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Man kann den Ausbau mit rückpfändbaren Kappen
gewissermaßen als Folge des Ausbaus mit rück
ragenden Kappen bezeichnen. Der Hauptvorteil der
rückpfändbaren Kappen von hier 1,25 m Länge liegt
beim Blasversatz darin, daß ein Vorrauben aller
Stempel auf kurze Entfernungen Reicht durchgeführt
werden kann, ohne das eigentliche Blasen zu ver
zögern (Abb. 1 und 2). Die rückgepfändeten Kappen
werden nach dem jeweiligen Ausbau der vorderen
Rohre durch einfaches Lösen der Gelenkkeile sehr
schnell geraubt (Abb. 3). Die Beanspruchung der
Kappen ist nicht sehr groß, da sie nur kurze Zeit
rückgepfändet sind und das Hangende sich auf den
alten Versatz gleichmäßig auflegt.
Dadurch, daß die rückgepfändete Kappe das Han
gende unterfängt und hierdurch die Sicherung des
Blasraumes und der Blasmannschaft gewährleistet,
ist es überflüssig, zusätzlich Holzstempel als Not
stempel zu schlagen. Der Blasversatzdraht als seit
liche Begrenzung nach der Kohlenstoßseite wird
nicht an verlorene Holzstempel befestigt, sondern
an die Zapfen des Kronenkopfes der Stahlstempel
aufgehängt (Abb. 1 und 3).
Als Blasversatzdraht dienen hier aus Staubschutz
gründen Padragewebe, mit Papier durchwebte oder
überklebte Drahtgeflechte.
Beim Rauben der Stahlstempel bricht die alte Ver
satzwand zwar etwas herein, aber das am Han
genden hierdurch entstandene Dreieck wird beim
folgenden Blasen wieder völlig ausgefüllt (siehe
Abb. 1—3).
Das Rauben der Reibungsstempel erfolgt mit Hilfe
eines kleinen, leicht transportierbaren Haspels,
der eine Zugkraft von 4 PS besitzt. Dieser wird je
weils einige Meter im Voraus mit einer Keil-Halte-
vorrichtung an einem Stahlstempel der Mittelreihe
angeschlagen. Das Haspelseil führt über eine kleine
Ulmenkrolle, die jeweils an die Mittelkappe der Bau
reihe des zu raubenden Stempels festgehangen
wird, zu dem Raubstempel. Nach dem Aufschlagen
des Keiles wird der Stempel mit Haspelkraft aus
dem Blasfeld herausgezogen, abgelassen und an
den vorderen Stempel angelehnt. Beim Rauben
der Reibungsstempel wird eine hohe Leistung er
reicht, da diese Arbeit von nur zwei Mann ohne
körperliche Anstrengung ausgeführt wird.
Die Blasberge gelangen von über Tag durch eine
Falltreppe zur 4. Sohle und mit 3000-l-Granby-Wa-
gen zur Kippstelle. Diese Wagen sind seit März
1961 im Einsatz. Die Granby-Einseiten-Selbstent-
leerer ersparen die sonst notwendige Wipperbedie
nung (Abb. 4). Ober elektrisch verriegelte Gummi
bänder gelangen die Blasberge zur Blasmaschine.
Eine gute Signalanlage zwischen den Blasern im
Streb und der Blasmaschine sowie der Einsatz ei
nes gewissenhaften und aufmerksamen Maschinen
führers sind die Voraussetzungen für eine hohe
Blasleistung. Das Blasfeld wird von drei versetzt
anfahrenden Dritteln zugeblasen.
Abb. 3: Blasstreb Flöz Brassert — Am Blasstrahl