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Vorlesungen über praktische Philosophie

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Bibliographic data

fullscreen: Vorlesungen über praktische Philosophie

Monograph

Persistent identifier:
1656501155
URN:
urn:nbn:de:bsz:291-sulbdigital-308841
Title:
Vorlesungen über praktische Philosophie
Author:
Natorp, Paul
Place of publication:
Saarbrücken
Publisher:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Document type:
Monograph
Collection:
philosophy
Year of publication:
1925
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger
Digitised pages:
547

Chapter

Title:
VII. Die Konstitution des Sinngehalts unter dem Gesichtspunkt der Praxis : B. Praktischer Gehalt (Praktik)
Document type:
Monograph
Structure type:
Chapter
Digitised pages:
96

Contents

Table of contents

  • Vorlesungen über praktische Philosophie
  • Cover
  • Title page
  • Imprint
  • Preface
  • Contents
  • I. Allgemein systematische Grundlegung. Die drei Grundphasen des Seins
  • II. Grundkategorien
  • A. Kategorien der Modalität
  • B. Kategorien der Relation
  • C. Kategorien der Individuation
  • III. Die Strukturgesetzlichkeit der Aktivität (Struktur)
  • IV. Die Funktionsgesetzlichkeit der Aktivität (Funktion)
  • V. Die Konstitution des Sinngehalts als praktischen (Gehaltskonstitution)
  • VI. Die Konstitution des Sinngehalts unter dem Gesichtspunkt der Praxis : A. Theoretischer Gehalt (Theoretik)
  • VII. Die Konstitution des Sinngehalts unter dem Gesichtspunkt der Praxis : B. Praktischer Gehalt (Praktik)
  • 1. Wirtschaftsphilosophie
  • VIII. 2. Rechts- und Staatsphilosophie
  • IX. 3. Philosophie der Erziehung
  • Veröffentlichungshinweise

Full text

352 
Kap. VII. § 136. 
diese selbe Grundform erfüllt. Diese rationale Grundstruktur 
zeigt in der Tat auch alle Handlung; ohne sie kann sie gar 
nicht sein. Aber nicht auf diese Identität der Form kommt es 
jetzt an, sondern auf ihre Fortschreitung; nicht auf die Be¬ 
harrung dieser Form der Rationalität, sondern auf ihre Be¬ 
weglichkeit, und zwar nicht bloß als passive Bewegtheit, die 
nur das ihr einfürallemal vorgezeichnete Gesetz innezuhalten 
hat, sondern im aktiven Sinne des Bewegens, welches auch auf 
die Besonderung des Gesetzeszusammenhanges (nur immer 
unter der Bedingung, daß Gesetzlichkeit überhaupt gewahrt 
bleibe) sich erstreckt. Das Gesetz selbst wird beweglich und 
damit, zwar nicht sofort auch individuales, aber doch auf 
Individuierung gerichtetes Gesetz. Daraus ergab sich, unter 
dem neuen Gesichtspunkt der Funktion (deren unterscheiden¬ 
des Merkmal eben die logische Bewegung ist) die Verschärfung 
der zunächst ruhend ins Auge gefaßten Form zur Formung. 
Die in sich schon rationale Struktur steigert oder potenziert 
sich zur Rationalisierung, das in sich schon in der Struktur 
gegründete Moment der Historizität zur Historisierung, das 
gleichfalls in ihr schon liegende Moment der Aktualität zur 
Aktualisierung. 
Es wird also behauptet, in der Struktur liege schon, dem 
Grunde nach, nicht Rationalität allein, sondern auch Historizi¬ 
tät und Aktualität. Das erste leuchtet ohne weiteres ein. Das 
Verhältnis der beiden ersten Strukturformen ist ja das von 
Grund und Folge, deren Simultaneität die dritte Form, der 
Urteilsentscheid, ausspricht. Aber so liegt auch das Bewe¬ 
gungsmoment, welches die Historizität begründet, schon vor¬ 
gebildet in der Struktur; am deutlichsten in der zweiten 
Strukturform, der der folgenotwendigen Entwickelung; das 
Simultaneitätsmoment aber, welches die Aktualität ausmacht, 
in der dritten, dem Urteiisentscheid. Also diese drei Momente 
selbst, Rationalität, Historizität, Aktualität, sind der Struk¬ 
tur gegenüber nichts Neues, sie treten ganz unmittelbar an ihr
	        

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Natorp, Paul. Vorlesungen Über Praktische Philosophie. Saarbrücken: Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek, 1925. Print.
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