Zur Lage der Arbeiter im staatlichen Bergbau an der Saar

Bibliographic data

Bibliographic data

Description

Persistent identifier:
1156831733
URN:
urn:nbn:de:bsz:291-sulbdigital-497402
Title:
Zur Lage der Arbeiter im staatlichen Bergbau an der Saar
Sub title:
Denkschrift
Shelfmark:
MV 701
Place of publication:
Saarbrücken
Publisher:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Structure type:
Monograph
Collection:
Saarlandica
Year of publication:
2019
Number of pages:
1 Online-Ressource (48 Seiten)
Copyright:
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek
Language:
ger
Digitised pages:
51

Description

Title:
Die Rentabilität des staatlichen Bergbaues an der Saar
Structure type:
Chapter
Collection:
Saarlandica
Digitised pages:
11

Table of contents

Table of contents

  • Zur Lage der Arbeiter im staatlichen Bergbau an der Saar
  • Cover
  • Title page
  • Start page
  • Introduction
  • Zur Geschichte des Bergbaues im Saarrevier und seiner Arbeiterverhältnisse
  • Die Entwicklung der Bergarbeiterlöhne auf den staatlichen Gruben im Saarrevier in den letzten Jahrzehnten
  • Ist die Leistung der Bergarbeiter auf den Staatsgruben an der Saar zurückgegangen?
  • Die Rentabilität des staatlichen Bergbaues an der Saar
  • Die Strafe der vorübergehenden Ablegung für eine kürzere oder längere Zeit
  • Verlegungen der Arbeiter zu weit von ihren Wohnorten entfernten Gruben
  • Familienkrankenkassen
  • Schlußwort
  • Cover

