Unter den Brücken der Metaphysik

Bibliographic data

Bibliographic data

Description

Persistent identifier:
1654431109
URN:
urn:nbn:de:bsz:291-sulbdigital-338115
Title:
Unter den Brücken der Metaphysik
Sub title:
Mythen und Porträts
Author:
Groethuysen, Bernhard
Paulhan, Jean
Place of publication:
Saarbrücken
Publisher:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Structure type:
Monograph
Collection:
Varia
Year of publication:
2018
Number of pages:
1 Online-Ressource (144 Seiten)
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger
Digitised pages:
147

Description

Title:
Meister Eckehart
Structure type:
Chapter
Collection:
Varia
Digitised pages:
5

Table of contents

Table of contents

  • Unter den Brücken der Metaphysik
  • Cover
  • Klappentext
  • Title page
  • Imprint
  • Start page
  • Preface
  • Lebenslauf
  • Über das Denken des heiligen Augustin
  • Meister Eckehart
  • Carolus Bovillus
  • Bodin
  • Bayle
  • Die Enzyklopädie
  • Das Leben Goethes
  • Hölderlin
  • Aus Anlass Kafkas
  • Phänomenologie Kafkas
  • Erkenntnistheorie des Traumes
  • Das Kind und der Metaphysiker
  • Klappentext

Full text

MEISTER ECKEHART 
Seit die Seelen Gott nicht mehr lieben, bringen sie ihm Respekt 
entgegen. Sie sprechen von ihm wie von einer offiziellen Persön¬ 
lichkeit, die man nicht kennt, deren Titel man aber weiß. So sagen 
sie, wenn sie ihn anreden: »Hochzuverehrender Herr« und ver¬ 
wenden Höflichkeitsfloskeln wie: »Dürfte ich es wagen?« oder 
»Gestatten Sie ... ?« (Sie bedienen sich auch des Possessivprono¬ 
mens und sagen: »mein Gott«, aber ungefähr so, wie man sagt 
»mein sehr verehrter Herr«.) 
Als die Seele und Gott jung waren, war das ganz anders. Sie wett¬ 
eiferten miteinander, wer am besten liebe. Die Seele gab sich 
demütig und ihre Demut machte sie so mächtig, daß Gott zu ihr 
kam und sich ganz klein machte, um bei ihr Schutz zu suchen. 
Sagte man ihr, Gott sei gut und sie schulde ihm Dank für seine 
Güte, so errötete sie und gab keine Antwort; denn sie wußte, daß 
Gott sie liebte und ihr nicht widerstehen konnte. 
Sie wollte auch nicht, daß man ihr von den Gaben Gottes sprach; 
denn sie wußte, daß alles in Gott ihr gehörte, und daß sie nur zu 
nehmen brauchte, was sein war. Sagte man ihr: »Erflehe die Gnade 
des Herrn!« so wurde sie ganz verwirrt und wußte nicht, was sie 
sagen sollte. Ist der, den ich liebe, denn mein Herr und mein 
Meister? Wie kennen sie ihn schlecht, die von ihm sprechen, als sei 
er ein Fremder! Er kommt zu mir, und das Seine wird Meines, und 
ich werde sein: Ich bin Gott in Gott, und Gott: meine Seele. 
Man braucht also keine Unterscheidung zwischen ihm und mir zu 
machen, man braucht nicht zu erforschen, was hoch und was tief 
29
	        

Cite and reuse

Cite and reuse

Here you will find download options and citation links to the record and current page.

Monograph

METS MARC XML Dublin Core RIS IIIF manifest Mirador ALTO TEI FULLEXT PDF DFG-Viewer OPAC

Chapter

PDF RIS

Image

PDF JPEG Master (TIF) ALTO TEI FULLEXT

Image fragment

Link to the viewer page with highlighted frame Link to a IIIF image fragment

Citation links

Citation link to work Citation link to page

Search results

Search results

Previous results
11 / 26
Next results
Back to search resultsBack to search results

Image manipulation tools

Tools not available

Share image region

Use the mouse to select the image area you want to share.
Please select which information to copy to the clipboard by clicking on the link:
  • Link to the viewer page with highlighted frame
  • Link to a IIIF image fragment
Fullscreen Logo Full screen
  • First image
  • Previous image
  • Next image
  • Last image
  • Show double pages
  • Rotate to the left
  • Rotate to the right
  • Reset image to default view
Use the mouse to select the image area you want to share.
Please select which information to copy to the clipboard by clicking on the link:
  • Link to the viewer page with highlighted frame
  • Link to a IIIF image fragment