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1926 (0004)

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Copyright

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Bibliographic data

fullscreen: 1926 (0004)

Periodical

Persistent identifier:
1671265963
Title:
Der Saarkalender
Sub title:
ein Volksbuch für heimatliche Geschichtsforschung, Kunst, Naturwissenschaft, für saarländische Literatur, Statistik und Volkshumor
Shelfmark:
Z 647
ZDB-ID:
ZDB Icon2981281-1
PPN der Nachfolger-Zeitschrift:
1671266579
Place of publication:
Saarbrücken
Publisher:
Druck und Verlag von Gebr. Hofer AG
Document type:
Periodical
Collection:
Periodicals
Erscheinungsverlauf:
1923 - 1936
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger

Volume

Persistent identifier:
1671265963_0004
URN:
urn:nbn:de:bsz:291-sulbdigital-500996
Title:
1926
Volume count:
0004
Publisher:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Document type:
Volume
Collection:
Periodicals
Year of publication:
1926
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger
Digitised pages:
230

Chapter

Title:
Gemischte Beiträge
Document type:
Periodical
Structure type:
Chapter
Digitised pages:
152

Contents

Table of contents

  • Der Saarkalender
  • 1926 (0004)
  • Cover
  • Title page
  • Zum Geleit
  • Preface
  • Kalendarium
  • Gemischte Beiträge
  • Contents
  • Inserate

