kampf, du haſt ausgekämpft.“" Bei diesen 
Worten flüſtert der alte Schieß ſeinem Nachbar zu: „Der do ſoll m'r mal die Leichenred nit halte!“ 
Die Macht der Töne. Saarbrücken iſt bekanntlich eine Muſikſtadt erſten Ranges. Die edle Muſika iſt ein 
Troſt in unſerem wirtſchaftlichen Katenjammer, aber, wo Licht iſt, gibt es auch Schatten. Zwei Bürger treffen 
ſichi „In meiner Wohnung lebt jett die Poeſie, meine Frau lernt Klavier, meine älteſte lernt Diolinſpiel und 
die jüngſte lernt das Singen.“ „Und was lernſt du denn?“ Zögernd kommt die Antwort: ,Ich lerne leiden 
ohne zu klagen!“ 
Literaturkundig. Zu einem literariſch wohlbewanderten Eheherrn sagte die in dieſem Punkte weniger 
leiſtungsfähige Ehefrau: „Lieber Mann, in welchem Gedicht ſtehen doch die herrlichen Worte: 
„Ver nie ſein Brot mit Tränen aß, 
Der iſt kein braver Mann!“ 
„Aber, liebe Frau, weißt du es nicht, das iſt ja die zweite Strophe jenes unsterblichen Hymnus, der beginnt: 
„Wer niemals einen Rauſch gehabt, 
Der kennt Euch nicht, ihr himmliſchen Mächte!“ 
Der Derantwortliche. Die Tür zum Standesamt wurde heftig aufgeriſſen und eine aufgeregte Frau ſtürzte, 
den Trauſchein in der Hand, auf den Standesbeamten los: „Haben Sie mich getraut oder nicht?“ Der Beamte 
lat Zz! dex Schein: „Natürlich habe ich Sie getraut!“ „Vun, und was wollen Sie nun tun — er iſt 
Unmöglich. R. trifft ſeinen alten Freund zufällig nach Iahren in der Bahn. Freudigſte Begrüßung. Bei dem Hut- 
abnehmen ſieht R. erſtarrt den Iugendgenossſen an: „Menſch,“ ruft er, „du haſt ja wortwörtlich nicht ein Haar 
mehr auf deinem Schädel!“|H „Meine Frau ging mit meinem Kaſſierer durch, und da habe ich in einer Nacht 
alle Haare verloren.“ – , Ach, ſei nicht traurig, laß Gras drüber wachſen." 
Ein Dämpfer. Ein guter Freund des Saarkalenders ſchreibt: In der Straßenbahn war ich heute Zeuge 
folgender odielſagender Unterhaltung von zwei mir perſönlich als Windbeutel bekannten jungen Leuten. „„Du. 
ich ſag dir, mei Dadder hat e Geſchäft angefang. Das flott Lebe hat nu ei End, ich werre mei Dadder jetzt hoch 
ſchaffe, ich werre ne ſchon dermage unnerſtizze, daß’ er en die Höh kummt!“ Der andere darauf: „Jo, in die 
Hee, in die Dachſtub meinſchte!“ 
. . . . 
; 169
	        

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1928. Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek, 1928. Print.
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