Der Saarkalender: 1924

Bibliographic data

Periodical

Persistent identifier:: 1671265963

Title:: Der Saarkalender

Sub title:: ein Volksbuch für heimatliche Geschichtsforschung, Kunst, Naturwissenschaft, für saarländische Literatur, Statistik und Volkshumor

Shelfmark:: Z 647

ZDB-ID:: 2981281-1

PPN der Nachfolger-Zeitschrift:: 1671266579

Place of publication:: Saarbrücken

Publisher:: Druck und Verlag von Gebr. Hofer AG

Document type:: Periodical

Collection:: Periodicals

Erscheinungsverlauf:: 1923 - 1936

Copyright:: Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek

Language:: ger

Volume

Persistent identifier:: 1671265963_0002

URN:: urn:nbn:de:bsz:291-sulbdigital-498376

Title:: 1924

Volume count:: 0002

Publisher:: Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek

Document type:: Volume

Collection:: Periodicals

Year of publication:: 1924

Copyright:: Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek

Language:: ger

Digitised pages:: 261

Chapter

Title:: Gemischte Beiträge

Document type:: Periodical

Structure type:: Chapter

Digitised pages:: 167

Chapter

Title:: Ein deutsches Mahnwort

Document type:: Periodical

Structure type:: Chapter

Digitised pages:: 2

Saarkalender für das Jahr 1924. Und dieses Ideal wollen wir uns heute gemeinſam von diesem Berggipfel in unser Leben holen. Denn ein ſchwereres Heldenftück gilt es zu vollbringen als Siegfrieds Drachenkampf. „„Als Deutschland niederbrach, entſtanden aus dem Trümmerwuſt Zehn- tauſende von Drachen, die die Mannheit unseres Volkes verſchlangen. Jeder- manns hand stand wider Jedermanns hand, und wie die Wölfe von der Verfolgung eines gemeinſamen Seindes ablaſſen, um über den Körper eines niederbrechenden Kameraden herzufallen und ihn zu zerfleiſchen, so fielen in unſerm Vaterlande zur Windzeit und Wolfszeit die Parteien übereinander her, um dem ſchwächeren Bruder das zuckende Sleiſsch von den Lenden zu reißen. Staunend ftand die feindliche Welt und sah das Schauſpiel unsrer Würdelosigkeit. „Ein Ideal, Kameraden, ein neues Ideal! (leber das ftumpf gewordene und über das ungläubig gewordene Alter foll es aufgerichtet werden von den Bannerträgern der deutschen Zukunft, der Jugend! Ein jeder von uns erwürge den Drachen in sich ſelbft! Nicht ,hie Rom ~ hie Wittenberg’, nicht „hie Arbeiterkitte] ~ hie Bürgerrock‘ darf der Kampfruf gellen. Wie die Flamme lodert von Berg zu Berg und ist doch das eine Element, so soll auch nur das eine Bekenntnis „Deutschland‘ schallen in unserm Denken und Tun und wiederum „Deutschland‘ und „Deutschland über alles.!‘ „slamme empor, du heiliger Seuerbrand, und trage in hell leuchtender Schrift das Bekenntnis deutscher Jugend über das ganze Land : indes er!'ôs der, der das Wohl einer Partei stellt über das Wohl des Vater- rente t! der, der um einen Judasgroschen einen Fussbreit deutscher Erde „Ehrlos der, der Deutschlands Würde vor den Augen der grinsenden Welt durch den Schlamm zieht. „Schließt euch zuſammen und schwört euch zuſammen. lIhr hebet eure Augen auf zu den Bergen, von denen euch hilfe kommt. Und ihr selbst seid die hilfe. Tausende deutscher Jünglinge, deutscher Mädchen erblicke ich um mich her und erblicke in ihnen tausend neue Sührer in die wahre Sreiheit der Seelen. Flamme empor, deutsches Gewissen! Schüre es, schüre es, deutsche Jugend, bis es zum hHerdfkeuer wird unserm ganzen Volk. Das sei dein neues Ideal, wie unser alter Volksruf bleibe: Deutschland über alles! Allzeit und allwege: Deutschland! „Entblößt die häupter . . . Aus Winterzeit dem Srühling entgegen, von den Ufern des heiligen Stromes über alle deutschen Lande links und rechts des Kheines soll unser Rufen wandern und wachsen: Das Deutsche Reich, es steht! Das Deutsche Reich, es lebe hoch! Wnd wiederum hoch! Und in alle Ewigkeit hoch!“ î Hermann Volker sah seinen Sohn neben dem flammenlodernden Holzstoß ragen. Mit hochgereckter Hand, mit leuchtenden Jugendaugen. Und die Stimmen des Vaters und des Sohnes gellten, gemeinsam wie früher, das neue deutsche Bekenntnis hinaus. : Neue Wolken jagten am Himmel heran, verdunkelten den Mond, überſchatteten die Schön- heit des Rheintales. Regen- und Schneegeftöber fegten aufs neue einher. Mochten ſie! Mochten Sturm und Wetter und Dunkelheit noch weiter herrſchen. Der Srühling wird kommen, der Winter wird gehen. Glückauf, ihr Lenzbekenner! 57

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