Full text

Saarkalender für das Jahr 1926 
  
Dem Nickel, seim Kumpel, is das verſteert Gewäwes von dem, Michel uffgefall. un do hat er 
ne emol gefroot: „Saah, was haſchde dann eichentlichrk Du eſcht nit meh, du saufscho nure noch 
wie e Loch, un de ganze Daach laafschde dorum wie dirmelich?“ gj, Nickel, saad de Michel, mei 
Phylax leit im Krepiere un der Dokter ſaad, ich ſollne vergifde. Awer ich kanns nit. Wäſchd 
dunn du ke Mittel, vor so e ald arm Diehr aus der Welt ze ſchaffe?“ „Ei, mennt der Nickel, ich 
hann vun der Grub noch e paar Dynamitpatrone, die holle mer. Ich mache das schun, dann 
brauchſchd zu dich nit drum ze kimmere. Mir lassene änfach explodiere. Das geht ſchnell un 
dodevun ſpihrt er nix.“ 
Am nächſchde Sunnta hann die zwei also de ald Hund enaus uff de Berg geschläft, hanne dort 
an e Pfahl gebunn un dem Phylax die Dynamitpatron an de Schwanz gemacht. Der Michel hat 
ſei ald Vieh nochämol grindlich gestreichelt und gehämelt; es Wasser hatem in de Aue geſtann. Er 
hat gar ke End kinne finne. Schließlich hat er dann doch noch erausgewircht: „Geh Nickel, ſtech 
die Zindschnur jetzt aan.“ Der hat aachs Fixhelzie an die Schnur gehall, un wies angefang hat 
ze ſpauge, ſinn die zwei furtgelaaf. 
Vie se so finnefzig Meter eweg ware, is der Phylax unruhich wor. Dem. Vieh is die Sach 
anscheinend aach nit ganz koscher vorkummun; er hat als gerubbeld und gezoh, vor loszekumme, 
un is hin un her gesprung un hat als an dem Strick geriß. 
Dev Michel guckd allsfort no seinem treie Hund erum, un die Träne laafe em iwer die. Backe, 
wie er sieht, daß der Hund zu em will. „Sei doch ruhig, Phylachsche! Kusch dich, mei gutter Kerl!“ 
ruft er als un will de Hund beruhiche, awer der reißt un roppt un wimmert, un uff ämol fallt 
der Pahl von all dem Geropps um, weil er nure ganz locker im Boddem geſstock hat, un mei Hund 
wasgebſchde-washaſchde hinner de zwei Brider her. 
Der Michel hat garnitmeh an die gefährlich Ladung vun dem Phylax gedenkt un war sowieso 
ganz ſchusselich vun dem Läd um de Hund. Er hat ſich beinah gefreit inver die Anhänglichkät, 
wo dem alde, wackeliche Vieh widder so uff die Bän geholf hat. Awer der Nickel is gang käsweis 
wor im Gesicht un hat nure gekriſch: „Michel, die Patron!!“ un is nix wie los em Abhang ennuner. 
Do is dem Michel die Dynamitladung ſiedig heiß widder ingefall un er hat sich aach ans Flichte 
gebb. Vor Angschd hat er garnit laafe kinne, ſo hannem die Bän geschebbert und geſchloddert. 
In seine Dodesängschde hat er als gekriſch: „Kusch dich, Kuſch dich!“ awer der Phylax mit ſeiner 
Dynamitpatron un seiner Anhänglichkät is als hinnerem här und näherkumm. 
Wie der Hund ſchun ganz nächſchd beiem is, steht der Michel pletzlich vor dem alde kläne 
Stänbruch am Berg und hat hinner sich die Patron un vor ſich de Abſturz. In seiner Verzweifelung 
laßt er sich änfach falle und ſchlaat die zehn Meter enunner uff die Soohl, daß em sämtliche 
Knoche int Leib krache. Es war awer aach die hechschd Zeit, daß er ſich dinn gemachd hat, dann 
wie er ſich unne grad zesammenrappelt, vor weiter zu laafe, gebts owe am Rand vun dem. Stän- 
bruch e firchterliche Krach, dem Michel falle e paar geheriche Brocke ins Kreiz, un tirrekt näwe 
em sauſt der Kopp vom Phylax auf de Boddem. Do war der Phylax noch im letzschvhe Moment 
explodiert, ohne in seiner Anhänglichkeit sei Herr mit in die Luft ze ſprenge. ; 
Der Michel hat sich de Buckel gerieb, sei Knoche sammegesucht un is ganz dusma hemm. Vor 
e paar Daach hat er ſich uff de Schrecke hin müſſe ins Bett lege. Zeit seines Läwens hat er vun 
Dynamit genuch gehat, un sei Hunde hat er all abgeſchafft. 
2. Die Patrone Rr. 7. 
Ging die Jagdgesellſchaft auf Hühnerjagd, so hatte abends der „Pabbe“ immer 
die meiſten Hühner geschossen. Alle „Kompagnie-Hühner“ zählte er für sich. Dies ärgerte 
den alten Erd m enger und er wollte seinen Freund „Pabbe“ von dem Lügen heilen. 
Vor einer geplanten Hühnerjagd ließ sich E. von der Frau des ,Pabbe“ alle 
Patronen Nr. 7 ihres Mannes geben. Er hatte vorher schon genügend Patronen mit 
Sand und Sägemehl geladen, vertauſchte dieſe, ohne daß Frau „Pabbe“ etwas davon 
merkte. Am Abendſtammtisch nach der Hühnerjagd frug E. den ,„„Pabbe“ so beiläufig, 
wieviele Hühner er denn heute geſchoſſen hätte. „Ich glaube, es waren 12 Stück, die 
auf mein Konto kommen.“ „,Das glaube ich nicht“, sagte E. und ließ von der Frau 
„Pabbe“ mal Vaters Patronen Nr. 7 bringen. Diese wurden geöffnet, nichts als Sand 
war drin. Das „Hallo‘ am Stammtisch war groß, der „Pabbe“ wurde ſehr kleinlaut 
und log in Zukunft nicht mehr so toll. 
3. Der schußfeſte Haſe. 
Erdmenger und „Pabbe“ hatten die Jagd von N. gemeinsam. Diese begann schon 
bei der Türe des „Pabbe“. Eines Tages hatte E. einen Haſenbalg ausgeſtopft und 1hn 
in der Baumſchule in eine künſtliche „Sasse“ gesetzt. E. kam bei der Suche mit einem 
Jungen an dem Hater vorbei. Er ſchickte den Jüngling sofort zum ,„Pabbe“, er solle 
ihm sagen, in der Baumſchule läge ein Hase. Sogleich nahm ,„Pabbe“ - seinen Schieß- 
prügel von der Wand und rückte dem armen Mummelmann zu Leibe. Der Junge ging 
mit und zeigte dem „Pabbe“ den Hasen. Der jagdeifrige funkte auf 30 Schritt mehr- 
mals auf den Balg, aber nichts rührte ſich. Als „Pabbe“ näher kam, hatte der aus- 
geſtopfte Haſenbalg einen Zettel im Geäſe, auf welchem stand: „Guten Tag, „Pabbe“!“ 
Es piuß noch nachgeholt werden, daß der „Pabbe“ sehr kurzsichtig war und eine dickr 
rille trug. 
  
169
	        

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1926. Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek, 1926. Print.
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