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Die Aufarbeitung der Kohle
vor dem Einsatz in die Koksöfen der Kokerei Luisenthal
Von Ingenieur Ferd. Göbel, Ubertagedirektion
Aus der Tatsache, daß bei weitem nicht alle
Kohlensorten von Natur aus verkokbar sind
und nur ein Teil von diesen erst durch Auf
mahlung und Vermischung mit gut backenden
Fettkohlen für die Verkokung nutzbar gemacht
werden kann, ergibt sich die Notwendigkeit
von Misch- und Mahlanlagen auf den Koke
reien, wo man nicht über die gewünschte
Menge von echten „Kokskohlen" verfügt.
Für die Kokereien der Saar haben die
Misch- und Mahlanlagen eine besondere Be
deutung, da die Saarkohlen im ganzen ge
sehen weniger gut verkokbar sind. Die Haupt
kohlensorten der Saar sind:
1. Fettkohlen, die grundsätzlich verkokbar
sind, wenn Kohlen verschiedener Herkunft
beigemischt werden,
2. Magerkohlen, die grundsätzlich nicht ver
kokbar sind und deshalb nur in geringen
Mengen in der Kokskohle der Fettkohle
beigemischt werden können und nur für
die Herstellung besonderer Koksqualität.
Außer der Vermischung und Feinmahlung
der verschiedenen Kohlensorten ist an der
Saar die Beigabe von Koksmehl als Mage
rungsmittel sowie das Stampfen der Einsatz
kohle zum Kohlenkuchen erforderlich zur Her
stellung von brauchbarem Koks. Zur Erzeu
gung von hochwertigem Hochofenkoks ist
außerdem noch die Beimischung von fremder
Fettkohle (Ruhrkohle) notwendig, wenn auch
in geringerem Umfange als früher. Es versteht
sich, daß eine genaue Dosierung der ver
schiedenen Mischkomponenten, eine gute
Feinvermahlung und Vermischung sowie eine
gieichbleibende Kornqualität und Feuchtig
keit von größter Wichtigkeit sind für die Her
stellung von Qualitätskoks.
Diesen Erfordernissen wird beim Bau der
neuen Kokerei Luisenthal durch die Errichtung
einer modernen Kohlen-Stapelanlage, Kohlen-
Misch- und Mahlanlage sowie Trocknungs
und Mahlanlage zur Herstellung von Koks-
mehf Rechnung getragen. Gleichzeitig wer
den Bunkerungsmöglichkeiten geschaffen
(Misch- und Mahlanlage ca. 5000 t, Kohlen
turm ca. 2000 t), damit bei einer längeren Stö
rung in der Kohlenzufuhr oder während meh
rerer hintereinanderliegender Feiertage der
Bedarf der Kokerei gesichert ist.
A. Kohlensorten, die in der Kokerei Luisenthal
zur Herstellung der verschiedenen Koks
kohlen in verschieden anteiligen Mengen
gemischt werden:
a) Fettkohlen von der Wäsche Luisenthal,
werden durch ein Stollenband unter der
Saar her zur Kokerei transportiert.
L A NGSSCHNITT
durch d,e MISCH -u MAHLANLAGE u KOKSGRUS-TROCKNUNGS-u MAHLANLAGE
Abbildung 1: Längsschnitt durch die Misch- und Mahlanlage und Koksgrus-Trocknungs- und Mahlanlage