Die Entstehung der bürgerlichen Welt- und Lebensanschauung in Frankreich: Das Bürgertum und die katholische Weltanschauung

Bibliographic data

Multivolume work

Persistent identifier:: 1572262346

Title:: Die Entstehung der bürgerlichen Welt- und Lebensanschauung in Frankreich

Author:: Groethuysen, Bernhard

Place of publication:: Halle/Saale

Publisher:: Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek

Document type:: Multivolume work

Collection:: Religion

Year of publication:: 1927

Copyright:: Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek

Language:: ger

Volume

Persistent identifier:: 1572116854

URN:: urn:nbn:de:bsz:291-sulbdigital-535328

Title:: Das Bürgertum und die katholische Weltanschauung

Shelfmark:: N35/GRO 1927 I

Volume count:: 1

Place of publication:: Halle/Saale

Publisher:: Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek

Document type:: Volume

Year of publication:: 1927

Number of pages:: XVIII, 348 Seiten

Copyright:: Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek

Language:: ger

Digitised pages:: 374

Chapter

Title:: Einleitung: die Kirche und die Bildung des bürgerlichen Bewußtseins

Document type:: Multivolume work

Structure type:: Chapter

Digitised pages:: 64

Chapter

Title:: III. Symbol und Rede

Document type:: Multivolume work

Structure type:: Chapter

Digitised pages:: 7

III. SYMBOL UND REDE m die große religiöse Krisis des XVIII. Jahrhunderts in U ihrer ganzen Bedeutung zu erfassen, muß man sich stets gegenwärtig halten, daß es sich dabei im tiefsten Sinne um eine Krisis des Glaubens selbst handelt. Denn wenn es auch scheinbar zunächst nur um bestimmt zu umgrenzende Fragen geht, die sich auf dieses oder jenes Dogma beziehen, so ist es doch immer das Glaubensproblem als solches, das im Mittelpunkt der Diskussion steht. Wie kann man glauben? Auf diese Formel läßt sich im letzten Grund alles zurück- führen. Ob die, die da fragen und suchen, „Jibertins‘‘ sind, oder ob sie fortfahren, sich als Christen zu fühlen: ihnen allen ist eins gemeinsam: daß für sie der Glaube nicht mehr ein integrierender Bestandteil ihres Lebens ist, daß er nicht mehr etwas darstellt, was in so innigem Zusammenhang mit dem Wesen. des Einzelnen selbst steht, daß dieser überhaupt die Tatsache, daß er glaubt, nicht in ihrer Besonderheit zu erfassen vermag. Der Glaube hat aufgehört, etwas ‚„‚Natürliches‘ zu sein. Es handelt sich jetzt um einen Glaubensakt oder um eine Reihe von Glaubensakten, die sich nicht mehr aus der Totalität eines traditionell geformten Menschentypus ohne weiteres ableiten lassen, sondern als solche losgelöst von allem anderen in Erscheinung treten. Glauben bedeutet immer mehr nur noch: von etwas im Besonderen überzeugt sein. Es ist ein Entschluß, eine bewußte Zustimmung zu bestimmten Lehren und Vorstellungsweisen, die sich nicht einfach mehr von selbst aufdrängen und als solche hingenommen werden. So scheint jeder Einzelne die Frage an sich selbst zu richten, ob er denn glaubt oder nicht glaubt. Sein Glaube wird ihm zum Problem. Diese Art der Fragestellung birgt schon in sich selbst eine Gefahr für die Kirche: denn der

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