Philosophische Gegenwartsfragen

Driesch, Hans

Bibliographic data

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Persistent identifier:: 1654425923

URN:: urn:nbn:de:bsz:291-sulbdigital-335610

Title:: Philosophische Gegenwartsfragen

Author:: Driesch, Hans

Place of publication:: Saarbrücken

Publisher:: Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek

Structure type:: Monograph

Collection:: Varia

Year of publication:: 2018

Number of pages:: 1 Online-Ressource (184 Seiten)

Copyright:: Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek

Language:: ger

Digitised pages:: 203

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Title:: Studien über Ganzheit (Zweiter Hauptteil)

Structure type:: Chapter

Collection:: Varia

Digitised pages:: 61

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Title:: B. Das Zeiterlebnis und der psychophysische Parallelismus

Structure type:: Chapter

Collection:: Varia

Digitised pages:: 8

Full text

102 
Studien über Ganzheit. 
gleich in Spurenform da ist, wäre auch alles Spurenhafte 
im Hirn zugleich da. Die Einzelheiten der Aufgenom¬ 
menen als solche haben weder auf dem Filmband noch 
im Hirn einen Terminindex als „zeitlichen“ Index; sie 
tragen nur etwas an sich, was Terminindizes symbolisch 
bedeutet: beim Film ist es die Stellung in der räum¬ 
lichen Reihe, beim Hirn wäre es vielleicht die verschiedene 
„Frische“ der Spuren. 
Aber wer, beim Hirn, übersetzt die simultane Sym¬ 
bolik zurück in Sukzession? Hier liegt der dem Paral¬ 
lelismus verhängnisvolle Punkt. 
Vielleicht sagt man, die Spuren der Originalerlebnisse 
hätten sich in verschiedene übereinander gelagerte 
Schichten des Hirns eingedrückt, und die Zugehörig¬ 
keit zu einer bestimmten Schicht bedeute eben spezifische 
Datierung. Aber damit ist gar nichts gewonnen, ebenso¬ 
wenig wie mit der verschiedenen Frische der Spuren — 
denn auch die den verschiedenen Schichten eingeprägten 
Spuren sind doch als Spuren alle zugleich. Es muß 
wieder einer da sein, dem Schichten Verschiedenheit 
Ter min Verschiedenheit symbolisch bedeutet. 
Es bewahrt also das Hirn allenfalls Geschichte „sym¬ 
bolisch“ auf, aber nur für einen, der diese Symbolik ver¬ 
steht. Tatsächlich ist alles in ihm zugleich. Haben 
wir doch den „Verstehenden“ mit einem geschickten 
Detektiv, der aus simultanen Indizien Geschichte re¬ 
konstruiert, verglichen. Der Detektiv nun hat Erfah¬ 
rungen gemacht in bezug auf die zeitliche Bedeutung 
von Symbolen, er weiß aus anderen Quellen, daß 
„weniger deutlich“ soviel wie „älter“ bedeutet; die Sym¬ 
bolebekommen dadurch aber nicht als solche Zeitzeichen. 
So könnte es ja beim Hirn sein. Da müßte denn der 
„Detektiv“, d. h. in diesem Falle die Seele, irgendwoher

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