NS-Politik an der Saar unter Josef Bürckel

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Persistent identifier:
1655718053
URN:
urn:nbn:de:bsz:291-sulbdigital-237389
Title:
NS-Politik an der Saar unter Josef Bürckel
Sub title:
Gleichschaltung - Neuordnung - Verwaltung
Author:
Muskalla, Dieter
Place of publication:
Saarbrücken
Publisher:
Saarbrücker Dr. und Verl. Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Structure type:
Monograph
Collection:
Veröffentlichungen der Kommission für Saarländische Landesgeschichte
Volume number:
25
Year of publication:
1995
Number of pages:
712 S.
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger
Digitised pages:
718

Description

Title:
Erstes Kapitel: Die innenpolitische Situation des Saargebietes unter reichsdeutschem Einfluß vor der Volksabstimmung
Structure type:
Chapter
Collection:
Veröffentlichungen der Kommission für Saarländische Landesgeschichte
Digitised pages:
119

Table of contents

Table of contents

  • NS-Politik an der Saar unter Josef Bürckel
  • Cover
  • Prepage
  • Title page
  • Imprint
  • Preface
  • Start page
  • Verzeichnis der Abkürzungen
  • Zur Einführung
  • Erstes Kapitel: Die innenpolitische Situation des Saargebietes unter reichsdeutschem Einfluß vor der Volksabstimmung
  • Zweites Kapitel: Die internationalen Verträge, die Gesetze, Verordnungen, Bestimmungen und sonstigen Regelungen zur Errichtung des NS-Regimes an der Saar (vom 13. Januar bis 1. März 1935)
  • Drittes Kapitel: Die Vorstellungen und Planungen der NS-Machtinhaber zur Schaffung der neuen Verwaltungseinheit an der Saar sowie deren teilweise Verwirklichung
  • Viertes Kapitel: Der Aufbau der nationalsozialistischen Verwaltungsstruktur an der Saar unter dem Reichskommissar J. Bürckel
  • Fünftes Kapitel: Verwaltungs- und Organisationsänderungen in Bürckels Machtbereich im Vorfeld einer künftigen Reichsreform
  • Sechstes Kapitel: Die NSDAP, ihre Gliederungen, angeschlossenen Verbände und Organisationen an der Saar - Aufbau, Unterstellung, Einsatz und Wirkung
  • Siebtes Kapitel: Die NS- Politik unter dem Gesichtspunkt des Emigrationsproblems, der Garantien und der Aufsicht durch den Obersten Abstimmungsgerichtshof
  • Achtes Kapitel: Bürckels innenpolitische Aktivitäten zur Verbesserung der Auswirkungen der Rückgliederung
  • Neuntes Kapitel: Die Auswirkungen der Machtpolitik Bürckels im kirchlichen und schulischen Bereich
  • Zehntes Kapitel: Die Gleichschaltung von Presse und Rundfunk
  • Schlussbetrachtung
  • Appendix
  • Quellen- und Literaturverzeichnis
  • Ortsregister
  • Personenregister
  • Veröffentlichungen der Kommission für Saarländische Landesgeschichte und Volksforschung
  • Faltbeilage: Übersichtskarte der Verwaltungseinheiten des Saargebiets (1934)
  • Remarks
  • Cover

Full text

Die Zurückhaltung des Vatikans bezüglich einer eindeutigen Ablehnung des na¬ 
tionalsozialistischen Staates und damit u.U. einer klaren Ablehnung der Rückglie¬ 
derung hatte die Bischöfe von Trier und Speyer letztlich geradezu gezwungen, 
praktische Verfahrensregeln zu erlassen, trotz der Entscheidung des Episkopats 
auf der Plenarkonferenz der deutschen Bischöfe vom 5. bis 7. Juni 1934, die die 
Abgabe einer Erklärung hinsichtlich des Verhaltens der Saargeistlichkeit den bei¬ 
den Bischöfen freistellte. Und da die Oppositionsbewegung im Saarkatholizismus 
Ende 1934 Ausmaße annahm, die gerade zu diesem Zeitpunkt den Bischöfen si¬ 
cherlich ungelegen kamen, so mußte aus kirchenpolitisch-taktischen Überlegungen 
heraus eine stärkere Konfrontation mit der NSDAP und dem Staat vermieden wer¬ 
den. Demnach sind die Anweisungen im November und Dezember 1934 zu politi¬ 
schem Neutralitätsverhalten unter dieser Rücksichtnahme zu verstehen. Und wenn 
in dem Erlaß vom 12. November noch "die sittliche Pflicht der Liebe zum ange¬ 
stammten Volkstum und der Treue zum Vaterland"7 unangetastet bleiben sollte, so 
verzichtete der Hirtenbrief der rheinischen Bischöfe zur Saarabstimmung vom 26. 
Dezember 1934, den auch Bischof Sebastian übernahm, bereits auf diese 
"sittlichen Pflichten" und verlangte weit nüchterner: "Als deutsche Katholiken 
sind wir verpflichtet, für die Größe, die Wohlfahrt und den Frieden unseres Vater¬ 
landes uns einzusetzen."8 
Die Frage, inwieweit die bischöflichen Verhaltensregeln für die Saargeistlichkeit 
dem Status quo geschadet bzw. der hochprozentigen Stimmabgabe für die Rück¬ 
gliederung Vorschub geleistet haben, muß jedoch eindeutig aus der geschichtli¬ 
chen Situation und nicht retrospektiv (ver)urteilend betrachtet werden. Sicher ist, 
daß eine eindeutig ablehnende Haltung der Bischöfe der nationalsozialistischen 
Saarpolitik geschadet hätte, ob sie die Rückgliederung hätte verhindern können, ist 
zu bezweifeln; sicher ist aber auch, daß sich der Kampf gegen die Kirchen an der 
Saar, aber auch in den Diözesen Speyer und Trier, insgesamt verschärft hätte und 
viele kirchliche Beschränkungen früher eingesetzt hätten. Mag Bischof Bomewas- 
ser von Trier noch eine weitgehend von nationalen Argumenten geprägte Haltung 
eingenommen haben9, so kann man bei Bischof Sebastian sagen, daß seine Zuge¬ 
ständnisse ganz unter dem seit Hitlers Machtergreifung in der Pfalz verschärft ge¬ 
führten Kirchenkampf standen und er bei all seinen Zugeständnissen doch nicht 
Bürckels Forderungen direkt nachgab bzw. im deutschen Episkopat auch zeitwei¬ 
lig eine Sonderrolle einnahm. Er war es denn auch, der 1936 innerhalb der bayeri¬ 
schen Episkopats auf eine verschärfte Gangart gegenüber dem NS-Regime dräng¬ 
schüre, "Katholiken und Status quo", hrsgg. von A Mannbar, Landsweiler, der Saar-Nahe-Druck AG, 
deren Herausgabe im "Einvernehmen mit der Abstimmungskommission vom Direktor des Innern, H. 
Heimburger, gestattet worden war. StadtA Neunkirchen, Abt. II Wie, Nr. 14, Bl. 434-651. Das gleiche 
galt für die Verteilung und Veröffentlichung anderer Status quo-Publikationen. Ebd. Bl. 656, 658, 660, 
664. 
7 
A Heintz (Hg.), Erzbischof Bomewasser, S. 44. 
8 Der christl. Pilger Nr. 1 v. 6.1.1935, S. 1. 
9 Vgl. A Heintz (Hg.), Fels im Sturm; das "Beschwören" von Volk, Vaterland und Kirche ist nicht zu 
überhören. Vgl. bes. das Vorwort, S. XIII-XVI. 
134
	        

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