Stadtentwicklung im deutsch-französisch-luxemburgischen Grenzraum

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Persistent identifier:
1655724924
URN:
urn:nbn:de:bsz:291-sulbdigital-228755
Title:
Stadtentwicklung im deutsch-französisch-luxemburgischen Grenzraum
Sub title:
(19. u. 20. Jh.)
Author:
Hudemann, Rainer
Wittenbrock, Rolf
Place of publication:
Saarbrücken
Publisher:
Saarbrücker Dr. und Verl. Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Structure type:
Monograph
Collection:
Veröffentlichungen der Kommission für Saarländische Landesgeschichte
Volume number:
21
Year of publication:
1991
Number of pages:
362 S.
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
fre
Digitised pages:
365

Description

Title:
Grenzübergreifende Wechselwirkungen in der Urbanisierung - Fragestellungen und Forschungsprobleme
Author:
Hudemann, Rainer
Structure type:
Chapter
Collection:
Veröffentlichungen der Kommission für Saarländische Landesgeschichte
Digitised pages:
12

Table of contents

Table of contents

  • Stadtentwicklung im deutsch-französisch-luxemburgischen Grenzraum
  • Cover
  • Prepage
  • Title page
  • Imprint
  • Preface
  • Start page
  • Grenzübergreifende Wechselwirkungen in der Urbanisierung - Fragestellungen und Forschungsprobleme
  • Vom Bauerndorf zum Industrieort - Neunkirchen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts
  • Wohnen in Düdelingen zu Beginn des 20. Jahrhunderts
  • Der Werkwohnungsbau der Gelsenkirchener Bergwerks A.G. in Esch/Alzette (Luxemburg) und die Rolle deutscher Architekturleitbilder von 1870 bis etwa 1930
  • Kriegerdenkmäler und Gedenkfeiern um Metz. Formen und Funktionen kollektiver Erinnerung in einer Grenzregion (1870/71-1918)
  • Thionville ou l'esquisse d'une politique urbaine
  • Saargemünd von 1890-1918. Stadtplanerische Probleme einer Kleinstadt in Elsaß-Lothringen
  • L'extension de Metz. La ville comme paysage
  • Die Anlage des Bahnhofs in Metz im Spannungsfeld unterschiedlicher Interessen von Einwohnerschaft, Stadtverwaltung und Reichsbehörden (1898-1908)
  • Planung als Eigentumsbeschränkung in der Obrigkeitsstadt - Bemerkungen zur Straßburger Stadtentwicklung 1871-1918
  • La création de la cité-jardin de Stockfeld à Strasbourg (1907-1912)
  • Die Anfänge kommunaler Wohnungspolitik im deutsch-französischen Grenzraum: Die Stadt Saargemünd 1910-1930
  • Armenfürsorge in Alt-Saarbrücken, St. Johann und Malstatt-Burbach (1880-1909)
  • Die Saarbrücker Städtevereinigung von 1909. Problemlösungsstrategie zwischen bürgerlichen Interessen, urbanen Sachzwängen und wilhelminischem Obrigkeitsstaat
  • Architektur und Stadtplanung in besetzten Gebieten: Deutschland und Frankreich 1940-1950
  • Occupation et Monuments historiques: Le Bureau d'architecture du Gouvernement militaire de la Zone française d'Occupation (1946-1949)
  • Résumés - Zusammenfassungen
  • Verzeichnis der Karten, Abbildungen und Tabellen
  • Verzeichnis der Mitarbeiter dieses Bandes
  • Personenregister
  • Ortsregister
  • Cover

