Geschichte des römischen Königs Wilhelm von Holland

Ulrich, Adolf

Bibliographic data

Monograph

Persistent identifier:: 1658319117

URN:: urn:nbn:de:bsz:291-sulbdigital-210

Title:: Geschichte des römischen Königs Wilhelm von Holland

Sub title:: 1247 - 1256

Author:: Ulrich, Adolf

Place of publication:: Hannover

Publisher:: Culemann; Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek

Document type:: Monograph

Collection:: History

Year of publication:: 1882

Number of pages:: VI, 137 S.

Copyright:: Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek

Language:: ger

Digitised pages:: 152

Chapter

Title:: Erster Abschnitt Wahl und Krönung des Grafen Wilhelm von Holland zum römischen König Die Jahre 1247 und 1248

Document type:: Monograph

Structure type:: Chapter

Digitised pages:: 34

29 Gräfin Margaretha, welche im Jahre 1244 in Flandern zur Re¬ gierung gekommen war1), noch nicht geleistet und ebenso wenig die Hälfte der Einkünfte von Seeland ihr ausgeliefert. Hierzu kam noch ein anderer nicht weniger wichtiger Grund, welcher Margarethens Hass gegen Wilhelm entflammen musste. Sie hatte sich nemlich im Jahre 12121 2) mit ihrem Vormund Burchard von Avennes vermählt, welchem sie zwei Söhne Johann und Balduin gebar3): da Burchard aber Geistlicher war, wurde die Ehe später von Margaretha für ungiltig ange¬ sehen, und sie hatte, obgleich nachträglich ihre beiden Söhne vom Papste als legitim anerkannt und auch von Kaiser Fried¬ rich II. legitimiert wurden, noch bei Lebzeiten Burchards4) mit Wilhelm von Dainpierre5 6) eine zweite Ehe geschlossen. Von ihm hatte sie drei Söhne Wilhelm, Veit und Johann. Es ent¬ spann sich nun zwischen den fünf Söhnen der Gräfin, schon als Margaretha noch regierte, ein Kampf um die Nachfolge in den beiden von ihr besessenen Grafschaften Flandern und Hennei;au. Die Gräfin selbst wollte ihre Söhne erster Ehe ganz von der Nachfolge ausschliessen, da sie dieselben nicht als berechtigte Erben ansah. Durch Vermittlung des Königs von Frankreich und des päpstlichen Legaten Odo kam aber im Juli 1246 ein Vertrag zwischen den Streitenden zu Stande, gemäss dem Johann und''Balduin von Avennes Hennegau, Wil¬ helm von Dampierre und seine rechten Brüder aber Flandern nach dem Tode ihrer Mutter erhalten sollten0). Nun wurde aber Wilhelm von Holland, damals noch Graf, mit in den Streit verwickelt: Johann von Avennes heiratete im Herbste 1246 Wilhelms Schwester Adelheid 7). 1) Le Glay, Histoire des comtes de Flandre II, 69. 2) Die Quellenbeweise siehe bei Sattler S. 22—25. Le Glay II, 76. 3) Le Glay II, 78. 4) Im Jahre 1225. 5) Le Glay II, 88. 6) liergh I nr. 234. 7) Dass diese Heirat nicht, wie Sattler S. 26 meint, bald nach dem 20. Aug. 1246 und auch nicht, wie Kervyu de Letlenhove in seiner Histoire de Flandre II, 247 angiebt, gegen den Monat Dec. 1246, son¬ dern vor dem 20. Aug. 1246 statt fand, beweist die an diesem Tage von

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