Full text

— 36 — 
deckte zunächst den Bedarf ihrer alten Kunden, so daß sich diese, genau wie 1899/1900, 
gegenüber den Verbrauchern anderer Herkünfte sehr im Vorteil befanden. 
Die großen Anforderungen der Eisenbahnverwaltung, welche infolge des westfälischen 
Kohlenarbeiterausstandes ihren Lokomotivkohlenbedarf nicht mehr decken konnte, im Verein 
mit denen der engeren Saarindustrie, die wie immer in Zeiten geschäftlicher Hochflut vor 
zugsweise Deckung ihres Bedarfs verlangte, riefen bald eine ziemliche Unruhe auf dem 
Saarkohlenmarkte hervor, und es schien sich sogar mangels 'jeglicher Vorräte eine Kohlennot 
zu entwickeln. 
Man begann deshalb die Ausfuhr tmch Frankreich einzuschränken, eine Maßnahme> 
die sich bezüglich ihres Zweckes als ziemlich wirkungslos, bezüglich ihrer Folgen aber als 
sehr verderblich erwiesen hat. Tatsächlich wurde die Bergwerksdirektion durch die über 
triebenen Ansprüche, welche an sie als staatliche Verwaltung herantraten, zu Entscheidungen 
zugunsten einzelner großer Interessengruppen gedrängt, die dem Saarkohlenhandel in den 
nächsten Jahren schwere Wunden geschlagen haben. Sehr bald war nämlich die Einschrän 
kung des Absatzes nach der Schweiz und Frankreich und die Berechnung der Tagespreise 
für diese Sendungen nicht mehr nötig. Die Begünstigung des nicht mehr aufnahmefähigen 
Inlandes hatte inzwischen aber überall eine solche Übererzeugung geschaffen, daß eine Stockung 
im Kohlenbezug eintrat und die Bergwerksdirektion zwang, die Ausfuhr nach dem Auslande 
mit aller Macht wieder aufzunehmen. Auch damals zeigte sich schon, daß die Abnehmer, 
die am schärfsten und rücksichtslosesten sich den Saarkohlenbezug für ihre Zwecke dienstbar 
zu machen verstanden hatten, am ehesten sich anderen Bezugsquellen zuwandten und es der 
Bergwerksdirektion überließen, sich mit den Mengen abzufinden, die durch Einschränkung 
des Absatzes nach dem Auslande und durch Vernachlässigung der dortigen langjährigen 
Kunden frei geworden waren. 
Es mußten deshalb unter schweren Opfern für die Verwaltung und die Belegschaft 
neue Abnehmer aufgesucht werden. 11 (S. 9 f.) 
Ähnlich äußert sich Zörner an einer anderen Stelle der Schrift. (S. 20). 
In der Hochkonjunktur von 1907 veranlaßten die Rücksicht auf die 
Industrie des Saarreviers die Königliche Bergwerksdirektion , von einer möglichen 
Erhöhung der Preise Abstand zu nehmen. Der Saarbergbau konnte damals 
den an ihn gestellten Ansprüchen nicht gerecht werden, weil die Förderung 
infolge des Redener Vnglücks zurückblieb und es an der genügenden Zahl gelernter 
Arbeiter fehlte. 
„Mit Rücksicht auf diese Unzuträglichkeiten haben wir/ 1 so berichtet die Berg 
werksdirektion an die Saarbrücker Handelskammer/) „im Gegensätze zu fast sämtlichen 
Übrigen deutschen Kohlenrevieren in unserem natürlichen Absatzgebiete von jeder auch noch 
so geringen Preissteigerung Abstand genommen. Diese Maßnahme hat bei den stetig stei 
genden Ausgaben für Löhne und Materialien natürlich auf unsere geldlichen Ergebnisse 
einen recht ungünstigen Einfluß ausgeübt. “ 
Sogar im Preußischen Abgeordnetenhause fand die von der Bergwerks 
verwaltung auf die kleinen Landwirte und Genossenschaften geübte Rücksicht 
schon Widerspruch. Bei der zweiten Beratung des Etats der Berg-, Hütten- und 
Salinenverwaltung am 1. März 1910 führte hierzu noch der Abgeordnete Macco 
и. a. aus: 
„Meine Herren, nun möchte ich noch ein Wort über die kaufmännische Verwaltung 
sagen. Gerade im Saarbrücker Bezirk wird ganz bitter darüber geklagt, daß der frühere 
Handelsminister sich in bezug auf die kaufmännische Verwaltung zu Anordnungen hat 
hinreißen lassen, die direkt dem wirtschaftlichen Interesse, der Ausnutzung der Produkte 
an der Saar widersprechen. Der Herr Handelsminister hat, dem Druck nachgebend, seiner 
zeit den Auslandverkauf einschränken lassen, lediglich um die kleinen Landwirte und die 
Genossenschaften zu befriedigen. Er hat Anordnungen getroffen, daß auf die Wünsche 
der Industrie weniger Rücksicht zu nehmen sei, als auf die Wünsche von dieser Seite. Durch 
dieses wohlgemeinte, aber total unrichtige Verfahren ist die Saarindustrie stellenweise in 
schwere Bedrückung gekommen. Eine große Anzahl von süddeutschen Gaswerken ver 
braucht heute lieber teure englische und westfälische Kohle, um sich nicht der Unzu 
verlässigkeit des Handelsbureaus in Saarbrücken auszusetzen; der Absatz stockt, und die 
l ) Jahresbericht der Handelskammer Saarbrücken für 1907. S. 8.
	        

Cite and reuse

Cite and reuse

Here you will find download options and citation links to the record and current page.

Monograph

METS MARC XML Dublin Core RIS IIIF manifest Mirador ALTO TEI FULLEXT PDF DFG-Viewer OPAC

Chapter

PDF RIS

Image

PDF JPEG Master (TIF) ALTO TEI FULLEXT

Image fragment

Link to the viewer page with highlighted frame Link to a IIIF image fragment

Citation links

Citation link to work Citation link to page

Image manipulation tools

Tools not available

Share image region

Use the mouse to select the image area you want to share.
Please select which information to copy to the clipboard by clicking on the link:
  • Link to the viewer page with highlighted frame
  • Link to a IIIF image fragment
Fullscreen Logo Full screen
  • First image
  • Previous image
  • Next image
  • Last image
  • Show double pages
  • Rotate to the left
  • Rotate to the right
  • Reset image to default view
Use the mouse to select the image area you want to share.
Please select which information to copy to the clipboard by clicking on the link:
  • Link to the viewer page with highlighted frame
  • Link to a IIIF image fragment