Full text

nen gegen metropolitane Einflüsse eher zu stärken als der französische Zentralismus, 
wie Jean-Louis Cohen in den Orscholzer Diskussionen herausarbeitete. Im 20. Jahr¬ 
hundert läßt sich hierfür vielerlei ins Feld führen. Doch zeigen Wittenbrocks Arbeiten 
für die Zeit vor 1918 eine überraschende, allen Vorstellungen von forcierter deutscher 
Germanisierungspolitik in Elsaß-Lothringen widersprechende Zurückhaltung der 
deutschen Verwaltung bei administrativen Stadtplanungsvorgaben, da man sich die 
Bevölkerung nicht entfremden, sondern sie gewinnen wollte. Selbst wiederholten 
dringenden Forderungen der Kommunen, ihre Planungskompetenzen durch eine 
Gesetzgebung auf Reichslandebene zu stärken, kam man deshalb erst kurz vor Aus¬ 
bruch des I. Weltkrieges nach - und dies, obwohl die Baupolitik zu den vorrangigen 
Anliegen des Kaisers gehörte, wie der Metzer Bahnhof, die Hochkönigsburg und zahl¬ 
reiche andere unter seinem direkten Einfluß entstandene Bauten zeigten. Die Wir¬ 
kung des Föderalismus scheint hier im Sinne einer regionalen Eigenständigkeit zu¬ 
nächst deutlich, erweist sich bei genauerer Prüfung jedoch als das Gegenteil: Zurück¬ 
haltung als Mittel einer vorsichtigeren und damit möglicherweise effizienteren Durch¬ 
dringungspolitik, die in diesem Fall also gerade nicht ein Spiegel föderalistischer 
Tendenzen ist. Hier bleibt viel Forschungsarbeit zu leisten, die über den Bereich der 
Stadtentwicklung im engeren Sinne weit hinausweist. 
In wiederum bemerkenswerter Ausdifferenzierung der Wirkungslinien begann die el- 
sässische Opposition gegen die sich nach der Jahrhundertwende verstärkenden, jetzt 
schon durch die demographische Expansion der meisten Städte erzwungenen Bauvor¬ 
haben mit dem Preußischen Gesetz gegen die Verunstaltung von Ortschaften von 
1907 zu argumentieren - ein preußisches Instrument gegen die preußische Verwal¬ 
tung. Nach dem I. Weltkrieg entwickelte sich eben dieses Instrument vor dem Hinter¬ 
grund der elsässischen Autonomiebewegung weiter zu einer Wahrung regionaler 
Kompetenzen und Prärogativen gegen die zurückgekehrte französische Zentralgewalt 
- mit beachtlichem Erfolg, der allerdings nicht mehr im Zeichen deutscher Gesetzge¬ 
bung, sondern in dem regionaler Identität errungen wurde.16 Die Wirkung ging 
jedoch noch weiter: Die im Reichsland entwickelten Instrumentarien zum Schutz 
historischer Ortsbilder wurden von der Ecole d’Architecture in Nancy aufgegriffen 
und als eigene Konzeptionen in der Zwischenkriegszeit in die innerfranzösische Dis¬ 
kussion eingebracht. Auf diese Weise konnten gerade auch solche Reaktionen, die im 
Ursprung - bei den elsässischen Stadterweiterungen - politisch gegen Einflüsse von 
außen gerichtet waren, über die regionale Umsetzung zur transnationalen Vermittlung 
von Städtebau-Leitbildern beitragen. 
Damit wird die Verflechtung des Spannungsfeldes Metropole-Peripherie mit dem wei¬ 
teren Spannungfeld zwischen regionaler Eigenentwicklung und Aus- oder Rückstrah¬ 
lung auf die jeweiligen nationalen Räume deutlich. Im regionalen Rahmen fand zu¬ 
nächst häufig eine Assimilation unterschiedlicher Konzepte statt, wie sie im folgenden 
unter anderem Jean-Jacques Cartal für Metz, Stéphane Jonas für die Straßburger 
Gartenstadt Stockfeld, Stefan Fisch für die "Grande percée" in Straßburg und Antoi¬ 
16 Zu der im einzelnen komplizierten Entwicklung s. Wittenbrock, Bauordnungen (Anm. 7), 
S. 278ff. 
16
	        

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