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Wie kamen die Monate zu ihren Namen?
Von Erich Dole za 1
Wir reißen das Deckblatt des neuen Kalen
ders ab und sehen die rote Feiertagsziffer:
1. Januar. Da taucht gleich die schon so oft
gestellte Frage auf: Warum gerade der erste
Januar, könnte nicht jeder beliebige andere Tag
Jahresanfang sein, ist dieses Datum durch ir
gendein Naturereignis besonders ausgezeichnet?
Leider nein, der 1. Januar als Jahresbeginn ist
tatsächlich eine ganz willkürliche Einführung,
die allerdings schon ein ehrwürdiges Alter hat.
Wenn wir uns unsere Monatsnamen näher an-
sehen, bemerken wir, daß September, Oktober,
November und Dezember so viel wie Siebenter,
Achter usw. heißen, obwohl sie in Wirklich
keit der neunte, zehnte usw. sind. Da stimmt
schon etwas nicht. Tatsächlich haben die Rö
mer ursprünglich das Jahr mit dem März, dem
Monat ihres wichtigsten Gottes, des Kriegsgot
tes, begonnen. Sinnvoll stand der Jahresanfang
zu Beginn des pflanzlichen Lebens im Frühling.
Mit Jahresbeginn traten aber auch die Konsuln
ihr Amt an, die sich gleich zu den Legionen be
gaben. Als die Grenzen Roms schließlich weit
von der Hauptstadt entfernt verliefen, brauchte
die Reise der Konsuln an die Kriegsschauplätze
geraume Zeit. Mit Eintritt der besseren Jahres
zeit nahmen aber die Kriegshandlungen nach
der Winterruhe wieder ihren Fortgang, die Kon
suln aber kamen zu spät. So wurde einfach der
Jahresbeginn auf den ersten Januar verlegt, Jah
resbeginn und Amtsantritt der Konsuln fielen
wieder zusammen und die Konsuln kamen recht
zeitig bei Beginn der militärischen Operationen
zu ihren Legionen. So wurde der Januar zum
ersten und der Februar zum zweiten Monat des
Jahres.
übrigens wissen wenige die Bedeutung und
den Ursprung unserer Monatsnamen, soweit sie
nicht die schon erwähnten Zahlenbegriffe sind.
Februar kommt von Plutus Februus, vom reini
genden Pluto der Unterwelt, mit Februar sank
das alte römische Jahr gleich den Seelen der
Verstorbenen ins Dunkel der Zeit und wurde
einem reinigenden Prozeß unterworfen. Der
März erinnerte an den Kriegsgott Mars, der
April an den Lichtgott Apollo Aperte, von
aperire — öffnen. Der Mai gehört dem Jupiter
Majus, dem herrlichsten Göttervater, und der
Juni dessen Gemahlin Juno. Im Juli und August
werden wir an die großen Römer Julius Cäsar
und Kaiser Augustus erinnert. Daß der April ein
mal „Nero" und der Oktober „Domitianus" ge
heißen hat, sei als Kuriosum, das nur Episode
blieb, erwähnt.
Das schwierigste Kalenderproblem ist die
Übereinstimmung der Erdrotationen mit einer
Umdrehung um die Sonne. Leider hat die Natur
eine Laune offenbart, indem auf einen Umlauf
um die Sonne keine ganze Zahl von Tagen
kommt. Auf ein Jahr fallen 365,2422 Tage. Um
den Kalender, die Tageseinteilung, mit dem
jahreszeitlichen Ablauf für lange Zeit in Über
einstimmung zu erhalten, sind komplizierte
Schaltmethoden nötig, einmal muß ein Tag dazu
kommen, dann wieder ausgelassen werden. Un
ser gegenwärtiges Schaltsystem, das auf die gre
gorianische Kalenderreform des italienischen
Gelehrten Luigi Lilio zurückgeht, nachdem be
reits der deutsche Astronom Regiomontanus,
gest. 1476, daran gearbeitet hatte, ist von sol
cher Genauigkeit, daß ein Kalenderjahr im
Durchschnitt nur 12 Sekunden länger ist als ein
wirkliches Sonnenjahr und erst nach 3320 Jah
ren ein Tag zu viel gezählt wird.
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