SULB digital Logo Full screen
  • First image
  • Previous image
  • Next image
  • Last image
  • Show double pages
Use the mouse to select the image area you want to share.
Please select which information should be copied to the clipboard by clicking on the link:
  • Link to the viewer page with highlighted frame
  • Link to IIIF image fragment

"Grenzgänger" (33)

Access restriction

There is no access restriction for this record.

Copyright

The copyright and related rights status of this record has not been evaluated or is not clear. Please refer to the organization that has made the Item available for more information.

Bibliographic data

fullscreen: "Grenzgänger" (33)

Monograph

Persistent identifier:
1655725092
URN:
urn:nbn:de:bsz:291-sulbdigital-226447
Title:
"Grenzgänger"
Author:
Schneider, Reinhard
Volume count:
33
Place of publication:
Saarbrücken
Publisher:
SDV, Saarbrücker Dr. und Verl.
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Document type:
Monograph
Collection:
Kommission für Saarländische Landesgeschichte
Volume number:
33
Year of publication:
1998
Number of pages:
225 S.
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
eng
Digitised pages:
230

Chapter

Title:
Zwischen "sorbischer Innen- und deutscher Außenperspektive". Grenz-Werte einer Mischkultur im Lausitzer Braunkohlentagebaugebiet
Author:
Ratajczak, Cordula
Document type:
Monograph
Structure type:
Chapter
Digitised pages:
11

Contents

Table of contents

  • "Grenzgänger" (33)
  • Cover
  • Prepage
  • Title page
  • Imprint
  • Preface
  • Homepage
  • Die Grenzgängerthematik in historischer Perspektive
  • Grenzgänger aus juristischer Sicht. Ausgewählte Probleme
  • Grenzgänger aus soziologischer Sicht
  • A cross-border career: Giraldus Cambrensis between Wales and England
  • "Ketzerboten" als Grenzgänger. Katharische Missionare auf der Flucht vor inquisitorischer Verfolgung
  • Mittelalterliche Grenzgänger aus Lothringen (an Hand französischer Personennamen im Oberelsaß)
  • Ein Verleger als Grenzgänger zwischen Deutschland und Frankreich: der Fall Albert Langen
  • Publizistische Grenzgänger im Zeitalter des Nationalismus - der Fall des Jean-Jacques Waltz, patriote alsacien
  • Grenzgängerprobleme aus sorbischer Sicht
  • Zwischen "sorbischer Innen- und deutscher Außenperspektive". Grenz-Werte einer Mischkultur im Lausitzer Braunkohlentagebaugebiet
  • Grenzgänger an der deutsch-polnischen Grenze - unter geographischem Blickwinkel
  • Grenzgänger "von Amts wegen" - die interkommunale grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Saar-Lor-Lux-Raum
  • Grenzgänger zwischen den Sprachen. Eine Umfrage zu Sprachenwahl und zu Spracheinstellungen in der Saar-Lor-Lux-Region
  • 30 Jahre Grenzgänger in Luxemburg (1965-1995)
  • Landwirte als Grenzgänger. Schweizerischer Auslandsanbau im deutschen Hochrheingebiet
  • Schlußbetrachtung und Ausblick
  • Biographische Angaben
  • Veröffentlichungen der Kommission für Saarländische Landesgeschichte und Volksforschung
  • Cover

