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1924 (0002)

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Copyright

Public Domain Mark 1.0. You can find more information here.

Bibliographic data

fullscreen: 1924 (0002)

Periodical

Persistent identifier:
1671265963
Title:
Der Saarkalender
Sub title:
ein Volksbuch für heimatliche Geschichtsforschung, Kunst, Naturwissenschaft, für saarländische Literatur, Statistik und Volkshumor
Shelfmark:
Z 647
ZDB-ID:
ZDB Icon2981281-1
PPN der Nachfolger-Zeitschrift:
1671266579
Place of publication:
Saarbrücken
Publisher:
Druck und Verlag von Gebr. Hofer AG
Document type:
Periodical
Collection:
Periodicals
Year of publication:
1923
1936
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger

Volume

Persistent identifier:
1671265963_0002
URN:
urn:nbn:de:bsz:291-sulbdigital-498376
Title:
1924
Volume count:
0002
Publisher:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Document type:
Volume
Collection:
Periodicals
Year of publication:
1924
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger
Digitised pages:
261

Chapter

Title:
Gemischte Beiträge
Document type:
Periodical
Structure type:
Chapter
Digitised pages:
167

Contents

Table of contents

  • Der Saarkalender
  • 1924 (0002)
  • Cover
  • Inserate I
  • Title page
  • Zum Geleit
  • Preface
  • Kalendarium
  • Gemischte Beiträge
  • Contents
  • Inserate II
  • Cover

