Die nationalsozialistische Herrschaftsübernahme an der Saar

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Description

Persistent identifier:
1655616137
URN:
urn:nbn:de:bsz:291-sulbdigital-153884
Title:
Die nationalsozialistische Herrschaftsübernahme an der Saar
Sub title:
die innenpolitischen Probleme der Rückgliederung des Saargebietes bis 1935
Author:
Jacoby, Fritz
Place of publication:
Saarbrücken
Publisher:
Thinnes & Nolte Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Structure type:
Monograph
Collection:
Veröffentlichungen der Kommission für Saarländische Landesgeschichte
Volume number:
6
Year of publication:
1973
Number of pages:
275 S.
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger
Digitised pages:
276

Description

Title:
Schlußbetrachtung
Structure type:
Chapter
Collection:
Veröffentlichungen der Kommission für Saarländische Landesgeschichte
Digitised pages:
3

Table of contents

Table of contents

  • Die nationalsozialistische Herrschaftsübernahme an der Saar
  • Cover
  • Prepage
  • Title page
  • Imprint
  • Preface
  • Inhalt
  • Introduction
  • Erster Teil: Das Rückgliederungsproblem bis 1933
  • Erstes Kapitel: Die Entstehung des Saargebietes im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts
  • Zweites Kapitel: Grundzüge der deutschen Saarpolitik zwischen 1920 und 1933
  • Drittes Kapitel: Möglichkeiten einer vorzeitigen Rückgliederung bis 1933
  • Zweiter Teil: Die Rückgliederung des Saarlandes an das nationalsozialistische Deutschland
  • Erstes Kapitel: Das Problem der Rückgliederung nach der Machtergreifung des Nationalsozialismus in Deutschland
  • Zweites Kapitel: Die innenpolitischen Probleme des Saarlandes nach der Rückgliederung
  • Schlußbetrachtung
  • Appendix
  • Verzeichnis der benutzten Quellen und Literatur
  • Abkürzungsverzeichnis
  • Personenregister
  • Cover

Full text

innerhalb des saarländischen Stahlhelm, den er marxistischer Unterwanderung 
bezichtigte. 
Obwohl der Stahlhelm nach dem 1. März 1935 im Saarland sein Ende fand, 
bedeutet die Abstimmungszeit für das Saargebiet die entscheidende Etappe auf 
dem Wege ins nationalsozialistische Deutschland. Parteien und Verbände lösten 
sich bereits in dieser Zeit auf oder schlossen sich so eng der Deutschen Front an, 
daß die Gleichschaltung praktisch vor 1935 abgechlossen war. Ebenso vollzog sich 
auf anderen Gebieten des öffentlichen Lebens wie in der Presse — hier teilweise 
in Angleichung an die Zerstörung der freien Presse im Reich — der Einfluß der 
nationalsozialistischen Machtergreifung vor 1935. Aufgrund dieser Beobachtung 
dürfte der Aufbau der nationalsozialistischen Herrschaft nach der Rückgliederung 
ohne große Reibungen vonstatten gegangen sein. Die saarländische Pressepolitik, 
wie sie etwa in der Festschrift „Zweihundert Jahre Saarbrücker Zeitung“ anhand 
dieser Zeitung angedeutet wird5, scheint nicht typisch für das rückgegliederte 
Saarland zu sein. Vielmehr sind die Einschränkungen der bürgerlichen Presse und 
die massive Förderung der Parteizeitungen Kennzeichen der allgemeinen Presse¬ 
politik im Reich in diesen Jahren. 
Der Erfolg der nationalsozialistischen Reichsführung in der Gleichschaltung und 
Täuschung der Saarländer vor 1935 war nur möglich aufgrund der wohldurch¬ 
dachten Saarpolitik des Reiches und der Länder Preußen und Bayern vor 1933. 
Erst durch die Mitarbeit von Nichtnationalsoziälisten in den reichsdeutschen Saar¬ 
behörden und im öffentlichen Leben des Saargebietes konnte der Einfluß aus 
dem Reich voll zur Geltung kommen. Die saarländische NSDAP, der wohl die 
Führung bei der Gleichschaltung des Saargebietes vor 1935 zugedacht war, ver¬ 
mochte aufgrund der parteipolitischen Verhältnisse keine dominierende Rolle zu 
spielen. Indem Bürckel dies erkannte und erfahrene Leute in der Saarpolitik her¬ 
anzog, legte er den Grundstein für die nachfolgende Entwicklung und sicherte 
sich zugleich die politische Führung im Saarland nach 1935. Die Verwaltung lag 
nach der Rückgliederung zum großen Teil in Händen der Berater Bürckels 
während der Abstimmungszeit. Als Gauleiter und Reichskommissar vereinigte 
Bürckel die Spitzen der staatlichen Verwaltung und der Parteiorganisation im 
Saarland in seiner Hand. 
Bis 1937 gelang es Bürckel, die Beachtung der Garantien so zu beschränken, daß 
das wesentlichste Hindernis einer nationalsozialistischen Innenpolitik beseitigt war. 
Ebenso vermochte er die Lage der katholischen Kirche 1935 und 1936 so zu 
beeinträchtigen, daß er mit der Einführung der Simultanschule im Saarland eine 
Maßnahme mitmachte, die im ganzen Reich gleichzeitig die Konfessionsschule be¬ 
kämpfte und abschaffte. Sein Erfolg im Kampf gegen die Kirche verschaffte ihm 
bei Heinrich Himmler den Ruf, er sei „der maßgebende Facharbeiter des katho- 
21.3.35: BA ZSg. 101/5, Bl. 93f.; ferner: Bürckel-Reden, in: S.L.Z. Nr. 78 v. 21.3.35 
u. Nr. 112 v. 24.4.35. Zur Auflösung des Stahlhelm im Reich siehe Berghahn, 
Volker R., Der Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten 1918-1935, Düsseldorf 1966, 
S. 273f. 
5 200 Jahre Saarbrücker Zeitung 1761-1961, S. 18lff. 
201
	        

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