Full text

on davon25, daß von einem Verschwinden der ethnischen Differenz nicht die Rede 
sein kann: Sie ist heute präsent in Selbst- und Fremdzuschreibungen als sorbisches 
Dorf; sie ist präsent in individuellen Selbstbezeichnungen, in der Diskussion der Le¬ 
gitimation solcher Selbstbeschreibung. Das Sorbische ist gegenwärtig im individuel¬ 
len Bezug auf eine Kultur, „die man eigentlich liebt“, auf die eigene Muttersprache, 
die man für ungut hält, auf eine Sprachunterrichtsgemeinschaft im sorbischen 
Sprachunterricht, an der man (freiwillig) teilnehmen muß, um nicht aufzufallen - 
kurz es gibt die verschiedensten Formen, in denen auf Sorbisches Bezug genommen 
wird. In den sozialistisch aufwachsenden Generationen werden Möglichkeiten ge¬ 
nutzt, die die Anerkennung des Sorbischen innerhalb der Nationalitätenpolitik re¬ 
flektieren: sorbischer Sprachunterricht, sorbische Kulturveranstaltungen, die Mög¬ 
lichkeit, sich sorbische Nationalität im Personalausweis bestätigen zu lassen. Sorbi¬ 
sche Identität wird aber auch genausogut zurückgewiesen und auf Vertreter der tradi¬ 
tionellen Generation projiziert, welche sich selbst zuweilen paradoxerweise lediglich 
als ‘wendischsprechende Deutsche’ verstehen26. Diese Ambivalenz, die jenseits ei¬ 
ner eindeutigen kulturellen Selbstidentifikation dennoch die Gegenwärtigkeit einer 
anderen, die deutsche Normalität brechende Perspektive beinhaltet, ist der Punkt der 
Diskussion. Von einer durch Nicht-Ambivalenz gekennzeichneten deutschen Sicht 
aus gewinnt das Sorbische als anderes selbst dann Realität, wenn eine substantielle 
Identifikation wegbricht. Die von zugezogenen Deutschen vorgenommene Identifi¬ 
kation der Mühlroser als Sorben funktioniert, indem sie die Präsenz des Sorbischen 
in den Ambivalenzen als eindeutig anderes qualifiziert, das sich deutlich von der ei¬ 
genen Nicht-Ambivalenz abhebt. Auf der anderen Seite betont die schlichte Verwei¬ 
gerung, sich auf einer Seite der ethnischen Grenze selbst zu verorten, wie Jens Adam 
die Haltung einer Schieiferin interpretiert hat27, die Differenz zu „richtigen Deut¬ 
schen“, „Eigentliches Sorbischsein“ der Herkunft und Lebenserfahrung nach in 
Kombination mit „deutscher Kultur“ ist das Spannungsfeld, in dem diese persönliche 
Nicht-Festlegung stattfmdet, und in dem sich die Transformation von einer Kultur- 
und Lebensweise-Definition zu einer symbolischen Setzung der Differenz innerhalb 
einer Relation artikuliert. Als Analyse-Horizont erscheint vor diesem ambivalenten 
Hintergrund das Konzept eines sorbischen Diskursfeldes angemessen, wie Jens 
Adam es empirisch in der Nachzeichnung verschiedener innerer und äußerer Diskur¬ 
se um das Sorbischsein Schleifes herausgearbeitet hat und ebenso die kulturanthro¬ 
pologische Theorieentwicklung der letzten Jahre nahelegt: Wie Werner Schiffauer 
rekapituliert, wird Kultur „immer häufiger als Diskursfeld (...) konzipiert, als eine 
25 Für den Sorabisten Helmut Faßke ist das „ nicht geringe Anwachsen der Sorbischsprechen¬ 
den in der jüngeren Generation“, festgestellt anhand einer 1988 durchgeführten Befragung 
in einer Nachbargemeinde Mühlroses, „ein deutlicher Beweis für die Wirksamkeit des sor¬ 
bischen Sprachunterrichts in der früheren DDR.“ Gleichzeitig macht Faßke auf die Nicht¬ 
übereinstimmung von sorbischer Sprachfähigkeit und Bekenntnis zur sorbischen Nationa¬ 
lität aufmerksam, vgl. Helmut Faßke (wie Anm. 12) S. 34. 
26 Vgl. Cordula Ratajczak, Sorben oder Nicht-Sorben. Facetten einer Ambivalenz, in: Skiz¬ 
zen aus der Lausitz (wie Anmerkung 10) S. 233f. 
27 Vgl. Jens Adam, Was macht Schleife sorbisch? Vom lokalen Umgang mit einem regiona¬ 
len Identitätsmuster, in: Skizzen aus der Lausitz (wie Anmerkung 10) S. 196. 
143
	        

Cite and reuse

Cite and reuse

Here you will find download options and citation links to the record and current image.

Monograph

METS MARC XML Dublin Core RIS Mirador ALTO TEI Full text PDF DFG-Viewer OPAC
TOC

Chapter

PDF RIS

Image

PDF ALTO TEI Full text
Download

Image fragment

Link to the viewer page with highlighted frame Link to IIIF image fragment

Citation links

Citation links

Monograph

To quote this record the following variants are available:
URN:
Here you can copy a Goobi viewer own URL:

Chapter

To quote this structural element, the following variants are available:
Here you can copy a Goobi viewer own URL:

Image

To quote this image the following variants are available:
URN:
URN:
Here you can copy a Goobi viewer own URL:

Citation recommendation

Schneider, Reinhard. “Grenzgänger”. Saarbrücken: SDV, Saarbrücker Dr. und Verl., 1998. Print.
Please check the citation before using it.

Image manipulation tools

Tools not available

Share image region

Use the mouse to select the image area you want to share.
Please select which information should be copied to the clipboard by clicking on the link:
  • Link to the viewer page with highlighted frame
  • Link to IIIF image fragment

Contact

Have you found an error? Do you have any suggestions for making our service even better or any other questions about this page? Please write to us and we'll make sure we get back to you.

How much is one plus two?:

I hereby confirm the use of my personal data within the context of the enquiry made.

Diese Website benutzt Cookies, die für den technischen Betrieb der Website erforderlich sind.