Full text

Saarkalender für das Jahr 1924. 
Wie verhalten sich der wirtschaftlichen Notwendigkeit und den sich drohend erhebenden geiſtigen 
Gewalten gegenüber unsere „guten Freunde, getreue Nachbarn und dgl.“? Old-England, der wägende, 
kühl rechnende Kaufmann, empfindet ein Herzleiden, d. h., er fühlt sich an seinem Geldbeutel 
geſchädigt und folgt seiner besseren Einsicht, die ihm den Untergang des ehemaligen Gegners, 
eines guten Abnehmers, durchaus unerwünſcht erſcheinen läßt. Wie der ſelige Falstaff, der alte 
Stammesgenosse des Engländers, hält auch der Nachfahr die Vorsicht für den besseren Teil der 
Tapferkeit und glaubt, im politischen Schachſpiel mit der heißblütigen Marianne Sieger zu 
bleiben. Frankreich, eine Demokratie, „gemildert“ durch eine allmächtige Finanz- und einflußreiche 
Induſtriegruppe, ist in ſeinem Machthunger noch weit entfernt, den Blick in die Zukunft zu richten. 
Rhein- und Ruhraktion werden aber ihr Urteil durch die unbestechliche Klio finden. Die Haltung 
der Bevölkerung, die unsägliches erduldet, wird ein Ruhmesblatt der ſittlichen Kraft eines Herren- 
volkes bleiben. Mit solchem Heroismus im Dulden und Leiden ſich für das Vaterland zu opfern, 
iſt ohne Beiſpiel in der Geschichte; zugleich aber eine Gewähr für den Wiederaufstieg und die 
glänzende Zukunft des Deutſchtums. Die Gegenwart, und sei sie noch so düſter und sternlos, sie 
wird uns nicht zuſammenbrechen lassen: 
Und wurillſt du schier verzagen, 
Drückt Schmerz wie Bergeslaſt, 
Vergiß, o deutsche Seele, 
Nicht, daß du Flügel haſt! 
In unserer engeren Heimat brechen endlich durch die grauen Wolken einige Sonnenſtrahlen. 
Des armen Waisenkindes Stiefvater und Vormund, der Völkerbund, der offizielle Welthüter für 
Freiheit, Wahrheit und Recht, beginnt, sich nach der dem Mündel versprochenen Wohlfahrt zu er- 
kundigen. Der erste Lichtblick nach einem langen, bangen Winter des Mißvergnügens und der 
Sorge. Zwar schwebt noch immer über dem Ländchen nach der Notverordnung Nr. 1 vom 7. März 
das Schwestergebilde Nr. 2 vom 18. Juni und bindet Schrift und Rede. Bei Akten dieſer Art 
heißt es alſo auch heute: „Der König iſt tot, es lebe der König!“ Notverordnungen treten ein, 
wenn Gesetz und Recht nicht mehr ausreichen, ein zügelloſes Volk zu bändigen. Was iſt im Saartal 
geschehen? „Ueber allen Gipfeln iſt Ruh’, in allen Wipfeln ſpüreſt du kaum einen Hauch!“ und ſo 
martert sich ſeit sechs Monaten der regſame Geiſt aller Saarländer vergeblich abB, Grund und 
Ursache seines harten Loſes zu erforſchen. Es ist ein ungelöſtes Preisrätsel geblieben und wird 
es bleiben. Das Ammenmärchen über geheime Verbindungen, Putſschverſuche und andere große 
Schande und Laster auf deutscher Seite hat von vornherein niemand im Volke geglaubt. Der 
mit der Aufdeckung des Staatsverbrechens offiziell betraute Generalsſtaatsanwalt unterſucht pflicht- 
gemäß seit einem halben Jahre; seine Akten darüber werden aber, wie bis zum heutigen Tage, auch 
fernerhin ein Geheimnis bleiben. Fäden von Geheimverbindungen und Putſchverſuchen wurden 
allerdings in Saarbrücken geknüpft und liefen hier zuſammen, der Münch’ner Prozeß war die 
Sonne, die es an den Tag brachte. Kommt es also zu einer Gerichtsſizung, so wird ſie peinlich 
werden- für die weſtliche Seite und zugleich eine glänzende Rechtfertigung für die nur nach Recht 
und Ruhe sich ſehnende deutſche Bevölkerung. Ihre Beschuldigung beruht nur auf blöder Spitzel- 
phantasie, und der Präsident, gereizt, ohne gereizt zu sein, iſt um eine üble Erfahrung reicher. Um 
ein Nichts alſo wurde der Pfeil abgeſschoſſen, der unsere Presſe, das Palladium der Volksrechte, 
die politiſchen Organiſationen, kurz die bereits flügelloſe ſaarländiſche Freiheitsgöttin ins Herz 
treffen ſollle. Der Pfeil verfehlte aber das gesteckte Ziel. Auch in diesem ſaarländiſchen Kampf 
standen, wie stets, in der ersſten Reihe vereint die Preſſe, die Männer der Genfer Delegationen und 
der Landesrat. Dank, Dank ihnen; ihre Tatkraft feiert das Saartal mit Fug und Recht. 
Im alten Buch der Heimat leucht's hell wie Sonnenſchein, 
Ihr zeichnet eure Namen mit gold’nen Lettern ein. ; 
Da fliegt die Hoffnung himmelan und drängt hinauf zum Licht, 
Ein freies Volk in ſeinem Recht verläßt der Herrgott nicht. 
Steht feſt zu euren Führern, treudeutsch in Kampf und Leid, 
So steigt aus wilder Sturmesnacht die neue Blütezeit! 
Und die Pairskammer des Saartals, der Studienausſchuß ? Er gab selbſt, wie in Genf versichert 
wurde, zu der Notverordnung vom 7. März, über die sich alle Welt entsetzte, seine Zuſlimmung. 
Mir gehen die Worte des Paulus durch den Sinn: „Ihr Brüder, wenn jemand unter euch über einem 
Fehler betroffen werde, ſo weiſet ihn zurecht mit freundlichen Worten.“ Mildernde Umſtände auch 
hier für den Angeklagtenn 
Der Ausſchuß war nicht abgeneigt, 
Er tut geheimnisvoll und ſchweigt; 
Doch manchen drängt es aus dem Haus, 
Er schleicht ganz leiſe ſich hinaus; ; 
Er fühlt, wie's blutet innerlich 
Und weint, wie Petrus, bitterlich. 
Wie man vielleicht in Zukunft Poincars die innere Verschmelzung der deutſchen Stämme 
zuſchreiben wird, sſo iſt dem Präsidenten Rault eine tiefere Erfaſſung des deutſchen Geiſtes 
und seiner freien Geſtaltungskraft durch die Saarbevölkerung zu verdanken. , Es iſt nicht der 
  
34 
 
	        

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1924. Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek, 1924. Print.
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