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1925 (0003)

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Copyright

Public Domain Mark 1.0. You can find more information here.

Bibliographic data

fullscreen: 1925 (0003)

Periodical

Persistent identifier:
1671265963
Title:
Der Saarkalender
Sub title:
ein Volksbuch für heimatliche Geschichtsforschung, Kunst, Naturwissenschaft, für saarländische Literatur, Statistik und Volkshumor
Shelfmark:
Z 647
ZDB-ID:
ZDB Icon2981281-1
PPN der Nachfolger-Zeitschrift:
1671266579
Place of publication:
Saarbrücken
Publisher:
Druck und Verlag von Gebr. Hofer AG
Document type:
Periodical
Collection:
Periodicals
Year of publication:
1923
1936
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger

Volume

Persistent identifier:
1671265963_0003
URN:
urn:nbn:de:bsz:291-sulbdigital-503304
Title:
1925
Volume count:
0003
Publisher:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Document type:
Volume
Collection:
Periodicals
Year of publication:
1925
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger
Digitised pages:
233

Chapter

Title:
Gemischte Beiträge
Document type:
Periodical
Structure type:
Chapter
Digitised pages:
155

Contents

Table of contents

  • Der Saarkalender
  • 1925 (0003)
  • Cover
  • Inserate I
  • Title page
  • Zum Geleit
  • Preface
  • Kalendarium
  • Gemischte Beiträge
  • Contents
  • Inserate II

