Die Tholeyer Abtslisten des Mittelalters

Bibliographic data

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Description

Persistent identifier:
1655684914
URN:
urn:nbn:de:bsz:291-sulbdigital-180737
Title:
Die Tholeyer Abtslisten des Mittelalters
Sub title:
philologische, onomastische und chronologische Untersuchungen
Author:
Haubrichs, Wolfgang
Place of publication:
Saarbrücken
Publisher:
Minerva-Verl. Thinnes & Nolte Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Structure type:
Monograph
Collection:
Veröffentlichungen der Kommission für Saarländische Landesgeschichte
Volume number:
15
Year of publication:
1986
Number of pages:
267 S.
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger
Digitised pages:
270

Description

Title:
3. Die Überlieferung der Tholeyer Abtslisten
Structure type:
Chapter
Collection:
Veröffentlichungen der Kommission für Saarländische Landesgeschichte
Digitised pages:
28

Table of contents

Table of contents

  • Die Tholeyer Abtslisten des Mittelalters
  • Cover
  • Prepage
  • Title page
  • Imprint
  • Endsheet
  • Preface
  • Start page
  • 1. Forschungslage
  • 2. Die Tholeyer Abtslisten und die verlorenen Nekrologien des Klosters
  • 3. Die Überlieferung der Tholeyer Abtslisten
  • 4. Form und Anlage der älteren Abtsliste
  • 5. Ergebnisse
  • Verzeichnis der Abbildungen und Karten
  • Abkürzungen
  • Bibliographie
  • Abbildungen 1 - 3
  • Start page
  • addendum
  • Cover

Full text

Namen als Jahr seines Amtsantritts erklären. Wurde unter seinem Abbatiat die äl¬ 
tere Liste angelegt, so erklärt sich auch, daß man über den Vollender des Kloster¬ 
neubaus, Abt Hugo, der vor 1280 regierte, noch so gut informiert war und so be¬ 
eindruckt, daß man ihm eine dankbare und ehrende Notiz in den sonst so nüchter¬ 
nen Abtslisten widmete (A 51). 
Es gilt nun, die weitere Überlieferung der Tholeyer Abtslisten an der ältesten Liste 
zu messen. Ein zweite Liste В veröffentlichte Caspar Bruschius in seiner 1551 zu 
Ingolstadt gedruckten ,Monasteriorum Germaniae Centuria prima‘ (F. 124v- 
125r). In einer der Liste vorausgeschickten historischen Notiz geht er auf die 
Gründung der Abtei ein, die er nunc Benedictinorum Monachorum amplissimum 
Monasterium Treuericae Diocaeseos, das größte Benediktinerkloster der Trierer 
Diözese, nennt: 
...fundatum ac munificentissime donatum legitur anno Domini 627a Da¬ 
goberte Galliarum et Austrasiae Rege potentissimo, consilio et auxiliis Beati 
Modoaldi Treuirorum Archiepiscopi: Absolutum vero afilio huius Dagoberte 
Domino Sigiberto Austrasiae Rege, tandem etiam a S. Pyrmmio Episcopo et 
Monacbo praeclare decoratum. 
Die hier aufscheinende Tradition über eine Gründung Tholeys durch Dagobert 
und Bischof Modoald von Trier läßt den Stifter Grimo zurücktreten, von dem es in 
Erweiterung der Notiz der Liste A, daß er frater regis Franciae gewesen sei, nun 
schon heißt: Regis Francorum Dagoberti frater, alio nomine Adelgesilus dictus. 
Der gesamte Komplex stammt aus dem ersten Buch des ,Compendium‘ des Johan¬ 
nes Trithemius (1462-1516), der die historisch interessierte gelehrte Welt des frü¬ 
hen 16. Jahrhunderts mit mancherlei Geschichtskonstruktionen überrascht hat¬ 
te38. Er hat auch die Tradition über einen Aufenthalt Pirmins in Tholey in die Welt 
gesetzt, eine Notiz, die er in seinen ,Annales Hirsaugienses' noch erweiterte, in¬ 
38 Trithemius, Compendium sive breviarium primi voluminis chronicarum sive annalium 
(1514), lib. I, ed. M. Freher, Opera histonca Trithemii, 2 Bde., Frankfurt a. M. 1601, 
Neudruck: Frankfurt 1966, Bd. 1, S. 54. In seinen, Annales Hirsaugienses' (1161) hatTri- 
themius sich für die Dagobert-Tradition freilich auf Gewährsleute aus Tnoley berufen 
und dann hinzugefügt, daß man anderswo erfahren könne, daß der hl. Columban das Klo¬ 
ster gegründet nabe. Vgl. zum Abt von Sponheim und seinen historiographischen Lei¬ 
stungen: v. Jan, Trithemius; Volk, Trithemius; Chacornac, Grandeur; Greiner, Chroni- 
con; Arnold, Trithemius; Borchardt, Trithemius; Schreiner, Trithemius 118 ff.; Beh¬ 
rendt, Trithemius. Auf Grund der Spekulationen des Trithemius fälschte dann François 
de Rosières (f 1607) in seinen berüchtigten ,Stemmatum Lotharingiae ac Barri Ducum ab 
Antenore ad Caroli III Lotharingiae clucis tempora tomi VIT (Paris 1580, F. 2) eine auf 
622 V/l datierte Urkunde, nach welcher König Dagobert dem Erzbischof Modoald von 
Trier die von ihm erbaute und dem hl. Mauritius geweihte Abtei Thielogia schenkte (vgl. 
Goerz, Mittelrhein, Reg. I Nr. 58). Den Anlaß für Trithemius und Rosières bietet ein Zu¬ 
satzeiner späten Bearbeitung der ,Gesta TreverorunT (vgl. u. S. 81; dazu Lehmann, Merkwür¬ 
digkeiten 65). Ohne daß im Testament des Adalgisil Grimo von 634 der betroffene Bischof 
von Trier mit Namen genannt wird, können wir jedoch sicher sein, daß es tatsächlich Bischof 
Modoald (nach 614/vor 627 —nach 647/vor 650) gewesen sein muß. Vgl. Ewig, Trier 121 f.; 
Ewig, Missions 42; Pauly, Gesch. Trier II 36. 
23
	        

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