Arbeiterexistenzen und Arbeiterbewegung in den Hüttenstädten Neunkirchen, Saar und Düdelingen, Luxemburg

Bibliographic data

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Description

Persistent identifier:
1657347788
URN:
urn:nbn:de:bsz:291-sulbdigital-117212
Title:
Arbeiterexistenzen und Arbeiterbewegung in den Hüttenstädten Neunkirchen, Saar und Düdelingen, Luxemburg
Sub title:
1880 - 1935/40; ein historischer Vergleich
Author:
Trinkaus, Fabian
Place of publication:
Saarbrücken
Publisher:
Kommission für Saarländische Landesgeschichte Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Structure type:
Monograph
Collection:
Veröffentlichungen der Kommission für Saarländische Landesgeschichte
Volume number:
46
Year of publication:
2014
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger
Digitised pages:
645

Description

Title:
Teil C: Arbeiterbewegung: Determinanten und Formen politischer Partizipation
Structure type:
Chapter
Collection:
Veröffentlichungen der Kommission für Saarländische Landesgeschichte
Digitised pages:
184

Description

Title:
V Blockierte Bewegung: Organisationsgeschichte bis 1914
Structure type:
Chapter
Collection:
Veröffentlichungen der Kommission für Saarländische Landesgeschichte
Digitised pages:
62

Table of contents

Table of contents

  • Arbeiterexistenzen und Arbeiterbewegung in den Hüttenstädten Neunkirchen, Saar und Düdelingen, Luxemburg
  • Cover
  • Prepage
  • Title page
  • Imprint
  • Preface
  • Inhalt
  • Introduction
  • Teil A: Industrialisierung, Urbanisierung und Migration: Die Herausbildung der Hüttenstädte Neunkirchen und Düdelingen
  • I Industrielle und urbane Entwicklung: Neunkirchen und Düdelingen im Zeitalter der Industrialisierung
  • II Industrialisierung und Migration: Regionale Provenienz und soziokulturelles Profil der Hüttenarbeiterpopulationen
  • Teil B: Arbeiterexistenzen: Arbeitssituation im Betrieb und Leben in der Industriegemeinde
  • III Das betriebliche Handlungsfeld: Arbeit im integrierten Eisen- und Stahlbetrieb
  • IV Zwischen betrieblicher Sozialpolitik und latenter Prekarität: Leben in der Industriegemeinde
  • Teil C: Arbeiterbewegung: Determinanten und Formen politischer Partizipation
  • V Blockierte Bewegung: Organisationsgeschichte bis 1914
  • VI Der Erste Weltkrieg als Zäsur? Organisationsgeschichte in der Nach- und Zwischenkriegszeit
  • Schlussbetrachtung
  • Appendix
  • Abkürzungsverzeichnis
  • Verzeichnis der Abbildungen und Tabellen
  • Quellen
  • Literatur
  • Internetressourcen
  • Start page
  • Veröffentlichungen der Kommission für Saarländische Landesgeschichte e. V.
  • Cover

Full text

heraus entstand 1911 die Musikvereinigung „Fratellanza“, deren Namen eindeutig auf 
die politische Stoßrichtung verweist.2’ Noch evidenter tritt dies bei der im italieni¬ 
schen Quartier bereits um die Jahrhundertwende gegründeten Straßenfußballmann¬ 
schaft „Stella Rossa“ zu Tage.2’* Auch wenn es sich um keine direkten Vorfeldorganisa¬ 
tionen politischer Parteien handelte, konnten solche Vereinigungen doch als Substrat 
formeller politischer Organisation dienen. 
Das breite Vereinswesen wirkte - wie im Falle der katholischen oder vieler sozial 
gemischter Vereine gezeigt - durch Absorbierung von Organisationspotenzialen oder 
durch weltanschauliche Beeinflussung blockierend auf die politische und gewerkschaft¬ 
liche Arbeiterbewegung. In manchen Fällen konnte im Vereinswesen aber auch politi¬ 
sche Organisation eingeübt werden, die später, bei veränderten politischen und gesell¬ 
schaftlichen Rahmenbedingungen, volle Wirkung entfaltete. 
Jedenfalls zeigt sich, wie unangemessen die Werturteile zeitgenössischer Arbeiter¬ 
funktionäre waren: Die Hüttenarbeiter konnten für ihre Organisationen nicht ge¬ 
wonnen werden, aber sie äußerten im alltäglichen Kampf um Freiräume ihr Selbstbe¬ 
wusstsein und ihre Ansprüche und erwiesen sich zudem in gewissem Rahmen auch als 
organisationsfähig. Mitnichten waren sie eine ,dumpfe' oder ,lethargische“ Masse. Or¬ 
ganisation fand statt, ist aber bisweilen angesichts einer schwierigen oder gar fehlenden 
empirischen Basis diffizil zu umreißen und zu charakterisieren. Wie hoch etwa in Neun¬ 
kirchen und Düdelingen der Organisationsgrad in Vereinen war, ist überhaupt nicht 
einzuschätzen. Tendenziell dürfte aber Antje Fuchs beizupflichten sein, wenn sie vermu¬ 
tet, dass „von den Hüttenarbeitern am ehesten die ältesten, ansässigen und qualifizierten 
im Vereinsleben tätig geworden“ sind, umgekehrt „ungelernte und junge Hüttenarbeiter 
vergleichsweise selten in den Vereinen [zu] finden“ gewesen seien.2’9 Dies würde sich mit 
den Befunden der Forschung zur institutionalisierten Arbeiterbewegung decken, deren 
Rückgrat ja eben nicht die Arbeiter mit der schwierigsten sozialen Lage waren, sondern 
die besser gestellten Facharbeiter. Gründe für deren höhere Organisationsfreudigkeit 
ließen sich etliche nennen: höhere Ortsstabilität und damit bessere Einbindung in lo¬ 
kale Netzwerke, mehr materielle Ressourcen und eventuell auch mehr Freizeit oder ein 
höherer Bildungsgrad.257 260 
257 Vgl. Caldognetto 2009a, S. 110 f. 
2,8 Vgl. Blau 2007a, S. 183. 
259 Fuchs 1993, S. 103 h 
260 Vgl. dazu öreuilly 1984. 
457
	        

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