SULB digital Logo Full screen
  • First image
  • Previous image
  • Next image
  • Last image
  • Show double pages
Use the mouse to select the image area you want to share.
Please select which information should be copied to the clipboard by clicking on the link:
  • Link to the viewer page with highlighted frame
  • Link to IIIF image fragment

1924 (0002)

Access restriction

There is no access restriction for this record.

Copyright

Public Domain Mark 1.0. You can find more information here.

Bibliographic data

fullscreen: 1924 (0002)

Periodical

Persistent identifier:
1671265963
Title:
Der Saarkalender
Sub title:
ein Volksbuch für heimatliche Geschichtsforschung, Kunst, Naturwissenschaft, für saarländische Literatur, Statistik und Volkshumor
Shelfmark:
Z 647
ZDB-ID:
ZDB Icon2981281-1
PPN der Nachfolger-Zeitschrift:
1671266579
Place of publication:
Saarbrücken
Publisher:
Druck und Verlag von Gebr. Hofer AG
Document type:
Periodical
Collection:
Periodicals
Erscheinungsverlauf:
1923 - 1936
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger

Volume

Persistent identifier:
1671265963_0002
URN:
urn:nbn:de:bsz:291-sulbdigital-498376
Title:
1924
Volume count:
0002
Publisher:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Document type:
Volume
Collection:
Periodicals
Year of publication:
1924
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger
Digitised pages:
261

Chapter

Title:
Gemischte Beiträge
Document type:
Periodical
Structure type:
Chapter
Digitised pages:
167

Contents

Table of contents

  • Der Saarkalender
  • 1924 (0002)
  • Cover
  • Inserate I
  • Title page
  • Zum Geleit
  • Preface
  • Kalendarium
  • Gemischte Beiträge
  • Contents
  • Inserate II
  • Cover