Full text

Saarkalender für das Jahr 1925 
  
. Aerztlicher Uebereifer. Neunkirchen. Bei einem hieſigen vielbeſschäftigten Arzt klopfte es am ] 
Schluſſe der gutbesuchten Sprechſtunde an. Auf sein „Herein!“ betrat ein Mädchen sein Sprech- | 
zimmer, während er eiligſt etwas niederſchrieb und ohne sich umzusehen dabei sagte: „Ziehen Sie 
ſich cus!“ Das geschah und das Mädchen hatte sich ausgezogen bis aufs Hemd. Nach einiger Zeit, | 
während er noch eifrig ſchrieb und ſich dazwischen einmal ein wenig umdrehte, sagte er kurz: „Alles 
ausziehen! “, schrieb dann wieder einige Zeilen und erhob sich mit den Worten: „Was fehlt Ihnen?“ 
Ganz naiv antwortete der vermeintliche Patient: „Gar nix! Ich habe nur die quittierte Rechnung 
von der Saar- und Blieszeitung!“ 
Glaube macht selig. Ich size in B. nach einem tüchtigen Marſch bei einem mir befreundeten 
Wirt. Eine größere Zahl Saarbrücker an den Nebentiſchen. Bei ihrem Weggang erſteht noch jeder 
ein Liter Quetſch. Sie rühmen seine Güte und meinen, wenn es auch mühſsam sei, das Lebens- 
elixzier bis Saarbrücken zu ſchleppen, aber in der Stadt sei nichts dergleichen aufzutreiben. Als ich 
fortgehen will, bitte ich auch um ein Liter des Edeltrankes. Der Wirt: „Der Glaube macht ſelig. 
Sie glauben nicht, wieviel Quetſch ich den Saarbrückern verkaufe. Aber Sie, Herr Z., sollen sich nicht 
unnütz damit schleppen. Gehen Sie in der Stadt zu der Firma . . . .. da kaufe ich ihn und 
da haben Sie das Vergnügen 50 Progent billiger.“ + ù 
Auf Posten vor dem Schloß. Ein junger Saarbrücker wird im Jahre 1880 zur Berliner Garde 
eingezogen und steht kurz nach seiner Ausbildung Posten an der Eingangstüre des alten Palais. Der 
. Kronprinz Friedrich Wilhelm, der spätere Kaiser Friedrich, korimt zu Fuß die Rampe herauf, freut 
ſich über die strammen Griffe des jungen Soldaten und erkundigt sich leutſelig nach Herkunft, 
Beruf uſw. Der Gardiſt antwortet und fügt bieder in voller Harmlosigkeit hinzu: „Soeben ist Jhr 
Vater angekommen!“ Der Kronpring ist ſtarr vor Erſtaunen über die Vertraulichkeit und haucht den 
jungen Krieger an: „Er iſt wohl besoffen!“ „Ach ne, Königliche Hoheit, das glaaw ich nit, ich han 
an ihm nix bemerkt!“ Der Kronprinz war entwaffnet, er schüttelte sich vor Lachen. 
Die Laute. Wahrheit nicht Dichtung. Aus einem Bergmannsdorf in der Umgegend. Der Pitlter 
hatte ven Jokob in blindem Zorn mit der hölzernen Miſtschaufel geschlagen und wurde darauf, 
als der Jokob ebenfalls in übereiltem Zorne die Sache zur Anzeige gebracht, mit dem fraglichen 
Inſirument zum Gericht zitiert. Nun, da solche Dinge nicht von handlichem Umfange sind, so etwa, 
daß man ſic hätte in die Taſche stecken können, war der Pitter sehr in Not, wie er die Schaufel 
möglichſt unauffällig verpacken sollte. Er nahm ein Futteral, wie man sie gewöhnlich für Lauten 
hat, schob das „Instrument“ hinein und füllte die eine Seite mit Lumpen bis zu einer bauchigen 
Rundung aus; den Teil des Stieles, der noch oben herausschaute, brach er ab. So zog er 
zum Termin nach Saarbrüchen. Im Dorfe begann ein allgemeines Lachen. Aber das hörte der- f 
Pitter nicht; er zog durch die Dorfstraße wie ein Musikant zur Kirmes. Im letzten Hauſe wohnte 
der Jokob. Der fah heimlich grinſend zum Fenster hinaus und rief ihm zu: „Sag, Pitter, wat häſt 
los?“ , Laut, Jokob!“ sagte der Pitter und wollte mit leidendem Gesicht, unterm Arm die Pseudo- | 
laute. weiterſchieben, als der Jokob aus dem Hause trat und dem Pitter auf die Schulter klopfte: 
„Nä. Pitter, so sſpille ma net, geh mol ſcheen häm jetzt, – ich zieh die Sach’ z’rück!“ Nebenan 
heim Glickerſepp haben sie dann schon in aller Herrgottsfrühe die neuerſtandene Frenndfthzft te: 
gossen P- 
Aus der ärztlichen Praxis. Vom alten humorvollen Sanitätsrat Nx. Langguth erzählt man im 
Sulzbachtal noch viele Scherze. Eines Tages wird er zu einem erkrankten Dienstmädchen gerufen. 
Er tritt an’s Bett, findet aber bei dem Mädchen keine Krankheitsſymptome und haucht sie dann in 
seiner Weise an: „Solche Faulheit iſt mir noch nicht vorgekommen, stehen Sie sofort auf und gehen 
Sie an die Arbeit!“ Das Mädchen: „Ne, Herr Doktor, ich leihe ooch man bloß wegen mei’ Lohn! 
Wenn ich zwei Tag’ im Bett bleiwe, dann han ich mei Geld!“ „Na,“ sagt belustigt Dr. Langguth, 
„dann rücken Sie mal ein wenig bei Seite, ich habe mein Honorar vom letzten Halbjahr auch 
' noch nicht!“ ; 
Der verhängnisvolle Ueberzieher Meinem Vater wurde einst ein Pferd aus Scheidt angeboten 
und er fuhec an einem Regentag dorthin. Er hatte den Mann auf den Bahnhof bestellt. Bei Sturm | 
entsſtand ein wahres Hundewetter, es ſchloßte, schneite und regnete dazwiſchen, ein Apriltag un- 
gemütlicher Art. Auf dem Bahnhof stand auch ein Mann, der meinen Vater durch Abnehmen 
der Kappe achtungsvoll, aber ſtumm begrüßte und dann bei dem Unwetter durch hundert Pfützen 
voranging. Sie wanderten über den Ort hinaus durch Felder und. Wiesengelände. Weiter und 
weiter gehi der Marſch, bis endlich mein Vater ungeduldig wird und zu seinem Führer sagt: 
„Mein Goti. wo haben Sie denn eigentlich das Pferd?“ Der Mann dreht sich um: „Was sor e 
Perd?“ „Nun, Sie haben mir doch geschrieben?“ ,Ich geschrieb?“ sagte er erſtaunt . . . „Ja, 
habt Ihr denn kein Pferd zu verkaufen?“ ,Ich, e Perd, e Geis han ichl“ „Ja, zum Donner- 
wetter, weshalb kommen Sie denn auf den Bahnhof und lassen mich hier in dem Sauwetter herum- 
laufen?“ g,Ei, ich han gedenkt, Sie wäre der Keſſelreviſor von Saarbricke“, antwortet seelen- 
ruhig der vonr Regen tlriefende Mann, „der hat gerade so e geel Iwerzieher, wie Sie!“. L. D. 
Wackeln und Fackeln. Fritz, der von einem ,„Leicheims“ kommt, bei dem man ,die Haut des 
Verſtorbenen versoffen“ hat, hegt abends, „blau wie-e Wähl“ (Heidelbeere), gegenüber ſerner 
Wohnung am Gartenzaun und ſtiert in das Licht der vor ihm stehenden Straßenlaterne. Seine 
Fraùi, die ihn lange erwartet und ihn ſchon verschiedene Male vom Fenster aus, leider ohne feine 
Aufmerksamkeit auf ſich lenken zu können, angerufen hat, geht endlich zu ihm hinunter und nimmt 
ihn bei der Hand. „Fritz,“ bittet sie, „kumm doch! Kumm, gehſcht met eniwwer! Kumm! Alleht“. 
„Joo,“ lallt ÿriy und stiert nur noch krampfhafter in die Laterne, „joo, waart nure – hupp - bis 
doch där – hupp = Fackelzug vorriwwer is!“ 
  
158 
  
 
	        

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1925. Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek, 1925. Print.
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