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Das Saarrevier zwischen Reichsgründung und Kriegsende (18)

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Bibliographic data

fullscreen: Das Saarrevier zwischen Reichsgründung und Kriegsende (18)

Monograph

Persistent identifier:
1655724851
URN:
urn:nbn:de:bsz:291-sulbdigital-191250
Title:
Das Saarrevier zwischen Reichsgründung und Kriegsende
Sub title:
(1871 - 1918); Referate eines Kolloquiums in Dillingen am 29./30. September 1988
Author:
Herrmann, Hans-Walter
Volume count:
18
Place of publication:
Saarbrücken
Publisher:
SDV, Saarbrücker Dr. und Verl.
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Document type:
Monograph
Collection:
Kommission für Saarländische Landesgeschichte
History
Economy
Volume number:
18
Year of publication:
1990
Number of pages:
184 S.
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger
Digitised pages:
187

Chapter

Title:
Arbeiterkultur im Saarrevier
Author:
van Dülmen, Richard
Document type:
Monograph
Structure type:
Chapter
Digitised pages:
13

Contents

Table of contents

  • Das Saarrevier zwischen Reichsgründung und Kriegsende (18)
  • Cover
  • Prepage
  • Title page
  • Imprint
  • Preface
  • Inhalt
  • Das Saarrevier zwischen Reichsgründung und Kriegsende
  • Gewerkschaftsbewegung im Montanrevier - Arbeiter und ihre Organisation
  • Zwischen Machtanbetung und Revolte - Protestanten und Proletarisierung an der Saar
  • Arbeiterkultur im Saarrevier
  • Der Kirchenbau im Saarland in der Zeit von 1870 bis 1918
  • Die Saarwirtschaft nach der Reichsgründung zwischen Boom und Krise
  • Ausbau und Funktion des Eisenbahnnetzes im lothringisch-saarländischen Industrierevier
  • Das stellvertretende Generalkommando des XXI./XVI. Armeekorps (Saarbrücken) als Organ der Militärverwaltung im Ersten Weltkrieg
  • Cover

Full text

2. Der saarländische Arbeiter blieb bis ins frühe 20. Jahrhundert in einem beachtli¬ 
chen Maße der agrarischen Welt, aus der er stammte, verhaftet. Zwar bildete den 
Prototyp des saarländischen Bergmanns nicht der Arbeiterbauer, die saarländische 
Arbeiterschaft war viel zu heterogen, als daß ein Typus vorherrschend blieb, sosehr 
jeder Arbeiter allerdings Grund und Boden anstrebte. Zwei verschiedene Entwicklun¬ 
gen überschnitten sich. Im Maße der Ausweitung des Bergbaus und der Industrialisie¬ 
rung der Saarregion wurde die Arbeiterschaft zum einen nicht von fremden bzw. 
auswärtigen Kräften ergänzt; sukzessive rekrutierte sie sich aus dem ländlichen 
Umfeld, später vor allem aus dem Norden, das ein reines Agrarland war mit starkem 
Nebenerwerbszwang. Zum anderen vollzog sich die Formierung einer relativ einheit¬ 
lichen Lohnarbeiterschaft in drei Phasen. Betrieb man den Bergbau anfangs von der 
alten Wohnstätte her, ohne sich zu scheuen, alltäglich lange Wegstrecken auf sich zu 
nehmen, so ging später eine steigende Schicht dazu über, während der Woche sich an 
der Arbeitsstelle eine Untermiete zu suchen oder sich im Schlafhaus einzuquartieren 
und nur das Wochenende daheim zu verbringen; die letzte Phase ist dadurch geprägt, 
daß die Arbeiterfamilie in die neu gegründeten Kolonien umzog bzw. in Bergwerksor¬ 
ten ein Haus baute. Zwar löste sich dadurch die traditionell agrarische Bindung - 
allerdings mit unterschiedlicher Intensität -, aber stets lebte der Bergmann mit seiner 
Familie nicht nur von seinem Lohn; für den alltäglichen Lebensunterhalt ebenso 
wichtig war der kleine landwirtschaftliche Betrieb mit der Haltung von Kleinvieh und 
einem Garten, für den zumeist die Ehefrau verantwortlich war. Die Grenzen zwischen 
einer landwirtschaftlichen Tätigkeit mit bergmännischem ‘Nebenerwerb4 und einer 
bergmännischen Tätigkeit mit agrarischer Nebentätigkeit waren fließend. Deswegen 
war der Bergmann nicht völlig auf den Bergmannslohn angewiesen sowie auf Gedeih 
und Verderb der Politik der Bergwerksdirektion unterworfen. Auch er erlebte den 
Übergang zur ausschließlich industriellen Arbeit nicht als sozialen Bruch in seinem 
Leben, wie die Arbeiter z. B. in anderen deutschen Regionen. Er war und blieb lange 
den verschiedenen Welten verbunden. Wie stark in diesem relativ gleitenden Über¬ 
gang auch die Einbindung in die traditionelle agrarische Kultur und Werkwelt 
erhalten blieb, ist nicht genau abzuschätzen. Was jedenfalls die alltäglichen Gewohn¬ 
heiten des Arbeiters betraf, so unterschied sich sein Verhalten letztlich nicht wesent¬ 
lich von dem der bäuerlichen bzw. dörflichen Bevölkerung; hier liegt sicherlich ein 
Grund, warum die Arbeiterschaft im Saarland im großen und ganzen in herkömmli¬ 
chen Werten dachte, vor allem resistent war gegenüber neuen politischen und sozialen 
Ideen. In den noch lange den bäuerlich-dörflichen Charakter bewahrenden Industrie¬ 
dörfern des Saarreviers konnte sich keine spezifisch industrie-proletarische Lebenskul¬ 
tur entfalten. Die bodenständige, mehr oder weniger sozialkonservative Lebenseinstel¬ 
lung der saarländischen Bergleute erfuhr eine Stärkung durch die Sozialpolitik der 
preußischen Bergwerksverwaltung. 
3. Obwohl die preußische Bergwerksverwaltung als staatliche Institution von kapita¬ 
listischen Ausbeutungsinteressen geleitet war, betrieb sie doch eine beachtliche 
Wohlfahrtspolitik, die bei aller Sicherung ihrer Herrschaftsinteressen zugleich auch 
den materiellen und sozialen Bedürfnissen der Bergleute entgegenkam. Ohne Zweifel 
bedeutete Sozialpolitik der Wirtschaftsunternehmen im 19. Jahrhundert niemals Stär¬ 
kung sozialpolitischer Arbeiterinteressen, geschweige Förderung einer Emanzipation 
75
	        

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Herrmann, Hans-Walter. Das Saarrevier Zwischen Reichsgründung Und Kriegsende. Saarbrücken: SDV, Saarbrücker Dr. und Verl., 1990. Print.
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