Full text

Saarkalender für das Jahr 1924. 
befreien... Die große Zeit war vorüber; 
qber Ee große kam wieder, davon war er 
überzeugt. 
In seinem engen Flur hing der kunstlose 
Abguß eines Bismarckreliefs; seine Frau 
bat ihn händeringend, ihn in den Keller 
zu tragen wie den Kaiser aus Gips; aber 
Panzer sagte: „Der Bismarck und ich, mir 
gehn nur zuſammen aus dem Haus,“ und 
er ſchlug den Nagel nur noch fester in die 
Wand. „Wenn wir noch so einen hätten,“ 
ſagte seine Frau; aber Panzer ſchüttelte den 
weißen Kopf: „Der könnt uns jetzt auch 
nit helfen,“ sagte er, uns hilft nix – wie 
Arweit“.... Und er ging eine Stunde 
früher aufs „Birro“, seit die Hütt’ drei 
Viertel den Franzoſen gehörte, sein Chef 
nicht mehr lebte und die Hütt’ Aktiengesell- 
schaft geworden war. 
"fa 
In seinem Leben hatte ein Tra um 
eine gewisse Rolle gelſpielt: 
Er ging an einem Sonntagmorgen in dem 
Park ſpazieren, dem einzigen grünen 
Flecken Erde. der in dieſem Dorf, das nur 
aus Arbeitervierteln, Beamtenſtraßen, Bahn- 
höfen und Werken beſstand, geblieben war. 
Wie eine grüne Dale lag er da mit seinen 
hochwuchernden Rasenflächen, den paar ver- 
ſtaubten Rosenbeeten, den Tuffsteingrotten 
und dem Gaoldfiſchbaſssin. Die Sonntags- 
glocken der Kirchen läuteten, und der Park 
war noch. leer, als er plötzlich am Goldfisch- 
teich einen stattlichen Herrn in grauem 
Spitzbart stehen ſah, der auf jemand zu 
warten ſchien. Rudolf Panzer zitterten die 
Knie, es war sein Chef, der ihn mit durch- 
dringendem Blick seiner hellgrauen Augen 
anſchaute: „Habe ich die Ehre, Herrn 
Panzer ...“ „Gewiß, der bin ich.“ Und der 
Chef nahm ein rotes Etui aus seiner Bruſt- 
taſche und öffnete es; es enthielt einen 
großen, strahlenden Orden ... Ich habe ge- 
hört, daß auf Ihrem Büro eine muſter- 
gültige Ordnung herrscht und dort am 
wenigsten Materiak verbraucht wird; ich 
überreiche Ihnen hiermit diesſen Orden für 
treue Dienste...“ Damit heftete der Chef 
eigenhändigst den Orden an Panzers Bruſt 
~ ~– Und er erwachte, noch warm vor 
Freude über diesen Traum. 
Der Orden kam nie. Der Chef war tot, 
und jedesmal, wenn Panzer in dem Park 
an seinem einfachen Denkmal vorüberkam, 
dachte er an seinen Traum. Er dachte nie 
mit Bitterkeit daran; aber seiner Frau hat 
er nie etwas davon erzählt. Er liebte das 
Dorf mit den grauen, ſchlechtgepflaſterteen. 
Straßen, den Schulhöfen von schwarzer. ge- 
sſtampfter Schlacke, auf den bie kahlen 
Schulhäuser des Mittags die Kinderſcharen 
sſpien, sein kleines rotes Häuschen in der 
Platanenſtraße, seinen sauber gepflegten 
Garten von sechs Meter Breite, und wenn 
er die Marokkaner auf dem Schulhof ihre 
schrillen Signalle blaſen und ihr unaufhör- 
liches Trommeln hörte, sagte er zu ſeiner 
Frau: „Sei still. Malchen, alles das geht 
vorüber!“ –~ Und wenn ſsie ihm wieder mal 
kam mit den vornehmen Freunden, die ,bei 
der Valuta“ nach Holland und Schweden 
reiſten im Auftrage ihrer Firma, dann sagte 
er, ruhig rauchend: „Was hättſt du denn 
don. Malchen, wenn ich nach Stockholm 
reiſe dät? 
Er gh den davonrollenden D-Zügen neid- 
los nach. 
Auf der ganzen Welt gab es keinen glück- 
licheren Menſchen wie Rudolf Panzer, wenn 
er in Hemdsärmeln auf seinem ,„Birro“ [> 
umgeben von der Hütt’, deren Stampfen, 
Rasseln, Schnauben und Donnern bewies, 
daß qgeſchafft wurde. „Un d s o lang ge- 
ſchaff t wird, kann Deut ſchland 
nit untergehn." 
* 
  
106 
  
 
	        

Cite and reuse

Cite and reuse

Here you will find download options and citation links to the record and current image.

Volume

METS METS (entire work) MARC XML Dublin Core RIS Mirador ALTO TEI Full text PDF DFG-Viewer OPAC
TOC

Chapter

PDF RIS

Image

PDF ALTO TEI Full text
Download

Image fragment

Link to the viewer page with highlighted frame Link to IIIF image fragment

Citation links

Citation links

Volume

To quote this record the following variants are available:
URN:
Here you can copy a Goobi viewer own URL:

Chapter

To quote this structural element, the following variants are available:
Here you can copy a Goobi viewer own URL:

Image

To quote this image the following variants are available:
URN:
URN:
Here you can copy a Goobi viewer own URL:

Citation recommendation

1924. Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek, 1924. Print.
Please check the citation before using it.

Image manipulation tools

Tools not available

Share image region

Use the mouse to select the image area you want to share.
Please select which information should be copied to the clipboard by clicking on the link:
  • Link to the viewer page with highlighted frame
  • Link to IIIF image fragment

Contact

Have you found an error? Do you have any suggestions for making our service even better or any other questions about this page? Please write to us and we'll make sure we get back to you.

How much is one plus two?:

I hereby confirm the use of my personal data within the context of the enquiry made.

Diese Website benutzt Cookies, die für den technischen Betrieb der Website erforderlich sind.